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Wolfsmondnacht (German Edition)

Wolfsmondnacht (German Edition)

Titel: Wolfsmondnacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lynn Morgan
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Achseln.
    »Liegt es daran, dass ich ein Hug…«
    König Charles IX. unterbrach ihn. »… weil Ihr ein Handwerkschirurg seid? Ich weiß es nicht.«
    »Aber sie beschäftigt doch sogar einen Astrologen.«
    Der König tat eine herrische Handbewegung. »Lasst es gut sein, Monsieur Mortemard. Meine Geduld ist erschöpft. Ich wünsche Euch einen guten Heimweg.« Das war ein Rauswurf der höflichen Art.
    Mortemard verbeugte sich tief. »Ich wünsche Euch einen guten Abend, Monseigneur.«
    König Charles IX. nickte. Mortemard verließ daraufhin die Räume des Königs. Die Diener, die ihn hergebracht hatten, begleiteten ihn auch hinaus. Mortemard sah ihnen nach, wie sie in der Dunkelheit des Turms verschwanden.
    Sein Verdacht konkretisierte sich. Caterina de’ Medici wollte ihn nicht, weil er ein Hugenotte war. Dies musste der Grund sein. Zumindest konnte er sich keinen anderen vorstellen.
    Dabei hatte sie ihre Tochter erst vor drei Tagen mit dem Hugenottenprinzen Henry von Navarra verheiratet. Nicht, weil sie die Hugenotten so schätzte, sondern um sie gegen das Herzogsgeschlecht der Guise auszuspielen. Ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen auf Kosten seiner Leute.
    Mortemard wandte sich um. Er griff in seine Tasche und umfasste den Griff seines Obsidianmessers. In der Ferne erkannte er die Silhouette von Paris. Im Licht des ersterbenden Tages erschien es ihm, als sei die Stadt in Blut getaucht.
     
     

Kapitel 16
     
     
    Paris am 24. August 1672
    Das Vollmondlicht verfing sich in der Spitze der Pike, die der Mann in Jean-François’ Leibesmitte rammen wollte. Er entging dem Stoß, indem er hastig zur Seite sprang. Der Mann trug ein weißes Kreuz auf dem Helm, was ihn als Katholik kennzeichnete.
    Ehe er erneut zustechen konnte, entriss Jean-François ihm die die Pike. Entsetzt starrte dieser ihn an. Er wollte sein Schwert ziehen, doch Jean-François war bereits neben ihm. Er ergriff ihn, schlug die Zähne in seinen Hals und sog sein Blut schnell wie ein Donnerhall in sich hinein. Der Mann erschlaffte in seinen Armen. Jean-François ließ ihn zu Boden gleiten.
    »Da, ein Hugenotte!«, erklang ein Ruf.
    Jean-François fuhr herum. Er erblickte mehrere Männer, die jemanden verfolgten. Jean-François blinzelte ungläubig, doch er irrte sich nicht. Monsieur Mortemard rannte in seine Richtung. Sein Haar hing wirr in sein Gesicht und auch seine Kleidung erschien unordentlich, wie Jean-François es von ihm nicht kannte. An der Schulter blutete er.
    Die Verfolger holten auf. Jean-François hob die Pike vom Boden auf und warf sie nach einem der Männer. Sie durchbohrte ihn. Blut schoss aus der Wunde in der Leibesmitte hervor. Sterbend brach der Mann zusammen.
    Jean-François nahm das Schwert des Toten und stürzte sich zwischen Mortemard und die Verfolger, die rasch näherkamen. Mortemard starrte Jean-François an. Am Ausdruck in seinen Augen las Jean-François, dass er ihn nach all der Zeit erkannte.
    Mortemard blieb stehen. Jean-François schüttelte den Kopf und bedeutete Mortemard mit einer Handbewegung, dass er weitergehen sollte. Widerwillen lag in Mortemards Blick, doch er fügte sich.
    Jean-François wich dem Schwerthieb des ersten Angreifers aus, da traf ihn der zweite am Arm. Zum Glück war es nur ein Kratzer, der sich sogleich wieder schloss. Jean-François handelte aus einer plötzlichen Klarheit heraus, die ihm schon häufig das Leben gerettet hatte. Er kämpfte emotionslos.
    Schneller als der Mann erneut zustechen konnte, wirbelte Jean-François herum. Das Schwert schlitzte dessen Kehle auf. Der Mann kippte unter einer Fontäne seines eigenen Blutes nach hinten. Der zweite Angreifer holte aus. Die Schwerter klirrten aufeinander. Es klang wie splitterndes Metall, doch die Klingen hielten der Gewalt des Aufpralls stand.
    Jean-François sah, dass die Klinge des Gegners dunkel war von getrocknetem Blut, seinem Blut, Bluttrinkerblut, das unter der Sonne zu Rauch aufgehen würde. Jean-François hieb erneut gegen diese Blutklinge. Der Mann konnte das Schwert nicht länger halten. Klirrend fiel es zu Boden.
    Der Ausdruck der Überraschung im Blick des Mannes währte nicht lange, da wich er einem des Wissens um seinen bevorstehenden Tod. Panik verdunkelte seine Augen wie die Schatten der Hölle, die ihn erwarteten. Schweiß rann über sein Gesicht.
    Rasch zog er einen Dolch und zielte damit auf Jean-François’ Herz, doch er war schneller. Mit dem Schwert durchbohrte er die Brust des Mannes. Das Messer fiel dem

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