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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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einen Zug oder ein Auto steigen könnten.“
    „Die meisten indianischen Legenden sind mit dem Land ihres Volkes verknüpft, genau wie die Menschen Teil des Landes sind, das sie lieben.“
    „So wie du und diese Berge.“
    „Exakt.“
    „Also sollten wir die Legenden der Cherokee überprüfen“, entgegnete Claire. „Mach du das. Ich übernehme die schottischen, und Mal kann sich die irischen vorknöpfen.“
    „Falls er sie nicht bereits kennt.“
    Malachi schüttelte den Kopf. „Wir stammen zwar aus Irland, trotzdem waren wir keine echten Iren. Wir waren Zigeuner und haben am Rande der Gesellschaft gelebt. Wir vertrauten nur einander.“
    Sein Blick schweifte zu Claire und bekam einen warmen Ausdruck. Er hatte ausschließlich seinem eigenen Volk vertraut, bis er sie traf.
    Auf mein Räuspern hin hörten sie auf, sich gegenseitig anzuschmachten, und wandten ihre Aufmerksamkeit wieder mir zu. „Wir müssen den Einwohnern irgendeine Erklärung liefern, wenn sie erst mal Wind von den Exhumierungen und den Obduktionen bekommen.“
    „Eine, die keine Panik auslösen wird“, ergänzte Mal. „Mobs gibt es in allen Zeitaltern.“
    Die Leute neigten dazu, vorschnell zu den Waffen zu greifen, was in unserer Gegend jede Menge Bewaffneter in den Straßen bedeuten würde – der Alptraum eines jeden Polizisten.
    „Wie wäre es mit einem Virus?“, schlug Claire vor.
    „Das wäre eine Möglichkeit.“ Lieber sollten die Leute zu Hause bleiben und beim Einkaufen Masken tragen, als dass sie mit ihren Waffenarsenalen die Wälder unsicher machten. „Ich werde mit dem Doktor sprechen. Bestimmt hat er eine Idee.“
    „Gut.“ Claire tippte auf ihre Tastatur, und ihr Computer erwachte zum Leben. „Lass uns morgen wieder zusammenkommen.“
    „Selbe Bat-Zeit?“, witzelte ich.
    „Selber Bat-Kanal“, gab Claire zurück.
    Als Kinder hatten wir jede Menge klassischer Serien geguckt – das bevorzugte Mittel meiner Brüder, uns ruhig zu stellen, um tun zu können, was auch immer ältere Brüder, die zum Babysitten abkommandiert waren, taten.
    Als ich die Tür hinter mir schloss, fragte Mal gerade: „Was ist ein Bat-Kanal?“
    Ich schaute auf die Uhr. Meine Schicht war schon seit über einer Stunde vorbei. Ein rascher Anruf bei Jordan ergab, dass wir keine dringenden Notfälle hatten, die meine Aufmerksamkeit erforderten.
    „Ich fahre jetzt nach Hause“, informierte ich sie. Ich hätte meine Recherchen im Büro durchführen können, aber ich hatte gelernt, dass es klüger war, alles Kuriose an meinem privaten Computer zu erledigen.
    Während ich aus der Stadt fuhr, rief ich Doc Bill vom Handy aus an. Er hatte alles im Griff und sogar schon den Papierkram für die weiteren Autopsien und die Exhumierungen erledigt. Das fehlende Herz in Abrahams Körper gab ihm genauso Rätsel auf wie mir.
    „Was werden Sie den Angehörigen sagen? “ , fragte ich.
    „So wenig wie möglich.“
    „Im Ernst, Doc, wir sollten unsere Geschichten aufeinander abstimmen.“
    Sein Seufzen klang erschöpft, und mich überkam ein bisschen das schlechte Gewissen. Der Mann war mindestens achtzig und hätte sich schon vor Jahren zur Ruhe setzen sollen. Doch dann war seine Frau gestorben, und er hatte einfach weitergearbeitet. Er schien immer Freude daran gehabt zu haben – bis jetzt. Ich konnte es ihm nicht verdenken, trotzdem brauchte ich seine Hilfe. Ich konnte diese ganze Bescherung niemandem erklären, der nicht bereits eingeweiht war.
    Als er endlich wieder sprach, klang er ein wenig munterer. Der Doc wusste, was auf dem Spiel stand; er würde mich nicht im Stich lassen.
    „Ich werde jedem, der auf einer Erklärung besteht, erzählen, dass wir an einer Studie für die Seuchenschutzbehörde arbeiten.“
    „Okay.“
    „Ich werde es offiziell klingen lassen. Eine Anordnung der Regierung. Streng geheim, und so weiter und so fort.“
    „Und wenn sie in Panik geraten, weil sie ein Ebola-Virus vermuten?“
    „Ich werde ihnen hoch und heilig versprechen, dass es nichts Ansteckendes ist.“
    „Anders ausgedrückt: Sie werden lügen wie gedruckt.“
    „Ohne jede Hemmung, Sheriff. Wir wissen nicht, womit wir es zu tun haben, und eine Panik würde niemandem nutzen.“
    „Es gefällt mir, wie Sie ticken, Doc.“
    „Was vermutlich daran liegt, dass ich ticke wie Sie.“
    „Und klug sind Sie außerdem. Sie sind ein Mitverschwörer ganz nach meinem Herzen.“
    Er lachte. „Ich melde mich bei Ihnen“, versprach er und legte auf.
    Noch etwas, das ich

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