Wollust - Roman
ihn kannte … so was in der Art.«
»Erinnern Sie sich an den Namen des Jungen?«
»Nein.« Mack fuchtelte mit einer Hand in der Luft herum. »Wir hielten uns aus Adriannas Angelegenheiten heraus.«
»Er hieß Aaron Otis«, sagte Kathy.
»Wie ist dir das denn jetzt eingefallen?«
»Einfach so.«
Mack schüttelte den Kopf. »Bei Namen ist sie ein echtes Genie.«
»Das ist sehr gut«, bedankte sich Decker. »Aaron Otis. Sind Sie ihm je begegnet?«
»Ich muss ihn wohl einmal getroffen haben, weil ich mich daran erinnere, dass er groß war, mit sandfarbenem Haar… außer ich bringe jetzt Dinge durcheinander.« Sie senkte ihren Blick. »Das ist sicher möglich.«
»Das ist vor allem hilfreich«, sagte Decker. »Wie lauten die Namen von Adriannas übrigen Freunden?«
»Sie können bei Sela Graydon und Crystal Larabee anfangen. Die drei waren ganz dicke miteinander.«
»Wurde eine von ihnen Krankenschwester?«
»Du liebe Güte, nein«, warf Mack dazwischen. »Ich glaube, Crystal wollte Schauspielerin werden. Mit neunundzwanzig wird wohl nichts mehr daraus. Was ist sie jetzt? Kellnerin?«
»Sie ist die Hauptkraft im Garage.«
»Na klar, und wartet darauf, entdeckt zu werden.«
»Sei freundlich, Mack.« Kathy sah Decker an. »Das Garage ist das neueste Helmet-Grass-Restaurant. Downtown … liegt gleich neben dem New Otani.«
»Habe ich notiert. Und Sela Graydon? Was macht sie?«
»Sie ist Anwältin«, wusste Mack. »Sie war immer die Klügste von den dreien.«
»Wohnen beide Frauen in der Stadt?«
»Ja«, sagte Kathy, »ich gebe Ihnen ihre Telefonnummern.«
»Wissen Sie irgendetwas über Mandy Kowalski?«
»Nur dass Adrianna sie an der Krankenschwesternschule kennengelernt hat«, meinte Mack. »Sie wirkte sehr nett.«
»Sie hat Adrianna beim Lernen geholfen, vor allem als die Abschlussprüfung anstand. Zuerst flippte Adrianna bei den Prüfungen total aus. Ich konnte ihr nicht helfen. Ich weiß rein gar nichts über Nervensystem oder Blutkreislauf, aber nachdem sie mit Mandy gelernt hatte, kam sie nicht einfach nur so durch, sondern hatte in manchen Kursen sogar eine Eins.«
Tränen flossen wieder über Kathys Wangen. »Sie war so stolz auf ihren Abschluss!«
Decker reichte ihr ein frisches Taschentuch und sah der Frau beim Weinen zu. Kein noch so moderner Deich auf der ganzen Welt würde diesem Sturzbach standhalten.
»Hier gibt’s nicht viel zu sehen, Pete.« Marge stand draußen vor dem St.-Tim-Krankenhaus, weil dort der Handy-Empfang besser war. »Das Auto ist untersucht, und wir sind mit unseren ersten Befragungen durch. Wir haben mit ein paar Arbeitskollegen gesprochen. Und mit einer Frau namens Mandy Kowalski. Sie und Adrianna gingen zusammen zur Krankenschwesternschule, aber sie arbeiten nicht auf demselben Stockwerk.«
»Ja, Mandys Name fiel während des Gesprächs mit der Mutter« , bestätigte Decker. »Sie glaubt, dass Mandy Adrianna vielleicht mit Garth zusammengebracht hat.«
»Hm, davon hat Mandy nichts gesagt. Allerdings erzählte sie, Garth habe sie angebaggert.«
»Aha«, sagte Decker, »eine Dreiecksbeziehung?«
»Möglich wär’s«, meinte Marge, »mal sehen, ob ich ihr Verhältnis zueinander abklären kann. Wir haben morgen einen Termin für ein Gespräch mit Adriannas Vorgesetzter. Adrianna war sehr beliebt, machte ihre Arbeit gut, aber mehrere Leute haben erwähnt, dass sie gerne gefeiert hat.«
»Das stimmt mit dem Bild überein, das ihre Eltern von ihr gezeichnet haben.«
»Ihre Eltern haben dir erzählt, dass sie gerne gefeiert hat?«
»Vor allem ihr Vater. Er beschrieb sie – und nicht unbedingt freundlich – als Partygirl.«
»Ungewöhnlich, das unter diesen Umständen zuzugeben.«
»Ich habe das Gefühl, er hatte sich schon lange über sie geärgert.«
»Aber sie ist tot , Rabbi. Echt komisch von ihm … dass er überhaupt Andeutungen in Richtung Zerwürfnis macht.«
»Die Menschen gehen auf die unterschiedlichste Art und Weise mit so etwas um. Vielleicht denkt er, sie könne nicht wirklich tot sein, solange er wütend auf sie ist. Wie dem auch sei, wir haben außerdem eine Schwester in der Familie – Beatrice Blanc. Sie muss gesondert befragt werden.«
»Das übernehme ich.«
»Es gibt da noch zwei beste Freundinnen aus der Highschool: Sela Graydon und Crystal Larabee.« Decker buchstabierte die Namen und gab Marge die Telefonnummern durch. »Und dann brauchen wir den Namen des ältesten Sohns des Hausbesitzers.«
»Schon erledigt. Trent
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