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Wolfsmale

Titel: Wolfsmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Vornamen. Zwei Typen, mit denen Kenny aufgewachsen ist, Billy und Jim. Dann
gab's da noch einen Arnold. Den hat er häufiger erwähnt. Und einen von den Motorradkurieren. Ich
glaub, er hieß Roland oder Ronald, irgendwas Schickes.«
»Warte mal, lass mich die Namen aufschreiben.« Rebus nahm Notizbuch und Stift aus der Tasche.
»Okay«, sagte er, »da waren also Billy und Jim. Und wie hieß der andere?«
»Roland oder Ronald oder so was Ähnliches.« Sie beobachtete, wie er schrieb. »Und Arnold.«
Rebus lehnte sich zurück. »Arnold?«
»Ja.«
»Hast du diesen Arnold mal gesehen?«
»Ich glaub nicht.«
»Was hat Kenny über ihn gesagt?«
Sie zuckte die Achseln. »Das war einfach jemand, der Kenny ab und zu über den Weg lief. Ich
glaube, er hat auch auf dem Markt gearbeitet. Sie sind manchmal zusammen einen trinken
gegangen.«
Das konnte doch wohl nicht derselbe Arnold sein? Flights glatzköpfiger Sexualstraftäter und
Informant? Wie groß war die Wahrscheinlichkeit?
Zusammen einen trinken gehen? Man konnte sich die beiden nur schwer als Trinkkumpane vorstellen,
immer unter der Voraussetzung, dass es derselbe Arnold war.
»Na schön«, sagte Rebus und klappte das Notizbuch zu. »Hast du ein neueres Foto von Kenny? Eines,
auf dem er gut zu erkennen ist.«
»Ich kann dir eins holen. Zu Hause hab ich welche.«
»Okay. Ich werde jemand bitten, dich nach Hause zu fahren. Gib dem das Foto, und der wird's dann
mir geben. Wir werden eine Beschreibung von Kenny in Umlauf bringen, das ist immer der erste
Schritt. Außerdem werd ich ein bisschen herumschnüffeln. Mal sehen, was ich finde.«
Sie lächelte. »Das ist eigentlich nicht dein Revier, oder?«
»Nein, das ist ganz und gar nicht mein Revier. Aber manchmal ist es so, wenn man eine Sache oder
einen Ort zu lange betrachtet, dann nimmt man plötzlich nichts mehr wahr. Manchmal bedarf es ein
Paar neuer Augen, um zu erkennen, was einem förmlich ins Gesicht springt.« Er dachte an Flight
und daran, weshalb der ihn hierher geholt hatte. Er dachte außerdem darüber nach, ob er, Rebus,
genügend Druck machen könnte, um eine Suche nach Kenny Watkiss zu organisieren. Wahrscheinlich
nicht ohne Flights Unterstützung. Nein, wo dachte er hin? Hier ging es um eine vermisste Person,
verdammt noch mal. Da musste ermittelt werden. Ja, aber es gab solche und solche Möglichkeiten,
zu ermitteln, und er konnte nicht auf eine bevorzugte Behandlung rechnen, keine Gefälligkeiten,
wenn es darauf ankam. »Du weißt nicht zufällig«, fragte er jetzt, »ob seine Motorräder noch in
der Garage stehen?«
»Ich hab nachgesehen. Sie sind beide da. Deshalb hab ich ja angefangen, mir richtig Sorgen zu
machen.«
»War sonst noch was in der Garage?« Doch sie hörte ihm nicht zu.
»Er ist so gut wie nie ohne Motorrad unterwegs. Er hasst Busse und so. Er hat gesagt, er würde
sein großes Motorrad nach... nach mir nennen.«
Die Tränen flossen wieder. Diesmal ließ er sie weinen, obwohl er es kaum ertragen konnte. Besser
alles rauslassen, so lautete doch das Klischee?
Sie putzte sich gerade die Nase, als die Tür aufging. Flight schaute in den kleinen Raum. Sein
Blick sagte ihm alles: Du hättest mit ihr ruhig an einen schöneren Ort gehen können.
»Ja, George? Was kann ich für dich tun?«
»Nachdem du das Labor verlassen hast« - eine kurze Pause verriet sein Missfallen darüber, dass
Rebus ihm nicht Bescheid gesagt und auch keine Nachricht hinterlassen hatte -»hab ich noch ein
bisschen was über den Brief selbst erfahren.«
»Ich bin in einer Minute bei dir.«
Flight nickte, sah jetzt jedoch zu Samantha hinüber.
»Alles in Ordnung, Mädchen?«
Sie schniefte. »Ja, danke.«
»Hör mal«, sagte er schelmisch, »wenn du dich über Inspector Rebus beschweren willst, dann musst
du das bei dem Sergeant am Empfang tun.«
»Ach, verschwinde, George«, sagte Rebus.
Sammy versuchte, gleichzeitig zu kichern und sich die Nase zu putzen und scheiterte an beidem.
Rebus zwinkerte Flight zu, der sich nun verzog, nachdem er getan hatte, was er konnte (wofür
Rebus ihm dankbar war).
»Ihr seid nicht alle schlecht, oder?«, sagte Samantha, nachdem Flight gegangen war.
»Was meinst du damit?«
»Polizisten. Ihr seid nicht alle so schlecht, wie die Leute sagen.«
»Du bist die Tochter eines Polizisten, Sammy. Vergiss das nicht. Und du bist die Tochter eines
ehrlichen Polizisten. Du solltest auf deinen alten Dad nichts kommen lassen. Okay?«
Sie lächelte wieder. »Du bist nicht alt,

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