Wolke 7 inklusive
genau weiß, was auf sie zukommt, wenn sie mich heiratet.« Ian sah seine Großmutter an, lachte leise. »Schließlich bekommt sie einen Mann, eine Grandma und vier kleine Schwägerinnen.«
»Ach, du liebes bisschen!« Janine sah ihn aus großen Augen an. »Davon hast du ja noch nie was erzählt!«
»Darüber gibt es auch nicht viel zu berichten«, warf Rebecca ein. »Sie sind spießig. Vertrocknet. Erstarrt in ihren Ehen.«
»Grandma …«
»Stimmt doch. Kirche, Kinder, Kaffeeklatsch, mehr haben sie nicht im Kopf. Ein Glück, dass sie ein paar Kilometer von uns entfernt wohnen. Eileen sogar in Wales. Deine Mathilda kann dem Herrgott danken, dass es so ist. Und du auch. Sonst wärst du dieses süße Mädchen schneller wieder los, als du gucken kannst.«
»Sie ist sonst gar nicht so streng«, meinte Ian ein wenig verlegen. »Aber meine Schwestern … na ja, sie sind alles andere als weltoffen. Und mit dem Lebensstil von Grandma waren sie noch nie einverstanden.«
»Sie sind wie deine Mutter«, warf Rebecca augenzwinkernd ein. »Die hat auch nicht zu leben verstanden, die Arme. – Aber daran wollen wir jetzt nicht denken. Ich hätte gern einen kräftigen Drink, damit mir der Abschied nicht so schwerfällt. Und dann … hier ist was für euch.« Sie drückte Janine und auch Marion einen Umschlag in die Hand. An Marion gewandt sagte sie: »Tut mir leid, Kindchen, aber es ist nur eine Kopie. Ich konnte ja nicht ahnen, dass wir uns kennen lernen würden.«
Janine und Marion öffneten die Kuverts – und hielten sekundenlang die Luft an. Rebecca Hardwich lud sie für eine Woche zur Herbstjagd in die schottischen Highlands ein.
»Ich hab zu dieser Zeit Geburtstag«, fügte sie erklärend hinzu. »Aber wagt es ja nicht zu fragen, der wievielte es ist. Und zu gratulieren braucht man mir auch nicht. Es ist, wie es ist – ich werde noch ein bisschen älter. Und dickköpfiger«, fügte sie schmunzelnd hinzu. »Damit muss sich die Familie abfinden.«
»Du fischst nach Komplimenten, Grandma«, warf Ian ein.
»Unsinn. Ich weiß, was alle denken – die Alte ist immer on tour, die kriegt einfach nicht genug vom Leben. Aber das ist doch richtig so, oder? Wenn ich immerzu daheim in unserem alten Landgut säße, würde ich langsam, aber sicher verkalken.« Sie lachte. »So aber bin ich beschäftigt. Demnächst
mit den Vorbereitungen für deine Hochzeit.« Sie legte Janine die Hand auf den Arm. »Was meinen Sie – so eine Hochzeit, kombiniert mit meinem Herbstball … das wäre doch was, oder?«
»Rebecca!«
Die alte Dame lachte. »Jetzt ist er sauer. Dann sagt er nicht mehr Grandma zu mir. Aber ich weiß, dass er es genießen wird, wenn wir ganz groß seine Hochzeit feiern. Und Mathilda wird die schönste Braut sein, die unser Haus je gesehen hat.«
»Ich … wir … wir können das gar nicht annehmen«, sagte Marion.
»Natürlich könnt ihr. Ich bestehe darauf. So, und jetzt bekommen wir alle noch einen Drink, dann gehe ich schlafen.«
Auch Ian stand auf. Allerdings wollte er nicht schlafen gehen, sondern Mathilda abfangen, die heute ihren letzten Arbeitstag hatte. Sie würde erst einmal für zwei Wochen mit nach Schottland kommen. Aber Markus Berger bestand darauf, dass sie mit ihnen feierte. Schließlich waren sie in den letzten Tagen fast so etwas wie Freunde geworden.
»Ich hab ein bisschen Angst«, gestand Mathilda, nachdem Ian sie kurz heimgefahren hatte, damit sie sich umziehen konnte.
»Das musst du nicht. Janine und ihre Freunde sind sehr nett.«
»Das meinte ich nicht. Ich hab an morgen gedacht. An den Flug nach Schottland.«
Liebevoll zog er sie an sich. »Du wirst dich rasch eingewöhnen. Und ich bin sicher, alle werden es dir leichtmachen. In unserem Haus – und erst recht in der Firma. Ich freu mich schon darauf, mit dir zusammenarbeiten zu können.«
Ja, darauf freute Mathilda sich ebenfalls. Sie war sicher, einen Schritt in ein neues, aufregendes Leben zu tun. Und solange Ian an ihrer Seite war, musste sie wohl auch keine Angst vor all dem Fremden haben.
Zunächst aber wurde noch ausgiebig Abschied gefeiert. Als die Nacht anbrach und es auf der Terrasse zu kühl wurde, gingen sie in die Bar, wo sie noch lange zusammensa-ßen.
»Wenn ich jetzt noch einen Drink nehme, stehe ich morgen nicht auf«, lachte Oliver.
»Gut, dann bleiben wir eben im Bett. So war der Mallorca-Trip zwar nicht gedacht, aber die Vorstellung ist auch nicht ohne Reiz.«
»Schade, dass ich morgen arbeiten
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