Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
ablehne?«, fragte ich.
    Matasumi öffnete eine Teakschachtel voller Fläschchen und Spritzen und Geräte, deren Verwendung ich mir lieber nicht näher überlegen wollte.
    »Sie haben ja Recht«, sagte ich. »Ich bin ein Werwolf.«
    Matasumi zögerte. Die junge Frau hob den Stift von ihrem Block und sah mir zum ersten Mal ins Gesicht. Vielleicht hatten sie damit gerechnet, dass ich mich weigern würde. Oder vielleicht hofften sie einfach auf eine Gelegenheit, ihr Spielzeug einzusetzen. Matasumi spielte ein paar grundlegende Lügendetektorfragen durch, die Sorte Auskünfte, die jeder Mensch überprüfen konnte, der auch nur die simpelste Recherche angestellt hatte: Name, Alter, Geburtsort, Erwerbstätigkeit. Ich war nicht dumm genug, um zu lügen. Das sparte ich mir für die wichtigen Dinge auf.
    »Ich möchte Ihnen gleich zu Anfang mitteilen, dass wir bereits einen Werwolf in unserer Obhut haben. Ihre Antworten werden mit den Informationen verglichen, die er uns zur Verfügung gestellt hat. Ich würde Ihnen also raten, die Wahrheit zu sagen.«
    Scheiße. Das änderte die Sachlage natürlich, stimmt’s? So viel zum Thema umfassende Irreführung. Andererseits war es möglich, dass Matasumi log und sie in Wirklichkeit keinen Mutt hatten. Und selbst wenn sie einen hatten, ich konnte die Lügen mit genug Wahrheit würzen, dass sie sich nicht sicher sein konnten, wer von uns nicht ganz aufrichtig gewesen war.
    »Wie viele Werwölfe gehören zu diesem … Rudel?«, fragte Matasumi.
    Ich zuckte die Achseln. »Je nachdem. Es ist nicht statisch. Sie kommen und gehen. Es ist keine fest gefügte Gruppe. Ziemlich beliebig, wen der Alpha reinlässt oder rausschmeißt, um genau zu sein; es hängt von seiner Stimmung ab. Er ist ein ziemlich launischer Typ.«
    »Alpha«, warf die Assistentin ein. »Wie der Alpha in einem Wolfsrudel. Sie verwenden die gleiche Terminologie.«
    »Wahrscheinlich, ja.«
    »Interessant«, sagte Matasumi und nickte wie ein Anthropologe, der einen lange verschollenen Volksstamm entdeckt hat. »Meine zoologischen Kenntnisse sind nicht auf dem Stand, auf dem sie sein sollten.«
    Hinter mir klickte die Tür, und Luft zischte. Ich drehte den Kopf und sah die Frau hereinkommen, die mich in ihr Auto gelockt hatte.
    »Tucker hat mir erzählt, dass ihr schon angefangen habt«, sagte sie. Mir schenkte sie ein freundliches Lächeln, als hätten wir uns gerade auf einer Cocktailparty kennen gelernt. »Es freut mich zu sehen, dass Sie schon wieder auf den Beinen sind. Keine Nachwirkungen von dem Betäubungsmittel, hoffe ich.«
    »Mir geht’s blendend«, sagte ich und gab mir große Mühe zu lächeln, ohne dabei die Zähne zu zeigen.
    Sie wandte sich wieder an Matasumi. »Ich möchte, dass auch Dr. Carmichael sie sich ansieht.«
    Matasumi nickte. »Tess, rufen Sie doch bitte vom Telefon draußen Dr. Carmichael an. Sagen Sie ihr, sie soll um sieben Uhr für eine Untersuchung runterkommen und ihre Ausrüstung mitbringen. Das müsste uns eigentlich genug Zeit für die Versuchsperson lassen.«
    »Die Versuchsperson?« Die ältere Frau lachte und warf mir einen Blick zu. »Bitte entschuldigen Sie das. Ich fürchte, unsere Terminologie könnte höflicher sein. Ich bin Sondra Bauer.«
    »Es freut mich so sehr, Sie kennen zu lernen«, sagte ich.
    Bauer lachte wieder. »Da bin ich mir vollkommen sicher. Moment, Tess«, sagte sie, als die Assistentin zur Tür ging. »Es ist nicht nötig, Dr. Carmichael anzurufen. Sie wartet in der Krankenstation auf uns.«
    »Krankenstation?« Matasumi runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass die Versuchsperson –«
    »Ihr Name ist Elena«, sagte Bauer.
    »Ich ziehe Ms. Michaels vor«, sagte ich.
    »Mir wäre es lieb, wenn Elena jetzt gleich von Dr. Carmichael untersucht werden könnte«, fuhr Bauer fort. »Ich bin mir sicher, sie selbst wüsste es auch zu schätzen, wenn sie sich die Füße vertreten und sich umsehen könnte. Wir können die Unterhaltung mit ihr auch oben weiterführen. Sie wird diese vier Wände noch früh genug satt haben.«
    »Kann ich einen Moment privat mit Ihnen sprechen?«, fragte Matasumi.
    »Ja, ja. Sie machen sich Sorgen wegen der Sicherheit, ich merke es schon«, sagte sie. Ihre Lippen zuckten, als sie von meinen Fußeisen zu den Wachmännern hinübersah. Sie verdrehte kurz die Augen in meine Richtung, wie bei einem privaten Scherz. »Machen Sie sich keine Sorgen, Lawrence. Wir werden sicherstellen, dass Elena kein Unheil anrichten kann, aber ich sehe keinen

Weitere Kostenlose Bücher