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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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wir diese Farce beenden und du fliehst mit ihm, bevor dein Vater davon erfährt. Bis dahin sorge dafür, dass deine schwatzhaften Tanten das Kind nicht zu sehen bekommen. Täuschen wir ihnen eine Krankheit vor oder vielleicht fällt dir etwas Besseres ein, das sie von uns fernhält.«
    »Schämst du dich dafür, dass Concetta schwarz ist?«
    »Ich? N on , sie ist ein hübsches Kind. Aber du kennst deinen Vater. Ich kann dich nicht immer vor ihm beschützen. Wenn er davon erfährt, bringt er uns alle um.«
    »Ja, ich kenne ihn. Leider kenne ich ihn.« Carina seufzte resigniert und strich ihrer Tochter über das Köpfchen. »Das Schiff, auf dem Jimmy dient, kommt erst in drei bis vier Wochen wieder nach Venedig.«
    »Wie ist der Name des Schiffs?«
    »Maria Concetta.«
    Jean-François sah sie ungläubig an. »Du benennst deine Tochter nach einem Schiff?«
    Sie sah ihn unsicher an. »Ja.«
    »Ich wusste ja, dass du verrückt bist. Ich werde mich nach dem Schiff erkundigen.«
    Sie hob die Achseln. »Es gibt schlimmere Namen.«
    »Darf ich die Kleine mal halten?«, fragte Alessio.
    Carina sah ihn überrascht an. »Ihr müsst das Köpfchen immer abstützen, da sie es noch nicht selbst halten kann.«
    Alessio nahm das Kind auf den Arm und betrachtete es fasziniert. Er warf einen Seitenblick zu Jean-François. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du Carina geheiratet hast, um sie vor ihrem Vater zu schützen? Hätte ich es gewusst, hätte ich dir nicht ständig deine Unmoral und Verdorbenheit vorgeworfen.«
    Jean-François lächelte mokant. »Das wäre bei Weitem nicht so amüsant gewesen, mon ami .«
     
    Drei Wochen später
    Jean-François fuhr mit Carina und Concetta zum Hafen. Alessio folgte ihnen in der Höhe. Er sollte sich im Hintergrund halten, um die Seeleute nicht unnötig misstrauisch zu machen.
    Jean-François war zufrieden. Alessio hatte es geschafft, die »Maria Concetta« ausfindig zu machen und auch die von den Seeleuten bevorzugten Gasthäuser herauszufinden. Das Schiff lag am Hafen von Venedig. Welch gnädiges Schicksal! Bald würde er Carina loshaben.
    Jean-François betrat das Gasthaus, in dem die Mannschaft der »Maria Concetta« eingekehrt war. An der Theke standen mehrere Seeleute. Zwei davon waren schwarz.
    Jean-François stellte sich neben sie. »Guten Abend. Seid Ihr Jim Carter?«
    Einer der Männer wandte sich ihm zu. In seinen haselnussbraunen Augen lag Misstrauen, als er Jean-François einer Musterung unterzog. »Was wollt Ihr von mir?« Er trat einige Schritte auf ihn zu.
    »Ich komme wegen Carina Giacometti«, sagte Jean-François so leise, dass nur Carter ihn würde verstehen können.
    Der Mann verengte die Augen zu Schlitzen. »Was ist mit ihr?«
    »Das sollten wir allein besprechen.«
    »Gut, Mann. Gehen wir ins Hinterzimmer. Ich hoffe aber, was Ihr zu sagen habt, ist wichtig, denn ich vertue meine Zeit ungern.«
    Jean-François lächelte. »Dann haben wir etwas gemeinsam.«
    Ein zufriedener Ausdruck huschte über Carters schmales Gesicht, als dieser sich erhob. Er war etwas größer als Jean-François. Carter wechselte einige Worte mit zwei seiner Kameraden, die Jean-François aus den Augenwinkeln betrachteten. Ihre Blicke waren nicht gerade freundlich.
    Carter raunte dem Wirt etwas zu, nahm sich eine Flasche Rum und zwei Becher und trat dann durch eine Tür neben der Theke. Jean-François folgte ihm hinein. Muffige Luft schlug ihnen entgegen. Carter ließ sich an den langen Tisch nieder, stellte den Rum und die Becher vor sich und schenkte ein. »Setzt Euch, Mann.«
    Jean-François nahm ihm gegenüber Platz. Carter nahm einen tiefen Schluck, bevor er sich an Jean-François wandte.
    Carter schob ihm einen der Becher zu. »Und jetzt erzählt, was los ist.« Ungeduld schwang in seiner Stimme mit.
    Jean-François ergriff seinen Becher und betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit darin. »Ihr habt eine Tochter.«
    Carter starrte ihn an. Er räusperte sich. »Seit wann?«
    »Drei Wochen.«
    Carter schluckte. An seiner Mimik erkannte Jean-François, dass es hinter seiner Stirn arbeitete.
    »Wie kommt Ihr auf mich? Ich war wohl kaum der Einzige.«
    »Das mag sein, Monsieur, doch wart ihr der einzige Schwarze. Zumindest soweit es mir bekannt ist. Das schränkt die Täterschaft natürlich ein.«
    »Ihr seid Franzose? Was habt Ihr mit Carina zu tun? Warum kommt sie nicht selbst?«
    »Eine Dame wird sich wohl kaum nachts alleine in einer Hafenspelunke herumtreiben.«
    Carter lachte. »Was denkt

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