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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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schulterlanges platinblondes Haar, lange Beine und eine ausladende Oberweite. Ihr Kopf wirkte im Vergleich zu ihrem Körper sehr klein, und das Gesamtbild ließ Oliver an eine aufblasbare Puppe denken.
    Sie legte Servietten auf den Tisch. »Ich bringe Ihnen gleich Ihre Getränke.«

    »Wissen Sie, wann Crystal heute anfängt?«, fragte Oliver.
    »Crystal?« Als würde der Name sie für einen Moment verblüffen.
    »Crystal Larabee«, präzisierte Marge. »Sie arbeitet hier an der Bar.«
    »Sie hat ein paar Tage freigenommen.«
    »Weil ihre Freundin ermordet wurde«, stellte Oliver fest.
    Yvette nickte. »Sie war ziemlich durcheinander, aber ehrlich gesagt, wer wäre das nicht?«
    Oliver zeigte ihr seine Dienstmarke. »Wir ermitteln in dem Mordfall. Könnten wir uns kurz mit Ihnen unterhalten?«
    »Ähm … ich habe gerade viel zu tun. Lassen Sie mich erst meine Arbeit machen, dann komme ich wieder.«
    »Danke.« Marge drehte sich zu Oliver um. »Mandy nimmt ein paar Tage frei, Crystal nimmt ein paar Tage frei… Zufall, frage ich mich da?«
    »Jeder hat Anspruch auf Urlaub.«
    »Ruf Crystal mal auf ihrem Handy an. So können wir sie ausfindig machen.«
    Er wählte die Nummer und legte nach zehn Mal Klingeln auf. »Es geht keiner ran.«
    »Ich sage es noch mal: Mandy ist nicht zu Hause, Crystal ist nicht zu Hause.«
    »Möchtest du gleich wieder bei Crystals Wohnung vorbeischauen?«
    »Das sollten wir tun«, sagte Marge. »Ich bekomme langsam ein schlechtes Gefühl bei dieser ganzen Geschichte, Scott, vor allem, weil Garth verschwunden ist.«
    »Wie Loo schon sagte, sie haben das Recht, aushäusig zu essen.«
    »Also denkst du, es steckt nichts dahinter?«
    »Ich denke nicht, deshalb bin ich.«
    Yvette, die Kellnerin mit dem kleinen Kopf, kehrte mit der
Hummus-Platte und ihren Getränken an ihren Tisch zurück. Zusätzlich zu dem Kichererbsen-Mus waren noch Oliven, Zwiebeln, Essiggurken, Tomaten und warmes Pitabrot dabei. Marge merkte plötzlich, wie hungrig sie war. »Das sieht gut aus. Können wir noch eine davon bekommen?«
    »Natürlich.«
    »Aber zuerst setzen Sie sich doch zu uns«, bat Oliver.
    »Nur für eine Minute«, sagte Yvette. »Ehrlich, ich kann Ihnen nichts dazu sagen, weil ich nichts weiß.«
    »Wie wär’s, wenn wir von vorne anfangen?«, schlug Oliver vor. »Wir wissen, dass Adrianna in der Nacht, bevor sie ermordet wurde, im Garage war.«
    »Das weiß ich«, sagte Yvette. »Ich war auch hier. Echt komisch.«
    »Wieso komisch?«, fragte Oliver.
    »Man sieht jemanden, und dann ist sie tot.« Ihre Augen wurden feucht. »Crystal gab ihr Drinks aus. Ich sagte ihr, sie soll das lassen, und dass der Chef sauer werden wird, wenn er was davon mitbekommt, aber sie machte trotzdem weiter.«
    »Trank Adrianna viel?«
    »Ja, natürlich.«
    »Harte Sachen?«
    Yvette dachte einen Moment nach. »Das weiß ich nicht. Warum?«
    »Sie hatte keinen Alkohol im Blut. Man hat uns erzählt, dass sie nur alkoholfreies Zeug trank, weil sie noch zur Arbeit musste.«
    »Kann sein. Ich habe nicht darauf geachtet. Aber egal, was es war, Crystal jedenfalls gab Adrianna und dem attraktiven Kerl, mit dem Adrianna sich unterhielt, Drinks aus. Ich bin mir sicher, dass er getrunken hat.«
    »Was denn?«
    »Bier. Nachdem er ein paar Mal nachgeschenkt bekommen
hatte, sagte ich Crystal irgendwann, sie soll das bleiben lassen, oder ich würd’s dem Chef sagen.« Eine Pause. »Sie hatte eine richtige Wut auf mich. Aber es war sowieso egal. Adrianna war am Gehen. Und eine halbe Stunde später ging der Traumtyp auch.«
    »Wie spät war es da?«, fragte Marge.
    »Gegen halb zehn.«
    »Wirkten die beiden so, als würden sie sich gut miteinander amüsieren?«
    »Sie unterhielten sich. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Hat dieser attraktive Typ auch einen Namen?«, wollte Oliver wissen.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe ihn nicht mitgekriegt.«
    »Kommt Ihnen der Name Farley bekannt vor?«
    »Farley?«
    »Crystal erinnert sich daran, dass der Mann Farley genannt wurde«, erklärte Oliver.
    Als Yvettes Antwort nur aus einem verwirrten Schulterzucken bestand, sagte Marge: »Oder vielleicht war es ja auch Charley?«
    »Da bin ich echt überfragt«, sagte Yvette.
    »Wie sah er aus?«
    »Muskulös. Breite Brust, kräftige Arme … als würde er oft trainieren. Er würde perfekt in eine Schwulenbar passen. Er trug keinen Anzug, aber ein Jackett.«
    »Was für ein Jackett?«
    »So was wie einen Blazer. Schwarzes Jackett, scharzes T-Shirt,

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