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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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hierbleiben. Es dauert seine Zeit, Wohnkomplexe zu überprüfen, und ehrlich gesagt wären wir gerne dabei, wenn Mandy mit dem Reden beginnt.«
    »Ich kann euch die Genehmigung für einen weiteren Tag besorgen. Wir treffen uns dann entweder morgen Vormittag oder am Nachmittag. Ich muss erst noch ein paar Dinge abklären.«
    »Ich hole dich am Flughafen ab.«
    »Nein, verschwende nicht deine Zeit. Ich nehme ein Taxi.«
    »Klingt gut.« Marge lächelte, obwohl er das nicht sehen konnte. »Wenn du möchtest, Pete, können wir alle drei zusammen zurückfahren. Ist schon eine Weile her, dass ich eine Autofahrt zu mehreren unternommen habe.«
    »Ich glaube nicht, dass ich viereinhalb Stunden auf begrenztem Raum mit Scott Oliver überleben würde.«
    »So schlimm ist es gar nicht. Er schnarcht im Schlaf, aber wenigstens stinkt er nicht.«
    Decker lachte und legte auf. Es war fast zwei Uhr nachmittags. Rina hatte das Abendessen früh angesetzt, da die Jungs ihre Flüge an die Ostküste erwischen mussten. Er beschloss, es für heute gut sein zu lassen, und war schon halb aus der Tür, als sein Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Entnervt warf Decker die Hände in die Luft und nahm den Anruf entgegen.

    »Hast du eine Minute Zeit?«, fragte Wanda.
    »Natürlich. Was gibt’s?«
    »Die Kriminaltechnikerin hat bei der Untersuchung der Halskette ein winziges Haar entdeckt, das in dem Verschluss der Kette mit dem diamantenen R steckt. Unter dem Mikroskop sieht es nach einem der feinen Nackenhärchen aus, die so nervtötend sind, wenn man Schmuck trägt.«
    »Wahnsinn. Da ist ja ein Glücksfall.«
    »Noch besser: An dem Haar hängt sogar eine Wurzel.«
    Decker spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. »Also können wir daraus DNA ziehen?«
    »Wahrscheinlich. Unser Glück ist, dass Tinsley den Schmuck in einer Papiertüte aufbewahrt hat. Geringere Wahrscheinlichkeit für Verfall.«
    »Wie schnell kannst du das Ergebnis bekommen, Wanda?«
    »Ich habe es bereits zum Eilauftrag deklariert. Frühestens in ein paar Wochen.«
    »Tinsley hat uns eine Speichelprobe gegeben. Die bringen wir so schnell wie möglich ins Labor. Wenn das Haar von Tinsleys Mutter stammt, sollte seine DNA mit der DNA des Haares verwandt sein. Wenn nicht, kriegen wir ihn mit dieser Lüge dran. Und wenn es Roxannes Haar ist, was macht er dann mit der Kette? Hat der Hauptermittler in ihrem Fall dich zurückgerufen?«
    »Ja, ein gewisser Ronald Beckwith. Wir treffen uns morgen um zehn.«
    »Ruf Beckwith noch mal an und frage nach, ob Roxannes DNA in den Akten ist.«
    »Hab ich schon, sie ist drin.«
    »Dann frag ihn noch, ob sie irgendwelche Spuren eingetütet haben, aus dem sich ein DNA-Profil des Täters herstellen ließe.«
    »Alles klar.«

    »Lass uns einen Zacken zulegen. Tinsley läuft frei herum, und das macht mich immer stärker nervös.«
    Wieder legte Decker auf. Er rieb sich die Augen und dann den Nacken. Er war müde, aber die letzten Tage waren wenigstens erfolgreich gewesen. Garth hatte man in Mandys Begleitung gesehen, also waren sie mit Vegas auf der richtigen Spur. Und Mandy, auch wenn sie noch unter Beobachtung stand, war wenigstens noch am Leben. Irgendwann wäre sie wieder so weit hergestellt, um zu sagen, was los war. Und was für ein Glück, im Besitz dieses Härchens mit Wurzel im Verschluss der Halskette zu sein. Ein DNA-Profil würde eine Menge Probleme lösen.
    Einzelheiten schienen sich ineinanderzufügen, aber es gab immer noch viele grundlegende und unbeantwortete Fragen.
    Wo war Garth?
    Welche Umstände führten zum Tod von Adrianna Blanc?
    Welche Umstände führten zum Tod von Crystal Larabee?
    Standen die Tode der beiden Frauen in einem Zusammenhang?
    Und war Chuck Tinsley ein Serienmörder?
    So viele Verbrechen, so wenig Zeit.
     
    Marge wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte in den grellen Himmel. Die Wüstensonne, die so vollkommen gewesen war, als sie gestern am Swimmingpool gefaulenzt hatte, war nun zu ihrem Gegner geworden, als sie sich bei circa zweiunddreißig Grad von Wohnblock zu Wohnblock schleppten.
    Und, Mann, in Clark County gab’s jede Menge Wohnblöcke.
    Es gab Apartmenthäuser mit Mietwohnungen, mit Eigentumswohnungen, es gab Neubaugebiete und schäbige Hotels mit der Möglichkeit, langfristig ein Zimmer zu mieten. Sie waren seit Stunden unterwegs, bevor sie endlich eine Pause fürs Abendessen einlegten. Die einzige Lokalität, die um fünf Uhr
offen hatte, war ein durchgehend geöffnetes Restaurant

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