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Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten

Titel: Wolfsschatten - Handeland, L: Wolfsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Sheriff.“
    „Das tut es schon, solltest du ihr irgendein Wasser mit Limonenaroma als vermeintliches Wundermittel verkauft haben. Sie ist sterbenskrank.“
    „In dem Fall bezweifle ich, dass Wasser mit Limonenaroma ihr schaden könnte.“ Seine Stimme und Körperhaltung entspannten sich.
    Die ganze Stadt wusste, dass Merry Grey jede der modernen Zivilisation bekannte Therapie über sich hatte ergehen lassen, um die Tumoren abzutöten, die in ihr wucherten. Doch anstatt kleiner zu werden, schien der Krebs durch die Chemos und Bestrahlungen bestens zu gedeihen, bis er völlig außer Kontrolle geraten und Merry immer kränker geworden war.
    „Ich möchte nicht, dass sie sich falsche Hoffnungen macht“, sagte ich.
    „Warum nicht?“
    „Du gibst ihr grünes Wasser und behauptest, dass es sie heilen wird, aber am Ende tut es das nicht? So etwas ist kriminell, Herr Doktor.“
    „Ich würde eher das, was mit ihr geschieht, als kriminell bezeichnen. Ich habe ihr nichts gegeben, was ihr schaden könnte, gleichzeitig habe ich berechtigten Grund zu der Annahme, dass es ihr helfen wird. Sie hat alle anderen Behandlungsmethoden bis zur Erschöpfung ausgetestet.“
    „Ich will einfach nicht, dass sie eine Enttäuschung erlebt.“
    „Es ist bewiesen, dass die innere Einstellung eines Menschen genauso viel, wenn nicht gar mehr zu seiner Genesung beitragen kann wie die Schulmedizin.“
    „Hast du ihr ein Placebo gegeben?“
    „Ich verrate dir nicht, was es war.“
    „Was ist mit Katrine? Ihr fehlt nichts.“
    „Ich weiß.“ Seine Lippen zuckten belustigt. Mich überkam der starke Verdacht, dass Katrine diejenige mit dem Placebo war.
    „Wie du mit deinen Patienten umgehst, gefällt mir nicht.“ Inzwischen gefiel mir bei vielen Dingen nicht, wie er mit ihnen umging.
    „Lassen Sie uns ein Abkommen treffen, Sheriff. Sie schreiben mir nicht vor, wie ich meinen Beruf auszuüben habe, und ich sage Ihnen nicht, wie Sie ein Geständnis aus einem Verdächtigen herausprügeln können.“
    „So etwas tue ich nicht.“
    „Und ich würde den Leuten nie etwas geben, von dem ich nicht glaubte, dass es ihnen helfen kann. Wenn ich einen Eid leiste, halte ich mich daran.“
    „‚Richte keinen Schaden an‘“, zitierte ich.
    „Zum Beispiel.“ Ich öffnete den Mund, um ihn zu fragen, was er damit meinte, als er so schnell und nah auf mich zukam, dass mir die Frage ihm Hals stecken blieb.
    „Die Salbe, die ich dir gab, hat geholfen.“ Seine langen, leicht rauen Finger streichelten über meine Wange, und meine Lider gingen flatternd zu.
    Sein Duft brachte die Erinnerung daran zurück, wie sich sein Körper an meinem angefühlt hatte. Sein Atem strich über meine Schläfe. Ich sehnte mich verzweifelt danach, ihn zu berühren, von ihm berührt zu werden.
    „Du solltest mir vertrauen“, flüsterte er.
    Ich riss die Augen auf und reckte das Kinn nach oben. Sein Gesicht war so nah, dass sich unsere Lippen fast berührten; ich ging auf Abstand. „Bisher hast du dich nicht gerade als vertrauenswürdig erwiesen.“
    „Du hast mich zu Quatie mitgenommen; damals musst du mir vertraut haben.“
    Was den Verlust meines Vertrauen in ihn umso schmerzvoller machte. „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“
    Er presste die Lippen aufeinander, als würde er um Beherrschung ringen. Doch als er dann sprach, war seine Stimme so seelenruhig, dass ich hätte schreien mögen. „Du bist nicht wütend wegen meiner Art zu praktizieren; du bist wütend wegen meiner Frau.“
    „Ich bin wegen beidem wütend. Und ich vertraue dir nicht. Nach allem, was ich weiß, könntest du auch Gift unter deine Arzneien mischen.“
    Ein überraschtes Lachen entschlüpfte seiner Kehle, das überzeugender war, als es jedes Leugnen hätte sein können. „Warum sollte ich so etwas tun?“
    „Warum solltest du mir sagen, dass deine Frau tot ist, wenn sie in Wahrheit als vermisst gilt?“
    „Ich habe nie behauptet, dass sie tot ist.“
    „Du hast auch nie gesagt, dass sie lebt.“
    Er seufzte. „Das führt uns nirgendwohin.“
    „Wohin wolltest du denn?“
    Der Blick, den er mir zuwarf, ließ keinen Raum für Spekulationen. Er wollte mit mir ins Bett – sofort.
    Mein Körper reagierte, als hätte Ian mich mit seinen wunderschönen Händen berührt. Ich verzehrte mich nach ihm, und ich hasste mich dafür.
    „Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf“, fuhr ich ihn an. „Das werden wir nicht tun. Nie wieder.“
    „Du überreagierst.“
    „Eine Ehe bedeutet

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