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Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks

Titel: Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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sicher. Bis jetzt behielt sie das Geheimnis für sich, doch in fünf oder sechs Monaten würde sie die Wahrheit nicht mehr verbergen können. Bridget und Caney beobachteten sie bereits verstohlen, als hätten sie einen gewissen Verdacht.
    »Ich wünschte, wir könnten alle zusammenleben wie vor dem Feuer«, sagte Hank, und Skye erkannte, wie lange sie geschwiegen und geträumt hatte, statt sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Seit ihrer Trennung von Jake fiel es ihr sehr schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren, wenngleich sie wegen Megans plötzlicher Flucht beunruhigt war. Wie hatte sie einfach abhauen können, ohne auch nur auf Wiedersehen zu sagen?
    Und dann war da Großvaters Täuschung. Es war fast mehr, als ein Mensch verarbeiten konnte.
    »Ich wünschte auch, wir könnten das«, sagte sie traurig. Jake war ein ehrbarer Mann. Wenn er erst erfahren würde, dass er von neuem Vater wurde, würde er vermutlich auf eine Versöhnung bestehen, doch sie wollte nicht, dass er sein Leben mit ihr teilte, weil er sich dazu verpflichtet fühlte. Und sie hatte schreckliche Angst, nicht die Kraft zu haben, ihn abzuweisen, nicht einmal unter diesen Voraussetzungen, weil sie ihn so sehr liebte. Ihr Herz schmerzte wie ein schlechter Zahn; sie konnte nicht essen und fand keinen Schlaf. Anscheinend konnte sie nur warten. Warten und - Caneys Rat folgend, sich »nützlich zu machen« - Forellen fischen.
    »Pa hat mich nach dir gefragt«, offenbarte ihr Hank. »Erst heute Morgen.« Ein Zerren an seiner Angelrute lenkte ihn einen Moment ab, und dann fuhr er fort: »Er sagte, er hat dich nicht den braunen Hengst reiten sehen, seit du ihn von Fort Grant zurückgebracht hast, und er fragte sich, ob du ihn verkauft hast.«
    Skyes Enttäuschung war tief - wie konnte ein Mann sich mehr Sorgen um einen Hengst machen als um seine eigene Frau? doch sie schaffte es, ihre Reaktion zu verbergen, denn gerade in diesem Augenblick biss ein Fisch an, eine fette, glänzende Forelle, und sie brauchte beträchtliche Kraft, um ihn aus dem Wasser zu ziehen. »Sag ihm, dass ich ein paar von Traces und Bridgets Stuten von dem Hengst decken lassen will. Wenn sie erst Fohlen werfen, werde ich ihn vermutlich freilassen. Den Hengst, meine ich.«
    Hank starrte sie an. »Das würdest du tun? Den Hengst freilassen? Ihn wieder wild werden lassen?«
    Sie lächelte wehmütig, versah ihren Haken mit einem Köder und warf ihn wieder ins Wasser aus. »Klar. Er war nicht wirklich meiner. Ich habe ihn nur für eine Weile ausgeliehen.« Sie blickte über die Schulter zu ihrem ausgedehnten Baumbestand, der jetzt von den Holzfällern der Bahngesellschaft ausgedünnt worden war. »Sozusagen, wie wir Bäume von der Erde borgen. Wenn es richtig gemacht wird, gedeihen die verbleibenden Bäume, weil sie mehr Sonnenschein und Wasser bekommen - sozusagen mehr Bewegungsfreiheit.«
    Ein strahlendes Lächeln hellte Hanks Gesicht auf. »Wir sehen ihn also wieder, nicht wahr? Den Braunen?«
    »Klar«, antwortete Skye. »Jedes Mal, wenn wir auf seine Fohlen schauen, wird er da sein, durch sie verkörpert.« Und sie dachte: Jedes Mal, wenn ich mein Baby anschaue, den Sohn oder die Tochter, wird Jake da sein, von dem Kind verkörpert. Die Aussicht darauf war zugleich Freude und Kummer.
    Nicht weit entfernt hörte Skye einen Wagen nahen, und sie war dankbar für die Ablenkung. Sie zog ihre Angelrute ein und legte die Angel beiseite. Dann wandte sie sich um, beschattete ihre Augen vor der blendenden Sommersonne und beobachtete den Wagen, der über die Anhöhe kam und auf die Wiese fuhr, wo sie ihr Haus hatte erbauen wollen.
    Der Wagen wurde von sechs Maultieren gezogen, und obwohl Malcolm Hicks, Caneys Kavalier, die Zügel führte, saß Jake Vigil neben ihm auf dem Sitz.
    Skye verharrte auf der Stelle, verschränkte die Arme und wartete, als ihr getrennt lebender Ehemann vom hohen Wagenbock sprang und auf sie zuschritt.
    Er sprach nicht sofort, sondern schaute sie nur an, wobei er absolut nichts von seinen Gefühlen preisgab - wenn er welche hatte. Sie wusste nicht, ob das der Fall war oder nicht, denn er wachte im Allgemeinen so scharf über seine Gefühle wie ein Brückenwächter über eine Brücke.
    »Was willst du?«, war sie schließlich gezwungen zu fragen. Wenn sie nicht das Schweigen gebrochen hätte, würden sie vermutlich noch beim ersten Schnee da stehen und einander anstarren.
    »Du hast mir gefehlt«, bekannte Jake, doch er ließ sich Zeit, bevor er das sagte. Er hakte

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