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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sein.«
    »Was bedeutet, dass die Polizei hinzugezogen werden sollte«, sagte Silver. »Begleiten Sie uns doch ins Krankenhaus. Normalerweise hätte ich Sie um das Zuschicken eines Fotos gebeten. Aber Sie sind hier, und sie ist übel zugerichtet. Sie könnten sie besser identifizieren.«
    »Falls sich der Verdacht erhärtet«, sagte Major, »dann können Sie hierbleiben und Ihre Fragen nach Hammerling stellen. Ich unterstütze Sie bei den Hotels in der Gegend.«
    »Selbst wenn nichts dabei rauskommt, schulden wir Ihnen etwas«, sagte Marge.
    »Wie wär’s mit einem Abendessen im Delucci’s?«, schlug Silver vor. »Ich habe Lust auf Italienisch, und der Laden hat bis ein Uhr nachts geöffnet.«
    »Klingt gut.« Oliver griff in seine Hosentasche und zückte zwei Karten. »Wir wollten heute Abend eigentlich O sehen. Daraus wird wohl nichts werden. Möchten Sie die Karten?«
    »O ist wunderbar«, sagte Silver. »Lassen Sie sich das nicht entgehen.«
    »Mensch, O müssen Sie sich ansehen«, sagte Major.
    »Ziehen Sie die Identifizierung durch – entweder ein Ja
oder ein Nein –, und dann nehmen Sie sich frei«, meinte Silver. »Ihre Fragen werden ja nicht schlecht.«
    »Stimmt«, sagte Marge, »und das Mädchen im Krankenhaus geht so schnell nirgendwo hin. Wir sind schließlich in Vegas. Ist dir schon aufgefallen, dass es in Kasinos keine Uhren gibt? Die Stadt schläft eben niemals.«

42
    Durch Eintippen der Suchbegriffe »Mord«, »weiblich« und »erwürgen« in den Computer bekamen Decker, Wanda und Lee Zugriff auf ein Dutzend ungelöster, aber noch nicht zu den Akten gelegter Fälle im Zuständigkeitsbereich des LAPD. Als Wang die Begriffe in die Datenbank des Dezernats für ungelöste Mordfälle eingab, stieg die Zahl sogar deutlich an. Und dabei wurden noch nicht mal die Fälle der nahe gelegenen Polizeireviere berücksichtigt: San Fernando, Culver City, Beverly Hills, Oxnard, Ventura, San Bernardino, San Diego und eine Reihe kleinerer Reviere kreuz und quer im Staat Kalifornien. Es gab keine Abkürzungen: Die Akten mussten gelesen, die leitenden Ermittler kontaktiert und entsprechende Fragen gestellt werden.
    Bei der Lektüre der Akten waren sie unter anderem auf der Suche nach Chuck Tinsleys Namen als Zeuge oder Verdächtiger und nach Schmuckstücken im Zusammenhang mit den Opfern. Dazu brauchte Decker keinen Sherlock Holmes, sondern Ermittler wie Wanda und Lee, die stundenlang lesen und sich auf Einzelheiten konzentrieren konnten. Die Arbeit war ermüdend, und sie brachte im Allgemeinen eher stärkere Kopf- und Augenschmerzen hervor als Ergebnisse.
    Um fünf Uhr nachmittags war Decker so weit, alles hinzuschmeißen, als sein Handy klingelte. Niemand, der ihn gut kannte, würde ihn an einem Samstag anrufen. »Decker.«

    »Hier spricht Eliza Slaughter.«
    »Hallo, Detective, wie läuft’s bei Ihnen?«
    »Nicht viel los. Ich wollte Ihnen nur berichten, dass die Kriminaltechniker mit dem Lexus fertig sind, den Donatti gemietet hatte. Wir haben im gesamten Innenraum und im Kofferraum und unter den Matten im Kofferraum sowie im Radstand und am Fahrgestell Luminol versprüht. Es gibt keinen Hinweis auf Blut. Das Auto wurde von der Mietwagenfirma gereinigt, aber nicht makellos. Wir konnten jede Menge Haare und Fasern einsammeln, die wir jetzt überprüfen, um zu sehen, ob davon etwas zu Terry gehört. Ehrlich gesagt, mache ich mir da kaum Hoffnungen.«
    »Gut. Was ist mit dem verschrotteten Mercedes?«
    »Gegen einen Atik Jains liegt nichts vor. Ihm hat das Auto möglicherweise gehört, aber auf diesen Namen gibt es keinen Führerschein der kalifornischen Behörde. Ich überprüfe jetzt die außerstaatlichen Genehmigungen. Bei der Überprüfung durch das System ist nichts herausgekommen. Vorhin war ich noch mal im Hotel und habe die Überbleibsel des Personals befragt. Niemand hat Terry in ihrem Auto wegfahren sehen. Ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll. Könnte sein, dass sie ihre Flucht schon lange vor Sonntag geplant hatte und sie bereits sonst wo ist.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Ich weiß, wir haben ihren Ehemann nicht ausfindig gemacht, aber ohne Leiche, einen Tatort und Zeugen werden unsere Anhaltspunkte immer weniger. Es klingt danach, als wäre es entweder ihr Ehemann gewesen, oder sie ist auf eigene Faust verschwunden.«
    »Ich beginne langsam, dem Verschwinden auf eigene Faust den Vorzug zu geben.«
    »Warum?«
    »Ich habe mich mit Gabe unterhalten, und er hat mir etwas
Interessantes erzählt. Er

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