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Wolfsmagie (German Edition)

Wolfsmagie (German Edition)

Titel: Wolfsmagie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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seine verflixte Magie vernebelten ihr den Verstand.
    Liam war ein Mörder. Nur weil er in letzter Zeit nicht gemordet hatte, hieß das nicht, dass er es nicht wieder tun würde. Vielleicht war er geläutert, aber würde diese Läuterung die vielen Frauen, die er ertränkt hatte, wieder lebendig machen?
    »Mandenauer hat dem Ungeheuer von Loch Ness keine hohe Priorität eingeräumt«, sagte Liam. »Was erklären könnte, warum dieser Frauenmörder Nessie die Schuld zuzuschieben versucht.«
    »Wieso das?«
    »Um Mandenauer zu zwingen, seine Bemühungen zu verstärken und mir ein für alle Mal den Garaus zu machen.«
    »Wen hast du gegen dich aufgebracht?«, fragte sie. »Abgesehen von mir.«
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, doch seine Augen blieben traurig. »Schwer zu sagen. Dougal hatte nie viel für mich übrig.« Er hob eine Schulter. »Aber er weiß nicht, dass ich das Ungeheuer bin.«
    »Wer weiß es?«
    »Nur die, die mein Zeichen tragen.«
    »Die Tätowierung. Deine Wächter also.«
    »Genau. Alan Mac, die Camerons, Jamaica, Johnnie MacLeod.«
    Den Wirt hatte Kris nicht auf dem Schirm gehabt. »Wo hat Johnnie sein Tattoo?«
    »Das willst du nicht wissen.«
    Nein, wahrscheinlich nicht.
    »Jamaica«, sagte Kris. »Sie ist eine Hexe.«
    »Ja.«
    »Sie behauptet, nicht mehr zu praktizieren, aber nachdem ich über Obeah recherchiert habe, frage ich mich, ob sie womöglich …« Kris verstummte. Es kam ihr selbst aberwitzig vor.
    »Menschenopfer darbringt, und zwar für …«
    »Obi?«
    »Oder dich.«
    »Für mich?« Ein Ausdruck des Grauens breitete sich über Liams Gesicht. »Undenkbar. Ich würde niemals … Sie würde das niemals tun. Als Jamaica hier ankam, war sie eine gebrochene Frau, schockiert über das, was sie getan hatte. Ich glaube nicht, dass sie je wieder töten könnte, und sei es aus Notwehr.«
    Kris dachte daran zurück, was sie in Jamaicas Augen gesehen hatte, als die Frau von ihrer Vergangenheit erzählte, und musste ihm zustimmen. »Ich schätze, ich kann sie von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    »Du hast Jamaica für den Killer gehalten?«
    »Im Moment halte ich jeden für den Killer.«
    Es trat Schweigen ein, allerdings hielt es nicht lange an, da Kris – wie üblich – weitere Fragen hatte. »Nachdem deine Wächter offensichtlich nicht dazu da sind, dich vor einem mit Silberkugeln um sich ballernden Jägersucher zu beschützen, was ist dann ihre Aufgabe?«
    »Sie lassen es so aussehen, als gehörte ich dazu. Damit niemand Verdacht schöpft, verstehst du? Ich habe ein Zimmer in einem Haus der Camerons. Gelegentlich helfe ich im MacLeod’s aus. Alan Mac ist stets eine große Unterstützung, wann immer jemand Nachforschungen über mich anstellt.«
    »Du solltest dafür sorgen, dass er dir einen Ausweis und eine Sozialversicherungsnummer beschafft. Als mein Bruder deinen Hintergrund durchleuchtet hat, konnte er nichts dergleichen finden. Heutzutage ist jeder gemeldet.«
    »Ich werde es ihm ausrichten.«
    Kris presste die Lippen zusammen. Warum half sie ihm?
    »Woher hast du deine Wächter?«, fragte sie. »Bestimmt hat nicht die Hexe sie dir zugeteilt, damit sie dich beschützen.«
    »Nein, das hat sie nicht«, bestätigte Liam. »Vor einigen Hundert Jahren habe ich ein paar Kinder vor dem Ertrinken gerettet. Zum Dank versprachen ihre Familien, bis ans Ende meiner Tage über mich zu wachen.«
    »Dieselben Familien wie heute?«
    »Ja. Sobald einer stirbt, nimmt der Nachkomme seinen Platz ein.«
    »Was, wenn jemand wegzieht?«
    »Das tun sie nicht.«
    »Weil sie es nicht können? So wie du?«
    »Sie sind nicht verflucht. Sie könnten gehen. Aber sie …« Er breitete die Hände aus. »Sie tun es nicht.«
    Aus Loyalität. Ein Charakterzug, den Kris schätzte, selbst wenn es sich um die Loyalität gegenüber einem auf ewig verfluchten Ungeheuer handelte.
    »Hat denn keiner von ihnen eine Idee, wer Nessie genügend hassen könnte, um ihr den Tod zu wünschen?«
    »Es könnte jeder sein, Kris. Wenn wir unterstellen, dass unser Killer derselbe Täter ist, der sich auf Legenden als Vorlage spezialisiert hat, dann geht es hier nicht um etwas Persönliches.«
    »Also tötet er willkürlich«, folgerte Kris. »Solche Täter sind schwer zu fassen.«
    »Ich werde ihn finden. Aber du musst dich aus der Sache raushalten. Flieg nach Hause, Kris. Wo du in Sicherheit bist.«
    Die Vorstellung, nach Chicago heimzukehren, einen Serienmörder und ein gebrochenes Herz hinter sich zurückzulassen,

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