Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
zu sein und von ihm dieses Kind zu haben. Sie würden ihn Jacob taufen, doch bei seinem ganzen Namen nennen, damit sie ihn nicht mit dem Namen seines Vaters durcheinder bringen würde ...
»Was geht dir gerade durch den Kopf?«, fragte Caney mit ihrer besonderen Art von grober Sanftheit. Sie band ihre Schürze ab. Zweifellos wollte sie in die Stadt, um sich mit Mr. Hicks zu treffen. »Du hast einen Ausdruck in den Augen, der mich an deinen alten Großvater erinnert.«
Skye musste ein wenig errötet sein; das Blut war ihr in die Wangen gestiegen. Sie sah zu, wie Caney ihr Tee einschenkte, was sie normalerweise nicht getan hätte, doch Skye hielt jetzt das Baby auf dem Arm. »Ich nehme an, ich habe mir gerade etwas gewünscht«, erwiderte sie zaghaft und leise.
Caney tätschelte ihren Kopf, genauso wie sie es getan hatte, als Skye klein gewesen war und ihr in der Küche oder in der Wäschekammer auf der Farm der Familie vor die Füße gelaufen war. »Dein Tag wird kommen. Und zwar bald, nehme ich an.«
In diesem Augenblick kam Christy aus dem Schlafzimmer, bekleidet mit einem blassrosa Morgenmantel. Ihr glänzendes schwarzes Haar fiel ihr auf den Rücken, doch sie hatte es gebürstet, und in ihren Augen funkelte eine Spur von Energie.
»Sieh mal einer an!«, rief Caney, erfreut, dass ihre Schutzbefohlene auf und munter war.
Christy huschte durch das Zimmer, setzte sich auf den Stuhl neben Skye und reckte das Kinn vor. »Es ist ja nicht so, als wäre Lazarus aus dem Grab gekommen.«
Caney nahm das schlafende Baby behutsam von Skyes Arm und legte es in die Wiege, ein massives Stück aus Kiefernholz, ein Geschenk von Trace zusammen mit der Decke von Bridget. »Ich werde in die Stadt fahren«, sagte Caney. »Ich habe einen Picknickkorb gefüllt, den ich mit Mr. Hicks teilen werde.«
Christy verdrehte ihre schönen, umwölkten Augen, doch ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Miss Caney Blue, du bist eine schamlose Person ... Warum machst du dem Mann nicht einfach einen Heiratsantrag und bringst es hinter dich?«
Caney und Skye lachten. Christy klang allmählich wieder wie immer.
»Weil ich ihm keinen Schrecken einjagen will, der ihn verscheuchen könnte«, erwiderte Caney. »Du musst vorsichtig sein, wenn du um einen Mann wirbst. Ihn gut füttern und so. Ihn ein bisschen zähmen, damit er sich geschmeichelt fühlt, wenn er den Haushalt führen darf.«
Christy und Skye tauschten lächelnd einen Blick.
»Dann viel Glück«, wünschte Christy fröhlich. »Ich habe versucht, meinen Zachary >zu zähmen<, seit ich ihn kennen gelernt habe. Es ist hoffnungslos - er ist so wild wie eh und je.« Nach dem Funkeln ihrer Augen zu schließen, machte ihr das nicht viel aus.
Caney blickte Skye anzüglich an. »Vielleicht habe ich nicht dich gemeint, Miss Christy«, sagte sie. »Vielleicht habe ich versucht, jemand anderem die Idee zu vermitteln.« Sie wedelte mit dem Finger hin und her, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Wenn du einen Mann willst, Skye, bekommst du ihn nicht, indem du ihn von deinem Land jagst und versuchst, deine wahren Gefühle zu verbergen, sogar vor dir selbst. Männer sind scheue und schreckhafte Wesen, und eine Frau muss sich darauf einstellen und sie behutsam behandeln.«
Skye wandte den Blick ab. Waren ihre Gefühle für Jake so offenkundig?
Christy ergriff das Wort, die Gute, bevor Skye zu einer Antwort gezwungen war. »Du kommst beim Marshals Office vorbei, nicht wahr? Fragst du, ob es eine Nachricht von Zachary gegeben hat?«
Caney nickte. »Das tue ich als Erstes«, versprach sie, holte ihren Hut und verließ das Haus, um sich auf den langen Fußweg zur Stadt zu machen.
»Sie hat das Herz auf dem richtigen Fleck«, sagte Christy und tätschelte beruhigend Skyes Hand, bevor sie sich eine Tasse Tee einschenkte.
»Weiß jeder Bescheid?«, erkundigte sich Skye ärgerlich.
Christy hob eine dunkle, perfekte Augenbraue und führte die Teetasse an die Lippen. Ihre Augen funkelten belustigt. »Dass du in Jake verknallt bist? O ja, ich nehme an, das ist allgemein bekannt. Primrose Creek ist nicht gerade ein Hort der Geheimnisse, nicht wahr?«
Skyes Augen weiteten sich, und sie spürte, dass sich ihre Wangen rötlich färbten. »Aber wie kann das sein - ich war mir nicht mal selbst sicher ...«
Christy lächelte. »Dennoch hat es sich herumgesprochen.« Ihre Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an. »Der arme Jake. Ich hatte kein Recht, ihn so zu benutzen, wie ich es getan habe
Weitere Kostenlose Bücher