Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfslied Roman

Wolfslied Roman

Titel: Wolfslied Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Sheckley
Vom Netzwerk:
gefragt, wie es wohl mit Ihnen wäre, Mal.«
    Knox’ Nacken und Schultern spannten sich, sein Gesicht lief vor Zorn dunkelrot an. »Dieser kranke Schlappschwanz war nicht ich!«
    »Zum Teufel«, entgegnete ich so keck wie möglich und
bohrte meinen Finger in seine Brust. »Natürlich waren Sie das! Malachy Knox, berühmt-berüchtigter Veterinärmediziner. Und nachdem Sie jetzt kein verdammter Schlappschwanz mehr sind, brauchen Sie mir auch nichts mehr vorzumachen. Das waren Sie. Geben Sie es endlich zu!«
    »Ich werde dir zeigen, wer ich bin«, knurrte Knox und packte mich am Hals.
    »Weil Sie zu viel Schiss haben, um zuzugeben, dass Sie scharf auf mich sind«, gab ich so ruhig zurück, als würden wir über eine Krankheitsdiagnose sprechen. »Malachy«, fügte ich hinzu.
    »Wenn du mich noch einmal so nennst, kann ich für nichts mehr garantieren«, fauchte er zurück. Seine Finger schlossen sich um meinen Hals und drückten den Mondstein tief in meine Haut.
    Sag es noch einmal , flüsterte die Stimme der Intuition in meinem Inneren.
    »Malachy«, sagte ich und setzte alles auf eine Karte. »Mad Mal.«
    Mit lautem Gebrüll riss er mich an sich und küsste mich so heftig, dass ich kaum mehr atmen konnte. Es war ein Kuss voller Verzweiflung und mit einer Leidenschaft, die mich erzittern ließ. Seine Hände pressten mich gegen seinen massiven Brustkorb, und er drückte seinen Mund auf den meinen, als wollte er mich verschlingen.
    Luft. Ich brauchte dringend Luft. Also versuchte ich ihn von mir zu schieben.
    Endlich hob er seinen Kopf. »Hast du genug?« Seine grünen Augen glühten in einem weicheren Licht, und seine Stimme war zu einem heiseren Flüstern geworden.

    Ich holte tief Atem und zog dann seinen Kopf wieder zu mir herunter. »Nein.«
    Mit einem Ächzen legte Knox eine seiner Pranken auf meine linke Brust. Ich hielt einen Moment lang die Luft an und bereitete mich innerlich darauf vor, dass er sie gleich brutal quetschen würde. Doch zu meiner Überraschung berührte mich das Monster ausgesprochen zärtlich und vorsichtig. »Deine Nippel sind so hart«, stellte es verblüfft fest. »Ich dachte schon, du willst mich reinlegen.«
    »Ich will dich nicht reinlegen, Malachy.«
    Als er mich erneut küsste, empfand ich es als geradezu rührend aufmerksam, wie er meine Brust erkundete. In Erwiderung seiner zwar leichten, aber erregenden Berührungen drückte ich den Rücken durch, und Knox zwickte mich fest genug in den Nippel, um mich aufstöhnen zu lassen.
    »Schmerzen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lust.«
    »Abra«, murmelte er.
    Ich blickte auf. Knox’ Augen glühten nicht mehr so kalt und sadistisch wie zuvor. Aus diesem grob markanten Gesicht, das mir fremd war, blickten mich nun Malachys vertraute Augen voll von Pein, Verlangen und noch etwas anderem an, das ich nicht fassen konnte.
    »Ich kann … mein Gott, ich kann wieder denken. Keine Ahnung, wie lange ich so … Wenn Sie das nicht tun wollen, Abra …«
    »Malachy«, erwiderte ich. »Schauen Sie mir in die Augen. Ich will das tun.«
    Er sah mich an, und in diesem Augenblick rammte ich ihm beide Spritzen mit Phenobarbital in die Brust.

32
    Ich hatte mich verirrt. Es war absurd, aber seit über einer halben Stunde versuchte ich, das Café Belle Sauvage zu finden - und schaffte es nicht. Entweder hatte ich jegliche Orientierung verloren oder die Stadt ordnete sich neu an. Es gab eine kleine Rasenfläche, die sich zwischen Orchard Street und Main Street erstreckte. Ich hatte den Fehler begangen, sie zu überqueren, um Jackie und der Schlange von Männern nicht noch einmal begegnen zu müssen, doch seitdem wusste ich nicht mehr, wo ich mich befand.
    Zugegeben, ich war noch nie für einen großartigen Orientierungssinn bekannt gewesen. Ich hatte mich schon des Öfteren auf mir bekannten Strecken verlaufen, nur weil das Laub von den Bäumen gefallen war. Aber diesmal war es etwas anderes. Ich konnte keinen der üblichen Orientierungspunkte wiederentdecken. Die Natur schien die Stadt zurückzuerobern. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und überlegte. Was sollte ich tun?
    Von jetzt an würde ich immer mit dem Auto fahren, selbst wenn ich nur ein paar Schritte die Straße entlanggehen musste. Es gab Schlimmeres, als übergewichtig zu werden, nur weil man sich nicht genügend bewegte. Wie
zum Beispiel mitten in der Wildnis zwischen Orchard und Main Street festzusitzen, bis man verhungert war oder den Verstand verloren hatte.
    Baby, der junge schwarze

Weitere Kostenlose Bücher