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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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bisschen sentimental klingen?«
    »Du und sentimental?«, entgegnete Cindy.
    »Ja, selbst ich habe eine sanfte Seite. Was ich zu sagen versuche, ist, dass du nach einer ziemlich brenzligen Situation in unser Leben – in das von mir und Sammy – getreten bist. Ich erinnere mich, dass ich … bei meiner ersten Begegnung mit dir … gedacht habe, du müsstest der coolste Typ der Welt sein.«
    »Mann, das war dann aber schnell vorbei!«, sagte Decker.
    »Eher nicht.« Jacob biss sich auf die Lippe. »Du bist immer noch führend, was die Coolness angeht. Danke, dass du in einer schwierigen Zeit für mich und Sammy und Ima da warst.« Er sah Cindy an. »Deine Kinder werden maßlos cool sein, denn sie bekommen es von zwei Seiten ab.«
    »Danke, Yonkie.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Dad.« Er wandte sich an Sammy. »War das kurz genug?«
    »Ungewöhnlich straff.« Nach einer Pause fuhr Sammy fort: »Jetzt bin ich wohl an der Reihe. Folgendes, Dad: Du hattest vielleicht keine Wahl bei unserer Adoption, aber du hattest
ganz sicher die Wahl, ein Vater zu sein oder nicht. Und du hast den Test mit Eins bestanden. Du bist nicht unser biologischer Vater, doch in allen Dingen, bei denen es um Blut, Schweiß und Tränen geht, bist du hundertprozentig unser wirklicher Vater. Und obwohl ich aschkenasisch bin, freue ich mich riesig darüber, dass einer deiner Enkel bereits jetzt nach dir benannt wird. Diese Ehre hast du dir mehr als verdient.«
    Decker küsste seine Söhne und umarmte sie stürmisch. »Ich danke euch, Jungs.«
    Alle sahen Hannah an. »Na ja, durch meine roten Haare gibt es wohl gar keinen Zweifel, dass du mein biologischer Vater bist. Ich bin total aufgeregt, dass ich bald nach Israel aufs College gehe, aber ich weiß auch, dass ich dich und Ima sooooo vermissen werde.« Tränen kullerten über ihre Wangen. »Ich liebe dich so sehr, Abba . Herzlichen Glückwunsch.«
    Decker nahm sie besonders fest in den Arm. »Ich liebe dich, Kürbiskopf. Und wir werden dich ganz oft besuchen.«
    »Dann bin jetzt wohl ich an der Reihe«, sagte Rina. »Auch ich fasse mich kurz. Vor den Kindern möchte ich nur ungern total rührselig werden, aber ich bin gesegnet damit, die vergangenen Jahre mit jemandem verbracht zu haben, den ich so sehr liebe. Ich bin außerdem noch mit einer wunderbaren Familie gesegnet, zu der auch meine schöne Stieftochter und mein Schwiegersohn und meine zukünftigen Enkel gehören. Peter, ich liebe dich so sehr, und ich hoffe auf noch viele, viele Jahre, die wir zusammen verbringen können. Ich war immer stolz auf dich. Du bist einfach der Beste.«
    Die ganze Truppe stieß ein begeistertes »Aaaah« aus, als Rina Decker einen innigen Kuss auf den Mund gab.
    »Jetzt ist der Ehrengast dran«, sagte Jacob.
    »Nee, ihr habt doch schon alles gesagt«, sagte Decker. »Ich sonne mich darin.«
    Jacob stupste Gabe leicht an, der den ganzen Abend über
sehr still gewesen war. »Jetzt ist deine Gelegenheit da, etwas zu sagen oder für immer zu schweigen.«
    Gabe lief knallrot an, und Decker eilte ihm zu Hilfe: »Yonkie, lass ihn in Ruhe.«
    »Entschuldigung«, sagte Jacob, »du weißt doch, dass ich dich nur aufziehen will.«
    »Vielleicht sollte ich tatsächlich was sagen«, meinte Gabe. Am Tisch wurde es ganz leise. Der Junge rückte sich seine Brille zurecht. »Erstens, Glückwünsche an Cindy und Koby.«
    »Danke«, sagte Cindy.
    »Gern geschehen«, erwiderte Gabe. »Zweitens, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Lieutenant.«
    »Vielen, vielen Dank«, sagte Decker.
    »Aber sicher«, sagte Gabe. »Und drittens …« Der Junge versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Tausend Ideen rotierten in seinem Kopf, so laut wie eine Kettensäge. »Also … auch wenn meine Eltern … überhaupt nicht … religiös sind …« In ihrer Beziehung haben sie wahrscheinlich gegen jedes der zehn Gebote in der Bibel verstoßen. »Äh … egal… also jedenfalls weiß ich nicht, warum sie mich auf eine katholische Schule geschickt haben.« Er machte eine Pause. »Und wir haben das Zeugs von den Nonnen gelernt … obwohl ich mich kaum dran erinnern kann, was sie uns so erzählt haben.«
    »Das geht in Ordnung«, sagte Hannah, »wir hören den Rabbis auch nicht zu.«
    »Hannah!«, ermahnte Rina sie.
    »Ich wollte nur zeigen, dass ich mich gut in ihn hineinfühlen kann.«
    Gabe lächelte. »Also, das Hauptding war immer… also das Hauptding der Nonnen … da ging’s immer darum, gütig und freundlich zu sein und die andere

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