Wolfsmagie (German Edition)
sein Mund Ambrosia geschmeckt hatte – und dann nichts mehr. Tatsächlich müsste schon die leichteste Berührung ihrer Hand an seiner Schulter ausreichen, um ihn wie einen Teenager ejakulieren zu lassen.
Liam kümmerte sich um den Kaffee, dann schob er die Kanne etwas zu kraftvoll unter den Filter. Er musste die Maschine mit seiner freien Hand festhalten, damit sie nicht nach hinten kippte. Er sollte sich am Riemen reißen, doch das Einzige, was er wollte, war, Kris die Klamotten vom Leib reißen.
Ein eigentümliches Geräusch veranlasste ihn, den Kopf zu heben, dann stellten sich ihm die Nacken- und Armhaare auf, als ein zweiter gedämpfter Laut aus dem Badezimmer drang.
Mit einem Satz war er an der Tür und stieß sie derart ungestüm auf – er hatte erwartet, dass sie verschlossen sein würde –, dass sie gegen die dahinterliegende Wand krachte, zurückprallte und ihm fast ins Gesicht geknallt wäre, als er mit geballten Fäusten eintrat.
Warm und nass stürzte Kris sich in seine Arme.
»Was ist?«, rief sie im selben Moment, in dem er ausstieß: »Wer ist hier drinnen?«
Seine Augen suchten den kleinen Raum ab – nichts, bis auf sie beide und den Dampf –, dann zog er mit einem Ruck den Duschvorhang beiseite. Dahinter war nichts als das noch immer herabprasselnde Wasser.
»Ich habe dich rufen hören.« Liam versuchte, Kris fest an sich zu drücken, aber sie schlüpfte ihm wie das Wasser des Loch Ness immer wieder durch die Finger.
Sie schürzte die Lippen zu einem perfekten pfirsichfarbenen O. Liam wollte sie so verzweifelt schmecken, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief.
»Ich …« Sie strich sich die wilde Lockenmähne aus dem Gesicht.
Sein Blick blieb an dem silbernen keltischen Kreuz um ihren Hals haften. Hatte sie es schon immer getragen oder war es ein neues Accessoire? Es könnte ein Geschenk von Edward sein. Falls dem so war, tippte der alte Mann auf einen Gestaltwandler.
Liam strich mit den Fingerspitzen über das kühle, helle Metall. Er hatte noch nie erlebt, dass Mandenauer falschlag.
Seine Berührung ließ Kris nach Luft schnappen. Durch die abrupte Bewegung strichen ihre nun erigierten Knospen – sie waren eher rosarot als zimtfarben, aber trotzdem perfekt – über seinen Oberkörper, und seine eigenen Brustwarzen wurden hart.
»Ich bin ausgerutscht«, wisperte sie, ihre Stimme heiser von der Kälte des Sees, wenn nicht von der Hitze im Bad, ihrer beider Hitze. Wo immer ihre Haut sich berührte – seine Hände auf ihren Armen, seine Brust an ihrem Busen, seine Hüften, die rastlos gegen ihre drängten –, brannte er lichterloh.
Dann küsste er sie, schmeckte er sie, berührte er sie, wie er seit Jahren nicht mehr geküsst, geschmeckt, berührt hatte.
Kris wusste nicht, was in sie gefahren war. Sie war nicht der Typ, der mit wildfremden Männern knutschte. Und sie war definitiv nicht der Typ, der am T-Shirt eines Wildfremden zerrte, es ihm über den Kopf zog und zu Boden warf, damit sie die Handflächen an seine geschmeidige, muskulöse Brust legen konnte.
Andererseits war Liam nicht wirklich ein Wildfremder, oder doch?
Sie hatte ihn schon zuvor geküsst, und heute würde sie viel mehr tun als das. Danach würde er nie wieder wildfremd sein.
Mit der Zunge erforschte er ihren Mund, mit den Händen ihren Körper. Sie hätte verlegen sein müssen, weil er sie überrascht hatte, als sie gerade splitterfasernackt aus der Dusche stieg. Stattdessen war sie wie elektrisiert.
Sie hatte gedacht, jemand würde ihr nachstellen, um ihr wehzutun, und gewusst, dass Liam denjenigen stoppen würde. Ihr erster Gedanke bei seinem Auftauchen war nicht der an Flucht gewesen, daran, sich zu verstecken, nein, sie hatte sich ihm in die Arme werfen wollen. Kris war froh, es getan zu haben.
Liam strich mit den Händen über ihre Rippen, dann wölbte er sie um ihre Brüste, streichelte mit den Daumen die erigierten Nippel.
Er nahm die Lippen von ihren und ließ sie zu ihrem Kinn, ihrem Hals gleiten. Seine weichen, dunklen Haare kitzelten ihr Schlüsselbein, und Kris erbebte.
Ohne den Kopf zu heben oder das, was er gerade tat, auch nur eine Sekunde zu unterbrechen, stieß Liam die Tür mit dem Fuß zu. Da das Wasser noch immer lief, waren sie bald vom Dampf eingehüllt wie zuvor vom Nebel.
Nur dass der Dampf warm und behaglich war – ein krasser Gegensatz zu der kühlen Isolation, die der heranschleichende Nebel mit sich brachte.
»Du schmeckst wie Gewürzkuchen«, raunte er an ihrer
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