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Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss

Titel: Wolfskuss - Handeland, L: Wolfskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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einen Donut, und wenn ihr schon mal dabei seid, lasst jeden wissen, dass das DNR uns Rückendeckung gibt. Die Wälder würden anschließend einsamer sein als ein Skihang am vierten Juli.
    „Morgen um diese Zeit sollte alles wieder seinen gewohnten Gang gehen.“ Clyde marschierte in sein Büro und schloss die Tür.
    Großartig. Jetzt litt er ebenfalls an Halluzinationen. Hatte er das Problem mit den Wölfen vergessen?
    Während alle anderen sich aufmachten, die Neuigkeit zu verkünden, klopfte ich an Clydes Tür.
    „Herein!“
    Ich trat ein.
    „Was gibt’s, Jessie?“ Clydes Lächeln konnte weder die Ringe unter seinen Augen noch die Blässe seiner gebräunten Haut oder die herabhängenden Schultern verbergen. Er hatte das Problem mit den Wölfen nicht vergessen. Vermutlich erinnerte er sich sogar besser daran als ic h … besonders dann, wenn ich in Cadottes Armen lag, wo ich alles vergaß.
    Ich nahm Haltung an und kam sofort zum Thema. „Ich konnte letzte Nacht nicht mit Mandenauer losziehen.“
    „Natürlich nicht. Das wäre Selbstmord gewesen. Edward und ich haben zusammen zu Abend gegessen.“
    „Edward?“
    Er ignorierte mich. „Wir hatten dabei eine ziemlich interessante Unterredung.“ Clydes Augen verengten sich, und ich ahnte, was kommen würde. „Habe ich dir nicht gesagt, dass Cadotte Ärger bedeutet?“
    „Doch.“
    „Trotzdem schläfst du mit ihm?“
    „Woher zum Teufel weißt du das?“
    Er hob eine dunkle Braue. „Ich wusste es nicht.“
    Verdammter Clyde. Er war der beste Vernehmungsbeamte unseres Revier s – und er hatte mich ausgetrickst wie einen Grünschnabel bei seiner ersten Verhaftung.
    „Jessie.“ Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Schreibtischkante. „Ich hatte dich für klüger gehalten.“
    Ich hob trotzig das Kinn. „Ich habe nichts Falsches getan. Ich bin erwachsen. Genau wie er.“
    „Hast du das Totem inzwischen wiedergefunden?“
    Ich blinzelte wegen des unerwarteten Themawechsels. So als ob er uns gehört hätte, bewegte sich der Stein plötzlich zwischen meinen Brüsten. Ich zuckte zusammen und musste die Hände zu Fäusten ballen, um nicht nach ihm zu greifen und damit Clydes Misstrauen zu wecken.
    „Nein. Warum?“
    „Hast du Cadotte mal danach gefragt?“
    „Warum sollte ich?“
    „Ich weiß nicht, Jessie; vielleicht weil er ein Totem-Experte ist? Du findest eins, zeigst es ihm, und pfft , plötzlich ist das Ding verschwunden.“
    „Du denkst, Cadotte hat das Totem gestohlen?“
    Da ich wusste, dass er das nicht hatte, festigte Clydes Versuch, mich Will gegenüber misstrauisch zu stimmen, lediglich meinen Entschluss, den Fetisch vorerst zu behalten.
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll.“
    Womit wir schon zwei waren. Alle benahmen sich in letzter Zeit irgendwie merkwürdig. Alle außer Cadotte. Andererseits war er von Anfang an merkwürdig gewesen.
    Mein Handy klingelte. Ich sah mir die Nummer an. Wenn man vom Teufel sprach. Ich hakte das Gerät wieder an meinen Gürtel, dann hob ich den Blick und begegnete Clydes. Dem Ausdruck in seinen Augen nach zu urteilen, wusste er, wer der Anrufer war.
    Er seufzte schwer. „Sei vorsichtig. Ich will nicht, dass du ver­letzt wirst.“
    Zee hatte das Gleiche gesagt. War ich denn solche Ausschussware, dass jeder nur einen Blick auf Cadotte zu werfen brauchte, um mir das Etikett „Wird bald verletzt werden“ zu verpassen?
    Das war eine rhetorische Frage.
    Es klopfte an der Tür, und wir sahen auf. Mandenauer kam ins Zimmer geschlendert.
    „Genau der Mann, den ich sehen wollte“, sagte ich.
    Er zog seine gelbstichigen Brauen hoch und schloss die Tür. „Stets zu Diensten.“
    Er senkte Kopf und Schultern zu einer knappen Verbeugung, die ich allmählich für die deutsche Art eines Dieners hielt. Halb rechnete ich damit, dass er die Hacken zusammenschlagen würde, aber das tat er nicht.
    „Der Doktor im Krankenhaus hat noch nie von dem Tollwut-Supervirus gehört.“
    „Natürlich nicht.“
    „ Warum nicht? Meinen Sie nicht, dass das eine Sache ist, über die die Ärzte Bescheid wissen sollten?“
    MandenauerzucktemitdenSchultern.„FürsieistTollwutgleichTollwut.DerImpfstofffunktioniertbeibeidenErregern.“
    „Nicht wirklich. Wissen Sie, dass Mel gestorben ist? Haben Sie die Leiche gesehen?“
    „Auf beide Fragen ein Ja. Manchmal passiert das.“
    „Grämen Sie sich bloß nicht zu sehr“, murmelte ich.
    „Jessie“, sagte Clyde warnend.
    „Okay, okay.“
    Ich rieb mir die Schläfen. Ich war

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