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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Erklärungen abgeben.«
    Matasumis Lippen wurden schmal. Dies gehörte also nicht zur üblichen Führung? Warum diesmal? Das plötzliche Bedürfnis, sich zu rechtfertigen, nachdem sie mir Savannah gezeigt hatte? Warum interessierte es Bauer, was ich von ihr hielt? Oder wollte sie das Ganze vor sich selbst rechtfertigen?
    Bevor Bauer weitersprach, führte sie mich aus dem Zellenblock hinaus. Ich sah mir die Sicherheitsvorkehrungen an. Als wir draußen waren, kamen wir an zwei bewaffneten Wachmännern vorbei, die in einer Nische hinter der gepanzerten Tür saßen. Ihr Blick glitt über mich hinweg, als wäre ich die Putzfrau. Einer der Vorteile daran, Wachleute mit militärischem Hintergrund einzustellen: jede Neugier war aus ihnen herausgedrillt worden. Befehle befolgen und keine Fragen stellen.
    »Gibt es eine Verbindung zu den Streitkräften?«, fragte ich. Solange Bauer in der Stimmung war, Fragen zu beantworten, solange sollte ich sie stellen.
    »Streitkräften?« Sie sah zu den Wachleuten hinüber. »Oh – der Einsatz übernatürlicher Wesen zur Entwicklung der perfekten Waffe? Das ist ein interessanter Gedanke.«
    »So interessant nun auch wieder nicht«, sagte ich. »Sie haben’s in Buffy – Im Bann der Dämonen gemacht. Keine gute Staffel. Die Hälfte der Episoden hab ich verschlafen.«
    Bauer lachte, aber ich merkte, dass sie keine Ahnung hatte, wovon ich eigentlich redete. Ich konnte sie mir nicht vor dem Fernseher abhängend vorstellen, und selbst wenn sie es tat – ich war mir sicher, das Einzige, was sie je einschalten würde, wäre CNN.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Dieses Unternehmen ist zu hundert Prozent privat. Unsere Wachmänner – das war eine rein praktische Entscheidung. Staatliche Untertöne sind nicht beabsichtigt.«
    Wir betraten einen langen Gang durch eine weitere Doppeltür. »In unserer postindustriellen Gesellschaft wird die technologische Entwicklung unaufhörlich durch die Wissenschaft vorangetrieben«, sagte Bauer im Gehen. Ich warf einen Blick nach oben auf der Suche nach Lautsprechern und erwartete halb, ich würde feststellen, dass Bauers Stimme von irgendeinem Band kam. »Die menschliche Rasse hat auf dem Gebiet der Technologie große Fortschritte gemacht. Ungeheure Fortschritte. Mit jedem Tag wird unser Leben einfacher. Aber sind wir glücklich?«
    Sie machte eine Pause, sah aber nicht zu mir herüber, als rechnete sie nicht mit einer Antwort. Rhetorische Frage, Kunstpause. Bauer beherrschte jedenfalls das Drum und Dran des Redens vor Publikum.
    »Nein, das sind wir nicht«, sagte sie. »So ziemlich jeder, den ich kenne, hat einen Therapeuten und ein Regal voll Lebenshilfebücher. Sie besuchen spirituelle Seminare. Sie rennen zu Yogalehrern und versuchen es mit Meditation und Exerzitien. Hilft es irgendwas? Nein. Sie sind unglücklich. Und warum?«
    Wieder eine Pause. Ich biss mir auf die Lippe, um mir das Antworten zu verkneifen. Es wäre nicht die Antwort gewesen, die sie hören wollte.
    Bauer fuhr fort: »Weil sie sich machtlos fühlen. Die Wissenschaft erledigt die Arbeit. Die Leute werden zu Sklaven der Technologie degradiert, die pflichtbewusst Daten in Computer hämmern und darauf warten, dass der große Gott der Technologie sie damit ehrt, dass er die Resultate liefert. Zu Beginn des Computer-Zeitalters waren die Leute noch begeistert. Sie haben von kürzeren Arbeitszeiten und mehr Zeit für die Selbstverwirklichung geträumt. Nichts davon ist eingetroffen.
    Heute arbeiten die Leute genauso viel, wenn nicht mehr als vor dreißig Jahren. Der einzige Unterschied liegt in der Qualität der Arbeit, die sie tun. Sie schaffen nichts mehr, das einen Wert besäße. Sie dienen nur noch den Maschinen.«
    Pause Nummer drei.
    »Was wir hier zu erreichen versuchen, ist, der Menschheit ein Gefühl für ihre eigene Kraft zurückzugeben. Eine neue Welle des Fortschritts. Nicht des technologischen Fortschritts. Sondern eines Fortschritts von innen heraus. Eines Fortschritts, der sowohl den Körper als auch den Geist umfasst. Indem wir das Übernatürliche studieren, können wir solche Veränderungen ermöglichen. Schamanen, Nekromanten, Hexen und Magier – sie können uns helfen, unsere mentalen Kräfte zu entwickeln. Andere Rassen können uns lehren, enorme Verbesserungen in unserem täglichen Leben zu bewirken. Kraft und Sinnesschärfe von den Werwölfen. Langlebigkeit und Selbstheilungskräfte von den Vampiren. Zahllose andere Verbesserungen von den Halbdämonen. Eine

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