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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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auf die Mutter.«
    »Das kannst du laut sagen, denn bevor der Arzt sich an
Mandys Venen zu schaffen machen kann, gelingt es Mom, weitere Worte herauszufiltern: ›Kerker‹, ›Haus‹ … ›Mord‹. Dann wiederholt Mandy ständig ein einziges Wort: ›das Mädchen‹, ›das Mädchen‹, ›das Mädchen‹.«
    »Gütiger Himmel.«
    »Mittlerweile ist der Arzt da, und er ist richtig wütend auf Frieda. Und Frieda ist wütend auf den Arzt und die Krankenschwester. Also ist jeder wütend auf jeden, aber irgendwann schießt der Arzt Mandy ab, sie beruhigt sich, und in der Stadt der Sünde herrscht wieder Stille. Es ist jetzt ungefähr halb acht. Frieda beruhigt sich ebenfalls langsam und kann wieder klar denken. Sie beschließt, es sei vielleicht eine gute Idee, mich anzurufen und mir zu erzählen, was Mandy im Delirium von sich gegeben hat. Beim Abholen am Flughafen hatte ich ihr meine Karte gegeben mit meiner Handynummer und der von Scott. Sie ruft mich also an.«
    »Erstaunlich, dass sie so geistesgegenwärtig war.«
    »Ja, und keinen Augenblick zu früh. Denn das Ganze spielt sich ab, als Carlotta bereits auf dem Weg zu ihrem Auto ist und abschwirren will. Durch die Worte ›Kerker‹, ›Haus‹, ›Mord‹ und ›das Mädchen‹ haben wir, da sind wir uns einig, gute Gründe für einen zweiten Blick ins Haus und möglicherweise eine genauere Durchsuchung. Scott rennt Carlotta hinterher, und wir erwischen sie gerade noch beim Anfahren. Fakt ist, dass sie ihn fast umgefahren hat. Du glaubst gar nicht, wie hektisch das hier ablief.«
    »Ich kann’s mir vorstellen. Marge, ich besteige jetzt das Flugzeug. In ein paar Minuten muss ich das Handy ausschalten.«
    »Ich beeile mich. Wir gehen zurück ins Haus und schnüffeln herum. Zu diesem Zeitpunkt versuchen wir bereits, eine Falltür oder eine falsche Wand oder einen Hinweis auf ein verborgenes Zimmer ausfindig zu machen. Wir überprüfen die Garage. Nada . Ich stehe also draußen im Garten und blicke
mich um. Denk bitte daran, dass das keine vornehme Gegend ist.«
    »Verstehe.«
    »Alle Häuser stehen auf kleinen Grundstücken mit niedrigen Betonmauern, die ein Grundstück vom nächsten abtrennen. Und man kann über die Wände in Nachbars Garten gucken. Ich glotze also in die Gärten der Nachbarn und überlege mir, dass Garth uns vielleicht hat kommen sehen und sich in einem der anderen Häuser versteckt. Ich bin am Verzweifeln. Dann fällt mir auf, dass die Terrassen der zwei angrenzenden Grundstücke rechts und links von Garth aus Zementplatten bestehen. Garths Terrasse ist aus Klinker. Ich wundere mich darüber: ›Warum legt jemand hinterm Haus wert auf so eine Verschönerung?‹ Ich sehe mir das Ganze genauer an. Die Terrasse ist aus Klinkersteinen verlegt worden, aber es gibt keine Fugen, keinen Mörtel oder Zement. Die Klinker liegen einfach nur auf dem Sand, und die Klinker auf der rechten Seite liegen nicht besonders ordentlich.«
    »Au weia.«
    »Du weißt schon, worauf ich hinauswill. Da Mandy ein Mädchen, einen Kerker und einen Mord erwähnt hat, heben wir die Steine hoch. Unter der Terrasse, direkt in den Boden gegraben, befindet sich ein…« Sie macht eine Pause. »… so etwas wie ein Luftschutzraum. Er ist aus Beton und hat eine Falltür mit einem Vorhängeschloss. Rodney Major schießt das Schloss auf, wir öffnen die Falltür und werden sofort von dem Gestank erschlagen. Unten drin befindet sich eine verdammte Jauchegrube – stockduster und stinkend. Silver hat eine Taschenlampe dabei. Ich schnappe sie mir und gehe freiwillig als Erste runter. Ich zittere wie Wackelpudding. Du weißt ja, was ich von dunklen, beengten Örtlichkeiten halte.«
    Decker wusste es nur zu genau. Seitdem Marge eine Gruppe Kinder durch einen Tunnel als Fluchtroute aus den Fängen einer
Sekte befreit hatte, litt sie unter Klaustrophobie. »Gut gemacht, Dunn.«
    »Danke, bitte einmal den Rücken tätscheln. Denn außer dass der Kerker klein und dunkel ist, stinkt es da drin auch noch erbärmlich. Ab jetzt treibt mich pures Adrenalin an. Ich springe – es sind gut zwei Meter fünfzig.« Ein tiefer Seufzer. »Ich finde das Mädchen, Pete. Sie ist nackt und in Plastikmüllsäcke gewickelt, mit einer Schlinge um den Hals. Nach meiner groben Schätzung – aufgrund der Zeit, die Mandy im Krankenhaus war – lag sie dort die letzten zwei Tage so.«
    Marge war die Stimme gebrochen.
    »Ich taste nach ihrem Puls … und spüre nichts. Da unten ist es kalt, und sie fühlt sich

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