Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
ihrer jungen Familie wohnten, war viel kleiner als das Herrenhaus, das Jake in der Stadt besessen hatte, bevor es dem Feuer zum Opfer gefallen war, doch es war immer noch beeindruckend. Die Wände waren mit weiß gestrichenem Holz verschalt, und an den Fenstern befanden sich grüne Läden. Zu beiden Seiten der steinernen Stufen, die zur geräumigen Veranda hinaufführten, wuchsen rote Rosen, und es gab zwei Ziergiebel im Obergeschoss. Die Ähnlichkeit mit Großvater McQuarrys Farmhaus in Virginia erfüllte Megan mit bittersüßen Erinnerungen.
Sie und Christy waren die kurze Strecke von Christys Haus zu Fuß gegangen, und Megan hatte Margaret getragen, während Joseph und Augustus hinterhergetrottet waren.
Skye kam auf die Veranda heraus, das braune Haar zu einem lockeren Knoten im Nacken aufgesteckt, und lächelte strahlend vor Freude über die Gesellschaft. Sie hielt die kleine Susannah auf dem Arm. »Wo ist Bridget?«, fragte sie.
»Sie wird kommen«, sagte Christy.
»Und Caney? Kommt sie auch?«
Christy und Megan tauschten einen Blick. Dies war weder die richtige Zeit noch der Ort, um ihrer Schwester die schlechten Nachrichten zu erzählen, verständigten sie sich stumm. Es war ein besonderer Tag, und es gab keinen Grund, ihn zu verderben.
»Sie ist beschäftigt«, sagte Joseph. Zum Glück fügte er nicht hinzu, dass Caney einen Ausflug machte. Hank war durch die offene Tür hinter Skye aufgetaucht, und grinste zur Begrüßung. »Heute keine Schule?«, fragte Christy und hob eine Augenbraue.
Skye lächelte etwas geheimnisvoll. »Die letzte Lehrerin ist in der vorigen Woche davongelaufen. Hat einen Hausierer geheiratet.« In Primrose Creek kamen und gingen die Lehrerinnen wie das gute Wetter. Sobald sie eintrafen, begann ein Mann sie zu umwerben, und weil es einen Mangel an heiratsfähigen Frauen gab, machte es nichts aus, ob sie hübsch oder hässlich waren.
»Was wirst du machen?«, fragte Christy betroffen.
»Angeln gehen«, erwiderte Hank glücklich, bevor Skye eine Antwort geben konnte, und alle lachten.
Das Innere von Skyes Haus erwies sich als so ansprechend wie das Äußere. Die glänzenden Holzböden waren mit bunten Teppichen bedeckt, und die Möbel im Laden gekauft, nicht selbst gezimmert. Die Vorhänge waren aus weißer Spitze, und über dem Kamin im Wohnzimmer hing ein großes Olporträt von Skye. Sie wirkte wie das Mitglied der vornehmen Gesellschaft, gemalt mit Perlenkette und einem rosafarbenen Kleid mit vielen Rüschen und Spitze.
Skye folgte Megans Blick und errötete entzückend. »Jake hat das in Auftrag gegeben«, erklärte sie. »Ich hielt es für zu extravagant, aber er bestand darauf. Als Nächstes saß ich aufgetakelt herum und jemand malte mich, aber er hatte eigens dafür einen Künstler den weiten Weg aus San Francisco kommen lassen.«
»Ja«, sagte Christy und zog Margaret Mantel und Hut aus, bevor sie selbst ablegte. »Und dieser Knabe hat unsere vorherige Lehrerin zum Traualtar entführt.«
»Vielleicht solltet ihr diesmal einen Lehrer anwerben«, schlug Megan vor. Skye und Christy lachten, doch sie hatte es ernst gemeint.
Eine halbe Stunde später traf Bridget mit ihren Kindern ein, und bald spielten die älteren Cousins draußen im hohen Gras Fangen, während die kleineren ruhig auf dem Boden bei Skyes großem Esszimmertisch spielten. Megan wurden die Maße genommen, der Stoff wurde angepasst, von neuem wurde gemessen, aber im Laufe des Morgens nahm das Brautkleid Gestalt an, und am frühen Nachmittag war es fertig bis auf den Spitzenbesatz und die Perlen. Bridget würde das Kleid am Abend mit nach Hause nehmen und die Spitze annähen. Am Morgen würde Christy es von Bridget holen und die Perlen annähen.
Megan und Christy gingen zurück, Megan wieder mit Margaret auf dem Arm, während Joseph so tat, als führe er sie alle sicher durch die Wildnis. Als sie zu Hause eintrafen, waren Lampen angezündet und Zachary war da. Sichtlich erschöpft, doch frisch gebadet und rasiert, war er am Herd beschäftigt und briet Hackfleisch in einer großen Pfanne.
»Das Abendessen ist fast fertig«, sagte er und grinste auf seine typische Art. »Wie kommt ihr mit dem Brautkleid voran?«
Megan blickte sich suchend nach Caney um, wusste jedoch schon, dass sie sie nicht finden würde. Christy war, nach dem Ausdruck ihrer Augen zu schließen, zu dem gleichen Schluss gelangt, erwähnte jedoch nichts von ihrer Abwesenheit, sicherlich um der Kinder willen.
»Prima«, antwortete Christy
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