Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
Vornamen benutzte. »Ich habe Schnittmuster aus Zeitungspapier gemacht und mit Nadeln an den Stoff geheftet, aber ich traue mich noch nicht, die Stücke auszuschneiden.«
Caney winkte ab. »Ich werde dir zeigen, wie das geht«, sagte sie.
Diese Erklärung kam angesichts der Kluft, die zwischen Caney und der Jüngsten ihrer vier Schutzbefohlenen entstanden war, einer Umarmung und einem Kuss gleich. Megan Raubte jedenfalls, die Jüngste zu sein. Jetzt war sie sich gar nicht mehr sicher, was sie und ihre Schwestern anbetraf.
Megan setzte Wasser auf und schüttete Teeblätter in einen Topf. »Danke«, sagte sie sanft und wandte ihre Aufmerksamkeit dann Skye zu. »Wo ist die kleine Susannah an diesem schönen Tag?«
Skye strahlte bei der Erwähnung ihrer Tochter. »Sie ist bei Bridget.«
Megan ging zum Tisch und setzte sich, während sie darauf wartete, dass das Wasser kochte. »Du bist glücklich mit Jake, nicht wahr?«, fragte sie leise.
»Wahnsinnig glücklich«, bekannte Skye und wurde verlegen.
Megan heftete den Blick auf Caney. »Und wie ist es bei dir? Hast du Fortschritte bei Mr. Hicks gemacht?«
Caneys dunkles Gesicht verdüsterte sich wie das Land bei einem heraufziehenden Unwetter. »Erwähne den Namen dieses Mannes nicht bei mir. Ich habe ihm den Laufpass gegeben.«
Megan war bestürzt, während Skye ausgesprochen verlegen und zugleich belustigt wirkte.
»Was?«, fragte Megan, überzeugt, dass sie sich verhört haben musste.
»Ich habe darauf gewartet, dass mich dieser Mann heiratet«, fuhr Caney fort. Offenbar war sie entschlossen, Malcolm Hicks als »dieser Mann« zu bezeichnen, sofern sie überhaupt über ihn sprach. »Ich habe ihm gesagt: >Such dir irgendeine andere Frau, die dir die Socken stopft und sich deine langatmigen Geschichten anhört und dir Schweinsfüßchen und Bohnen zum Abendessen kocht. Ich bin mit dir fertig.'«
»Aber warum?« Megan war wirklich überrascht. Caney war stets so entschlossen darauf bedacht gewesen, Mr. Hicks' Zuneigung zu gewinnen. »Ich dachte, du liebst ihn.«
Caneys schöne dunkle Augen füllten sich mit Tränen. »Ich will seine Ehefrau sein, nicht sein Mädchen für alles. Wenn er mir keinen Heiratsantrag macht und mit mir vor Reverend Taylor tritt, werden sich die Dinge niemals ändern.«
Das Wasser begann zu kochen, und Megan stand auf, ging zum Herd und zog den Wasserkessel mit Hilfe eines leeren Mehlsäckchens als Topflappen von der Platte. Als der Tee zog, kehrte Megan zum Tisch zurück. »Es tut mir Leid«, sagte sie und meinte es ehrlich. »Ich nehme aber an, er wird zur Vernunft kommen. Du wirst ihm schrecklich fehlen.«
»Hm!«, schnaubte Caney. »Wo ist der Stoff, von dem du gesprochen hast?«
»Ich hole ihn, wenn wir Tee getrunken haben«, erwiderte Megan freundlich.
»Ich will keinen Tee«, sagte Caney schroff.
Megan holte den gefalteten Stoff aus ihrem Zimmer und legte ihn auf den Küchentisch. Caney breitete den Stoff sofort aus und begutachtete ihn, während Skye für sich und Megan Tee einschenkte. Sie nippten an ihrem Tee und hielten die Tassen vorsichtig von dem Stoff entfernt, den Caney betrachtete.
»Hast du bei diesem Mann die Schultern gemessen?«, fragte Caney. »Bevor du das Schnittmuster gemacht hast, meine ich?«
Megan nickte. Das ließ wieder Hitze in ihr aufwallen, als sie daran dachte, wie sie mit einem Stück Kordel Webbs Oberkörper abgemessen hatte.
»Er ist ein großer Mann«, bemerkte Caney.
»Hm-hm«, bestätigte Megan und sah von Caney weg, nur um Skyes fröhlichen, nur allzu wissenden Blick aufzufangen.
»Sieht auch gut aus«, sagte Skye.
»Redet so eine verheiratete Frau?«, tadelte Megan, doch sie lächelte dabei. Webb sah tatsächlich gut aus.
»Woher weißt du, dass ein solcher Mann keine Frau hat?«, spekulierte Caney. Sie war bis jetzt anscheinend zufrieden mit Megans Schnittmuster, denn sie nahm sich eine Schere und begann einen Hemdsärmel auszuschneiden.
Megan hatte sich die gleiche Frage gestellt, Webb jedoch nie gefragt, und sie hatte nicht vor, das zu tun. Nicht, dass es ihr gleichgültig war, ob er jemals eine Frau geliebt hatte - das interessierte sie -, doch wenn er ihr von seiner Vergangenheit erzählen würde, dann würde sie das ebenfalls tun müssen, und dazu war sie nicht bereit. Noch nicht.
»Vielleicht hat er darauf gewartet, die richtige Frau zu finden«, sagte Skye, und ihre Worte wurden begleitet vom Schnippschnapp der Schere und Augustus' tiefem, zufriedenem Gähnen. Der Hund lag
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