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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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Mathis schwieg. Jeder ahnte, was dies bedeutete. Donatien würde beim nächsten Mondwechsel zum loup-garou werden.
    »Ich gehe«, sagte Pamina.
    »Warum?«, fragte Mathis.
    »Du fragst warum? Weil sie mich sonst exekutieren.«
    »Du weißt es nicht?«, fragte Mathis.
    Pamina sah ihn verwirrt an. »Was?«
    »Thetis hat den Fall neu aufgerollt, eine Woche nach deiner Verurteilung, doch da warst du schon geflohen.«
    »Das wusste ich nicht. Daher haben sie Agnes getötet.«
    Mathis sah sie verwundert an. »Sie haben Agnes getötet? Es gab Gerüchte, dass die Menschen sie gefangen hätten.«
    »Nein, es waren Werwölfe, vermutlich Schergen Oliviers, der hinter L’Approche steckte. Wie lautet das neue Urteil gegen mich?«
    »Ohne deine Anwesenheit konnte kein Urteil gefällt werden. Wir werden alle dafür benötigt werden.«
    »Ich hole Silvain aus Agnes’ Haus und kehre mit ihm sogleich zu euch zurück. Es dauert nicht lange.«
    »Wir warten, Pamina. Wir haben lange auf dich gewartet« sagte Mathis.
    Jean-François trat neben ihn. »Sie werden sie doch nicht töten?«
    Mathis sah ihn ernst an. »Ich glaube es nicht, doch kann ich es dir nicht versprechen.«
     
    »Wir haben uns heute hier versammelt, um über die Geschicke Paminas, Tochter von Raoul, Tochter von Penelope, Zweitgeborene, die des Mordes an unserem alten König Laurent verurteilt wurde, erneut zu entscheiden.« Thetis’ Stimme klang noch genauso, wie Pamina sie in Erinnerung hatte. Die Spuren der Zeit hatten sich ein wenig tiefer gegraben in ihrem alterslos schönen Gesicht. Sie trug ein weißes Gewand, an dem der Wind zog wie an ihrem inzwischen polangen weißen Haar.
    »Die Beweislage war damals unsicher«, sagte Agenor, der neben sie auf das Steinpodest getreten war. Die weißen Strähnen in seinem schwarzen Haar waren mehr geworden. Im Gegensatz zu damals trug er keinen Spitzbart mehr.
    »Es geht hier nicht nur um sie«, sagte Thetis.
    Agenor winkte. »Möge er vortreten, Silvain, Sohn der Pamina.«
    Silvain erhob sich und begab sich an Paminas Seite.
    »Was hat er zu sagen?«, fragte Agenor.
    »Ich kenne meine Mutter als eine rechtschaffene Frau, die ihre Pflicht vor ihr eigenes Leben stellt. Dies ist der Grund, warum sie die Franche-Compté nicht verlassen hat. Meine Mutter wollte niemandem den Thron streitig machen. Sie wollte für das Volk da sein, auch wenn es sie verstoßen hat. Dies war das Versprechen, das sie Laurent einst gegeben hatte.«
    »Es geht hier nicht um den Thron deiner Mutter«, sagte Agenor, »sondern um dich.«
    Silvain räusperte sich. »Entschuldigt den kurzen Einwurf. Bei dem Versprechen handelt es sich um einen Schwur, den Pamina vor mir leistete. Sie stand zu ihrem Wort auch noch, als es um ihr eigenes Leben und das meine ging.«
    »Was ich bereue«, sagte Pamina. »Ich hätte Silvain niemals dieser Gefahr aussetzen dürfen, auch wenn ich es Laurent geschworen hatte, seine Ziele und Visionen zu verfolgen. Er erfuhr niemals von seinem Sohn.«
    »Warum hast du es mir nicht gesagt, Mutter? Ich wäre überall mit dir hingegangen.«
    Pamina sah ihn ernst an. »Für Laurent und für dich. Es ist dein Thron, doch noch viel mehr dein Volk. Überall sonst wärst du nur auf ewig ein Fremder gewesen.«
    »Dies bedeutet, keiner von euch will die Verantwortung des Throns tragen«, sagte Daidalos, der unbemerkt neben sie getreten war.
    »Ich bin meiner Verantwortung immer nachgekommen. Ihr habe ich mein eigenes Glück geopfert«, sagte Pamina.
    Daidalos hob eine Augenbraue. »So pathetisch. Bist du verbittert? Bereust du es?«
    Thetis trat näher. »Das tut nichts zur Sache. Du erinnerst dich an den Wein, den du Laurent in eurer Kammer gereicht hast?«
    Pamina nickte. »Wie könnte ich ihn vergessen? Wenn ich nur wüsste, wie das Gift hineingekommen ist.«
    »Er war nicht vergiftet.«
    Pamina starrte Thetis verwirrt an. »War er nicht? Woran ist Laurent dann gestorben?«
    »Das Gift war im Essen. Einer der Hunde starb am nächsten Abend daran. Leider sagte es die Dienerin erst eine Woche später, da sie nicht darauf geachtet hatte. Als wir es herausgefunden hatten, warst du bereits gegangen.« Bedauern lag in Thetis’ Stimme.
    Pamina griff sich an den Kopf. »Oh, nein. All die Jahre umsonst.«
    »Nicht umsonst. Du hättest es auch ins Essen tun können.«
    »Das hätte jeder tun können, vor allem jedoch das Küchenpersonal.«
    Thetis nickte. »Eben. Darum wurde der Verdacht entkräftet, dass du es gewesen warst. Entkräftet, wohl

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