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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Mädchen kommt. Garth war das total egal. Er hat mir öfters gesagt, dass er es gerne hintenrum mag. Er fand, an der Hinterluke hätte man als Mann die Sache im Griff und müsste den Mädchen nicht in die Augen schauen. Er wollte mir unbedingt verklickern, dass man mit der griechischen Nummer immer die Kontrolle über alles hat.«

32
    Mandy Kowalski hatte nicht gerade viel Herzblut in ihre Wohnung investiert.
    Sie wirkte wie für einen lukrativen Verkauf inszeniert und war geschmackvoll, aber beliebig eingerichtet. Es herrschten gedämpfte Farben vor. Die Möblierung bestand aus einem taupefarben bezogenen Sofa aus Alcantara, einem Couchtisch aus Teakholz sowie einem Sessel und einer Ottomane. Seitlich stand ein Esstisch mit vier gepolsterten Stühlen. Ein freistehendes Bücherregal enthielt Taschenbücher, DVDs und Fachliteratur für Krankenschwestern und Pfleger. Auf den Regalen waren Kerzen verteilt und ein halbes Dutzend Naturfotos. Ganz deutlich fehlte alles Persönliche, und nichts wies darauf hin, dass Mandy eine Mutter, einen Vater, Geschwister oder Freunde hatte.
    Die Küche war eng und makellos – saubere Spüle, saubere Arbeitsflächen. Oliver öffnete den Kühlschrank. »Im Gemüsefach liegt ein Salat.« Er untersuchte die Blätter. »Noch essbar.« Er nahm eine Milchtüte in die Hand. »Die hier ist noch eine Woche haltbar.«
    »Sonst noch etwas da drin?«, fragte Marge, während sie die Schränke überprüfte.
    »Kaffee, Saucen, eine Packung Fleischwurst.« Er schloss die Tür. »Nicht gerade viel für eine Mahlzeit. Vielleicht isst sie im Krankenhaus.«

    »Nach dem, was man uns erzählt hat, verbrachte sie dort viel Zeit. Hast du im Krankenhaus nachgefragt, ob sie nicht doch wieder aufgetaucht ist?«
    »Ja, ich habe dort angerufen, und nein, sie hat sich nicht eingestempelt.« Oliver lehnte sich an den Kühlschrank. »Sie ist erst seit etwas über einem Tag verschwunden. Kann man noch nicht wirklich als einen Vermisstenfall bezeichnen. Niemand hat ihr Verschwinden gemeldet.«
    Marge dachte einen Moment nach. »Mandy stand ganz unten auf unserer Verdächtigenliste, bis sie uns angelogen hat. Und dann gibt es da noch dieses Videoband. Was hatte sie auf der Rampe für die Krankenwagen zu suchen?«
    »Ist sie es denn?«
    »Ich glaube schon, hab aber keine handfesten Beweise.« Marge zuckte mit den Achseln. »Wir haben einige gute Gründe, warum wir noch einmal mit ihr reden wollen. Selbst wenn niemand sie als vermisst gemeldet hat, müssen wir sie trotzdem finden.«
    »Tja, wo immer sie auch sein mag, in dieser Wohnung finden wir keinerlei Antworten auf unsere Fragen.«
    »Es bleiben noch das Bad und ihr Schlafzimmer.« Marge betrat das einzige Bad der Wohnung. Genau wie der Rest des Apartments war es aufgeräumt und sauber. Keine ungewöhnlichen Medikamente im Medizinschrank – Advil, Tylenol, Binden, eine antibiotische Salbe, eine einprozentige Cortisonsalbe, Zahnpasta, Zahnseide und eine Nagelfeile. Marge fiel auf, dass fast alles in dem Schrank Einzelpackungen waren und keine normalen Größen. Eine der Vergünstigungen, wenn man im Krankenhaus arbeitete: kostenlose Medikamente. Die Handtücher waren ordentlich aufgehängt, Badewanne und Toilette waren sauber geschrubbt.
    Mandy hatte ein geräumiges Schlafzimmer mit einem großen Panoramafenster; eine Tür führte auf einen kleinen Balkon
mit Blick über die Dächer. Ihr Bett war gemacht, und auf den Nachttischchen lag nichts herum außer einer Ladestation fürs Telefon und einem Wecker. Die Kleider in ihren Schränken hingen nach Farben sortiert. Marge ging die Klamotten auf den Bügeln durch und widmete sich danach den Schubladen einer Kommode, die so ordentlich waren wie der Schrank. »Sollte sie abgehauen sein, dann sieht es nicht danach aus, als hätte sie viele Klamotten mitgenommen. Hier ist noch ganz schön viel Zeugs.«
    Oliver erhob sich von den Knien, nachdem er unters Bett geschaut hatte. »Ich habe keinen Koffer entdeckt. Die Stationsleitung hat doch erzählt, Mandy plane eine Reise oder so etwas. Vielleicht hat sie ja beschlossen, ein paar Tage dranzuhängen.«
    »Ohne ihrem Chef Bescheid zu geben?«
    »Na ja, sie war angeblich nicht gerade der spontane Typ.«
    »Vielleicht hat sie eine dunkle Seite.« Marge begann, mit sich selbst zu rden. »Also, dunkle Seite, wenn ich du wäre, wo würde ich das verstecken? Als Drogensüchtiger verstecke ich das Zeug im Gefrierschrank oder im Spülkasten.«
    »Ich versuch’s mal wie damals im

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