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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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war er fort.
    14

Das Medidian-Theater
präse n tiert …
    I
    st es das hier?«, fragte der Fahrer.
    Ich beugte mich vor, um das Schild zu lesen: PAR K PLATZ FÜR ANGESTELLTE UND GÄSTE DES MERIDIAN. ALLE UNBEFUGTEN FAH R ZEUGE WERDEN AUF KOSTEN UND RISIKO DES E I GENTÜMERS ABGESCHLEPPT. War ich ein Gast des Meridian? Was war das Meridian? Zum Te u fel mit Lucas! Ich hatte ihm eine SMS geschickt und ihn gebeten zurüc k zurufen, aber offenbar dauerte die Verhan d lung heute länger.
    Die Route, die er mir gegeben hatte, hatte uns auf ve r schlungenen Wegen durch ein Industriegebiet geführt, obwohl wir dieselbe Straße laut meinem neuen Stadtplan von Miami auch von einer großen Durchgangsstraße aus hätten erreichen können. Natürlich hatte der Fahrer keine kürzere Strecke vorgeschlagen, und ich hatte ihn ein, zwei Mal dabei erwischt, wie er den Zähler anlächelte.
    Die Adresse, die Lucas mir gegeben hatte, war hier. Der Parkplatz. Was hatte er noch gesagt? Es gäbe eine Hinte r tür. Links von mir war eine Mauer von der Länge eines Straßenblocks, durchbrochen von Ventilatoren und vergitterten Fenstern sowie zwei Eingängen: einer Zuli e fererrampe und einer grau gestrichenen stählernen Do p peltür.
    Ich bat den Fahrer zu warten, stieg aus und ging zu der Tür hinüber. Es gab weder einen Türgriff noch ein Schloss. Dafür entdeckte ich eine Klingel mit der Au f schrift LIEFERANTEN. Ich überprüfte die Adresse noch einmal und klingelte.
    Dreißig Sekunden später ging die Tür auf. Ein Schwall von Lärm – brüllende Stimmen, Rockmusik und Elektr o werkze u ge – drang ins Freie. Eine junge Frau spähte mit zusamme n gekniffenen Augen ins Sonnenlicht. Sie trug eine Retrobrille mit schmalen Katzenaugengläsern, rote Lederhosen und ein Namenskärtchen mit einem obszönen Ausdruck darauf.
    »Hi, ich bin«, ich hob die Stimme. »Ich bin Paige Wi n terbourne. Ich soll mich hier –«
    Die Frau kreischte über die Schulter: »J. D.!« Dann sah sie mich wieder an. »Also, komm rein, Mädchen, du lässt ja die ganze schöne Klimaanlagenluft raus.«
    Ich entschuldigte mich, um den Taxifahrer zu bezahlen, und rannte dann zurück zum Gebäude. Als ich eintrat, begann das nächste Stück bei voll aufgedrehter Lautstärke. Beim ersten Heulton zuckte ich zusammen.
    »Ist das nicht grauenhaft?«, sagte die junge Frau, wä h rend sie die Tür hinter mir zuschlug. »Das ist Jaimes Au f wär m song. My Way. «
    »Bitte sag mir, dass das nicht Frank Sinatra ist.«
    »Nee. Irgend’n toter Engländer.«
    »Den sie aufgenommen haben, als er gerade eines lan g samen und schmerzhaften Todes gestorben ist.«
    Die Frau lachte. »Das trifft’s so ziemlich, Mädchen.«
    Ein Mann um die vierzig tauchte auf, dünn, Stirnglatze, ein Klemmbrett im Arm und allem Anschein nach gehetzt bis zur Erschöpfung. »Oh, Gott sei Dank. Ich dachte, Sie schaffen es nicht mehr.«
    Er packte mich am Ellenbogen, zog mich durch eine Tür und manövrierte mich durch eine Horde von Mä n nern mit Elektrobohrern hindurch, die offenbar ein G e rüst bauten.
    »Sie sind Paige, ja?«, fragte er, während er uns mit War p geschwindigkeit voranbrachte.
    »Äh, ja, stimmt.«
    »J. D. Ich bin Jaimes Produktionsleiter. Die haben Sie doch hoffentlich nicht vom Vordereingang hergeschickt, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gott sei Dank. Das ist ein richtiger Zoo da draußen. Wir sind seit letzter Woche ausverkauft, aber irgendein Idiot bei WKLT hat den ganzen Tag verbreitet, es gäbe noch Plätze. Und jetzt haben wir draußen eine Schlange, die reicht von hier bis nach Kuba – lauter sehr unzufried e ne Leute.«
    Eine Frau mit rosa Haaren erschien hinter einem Sam t vo r hang. »J. D., wir haben ein Problem mit dem Sound. Die Akustik hier drin ist das Letzte, und –«
    »Tu einfach, was du kannst, Kat. Wir reden später mit der Agentur.«
    Er schob mich an der Frau vorbei und durch den Vo r hang hindurch. Wir traten auf eine Nebenbühne. Vor uns lag ein Zuschauerraum, der sich zusehends füllte. Ich blieb stehen und starrte, aber J. D. zog mich weiter, quer über die Bühne zur anderen Seite hinüber.
    »Was für eine –«, begann ich.
    J. D. blieb abrupt stehen, und ich hätte ihn beinahe u m gerannt. »Ich glaub’s nicht«, sagte er. »Ich glaub’s einfach nicht. Tara! Tara!«
    Eine Frau kam die Stufen heraufgerannt, die J. D.s Zwi l lingsschwester hätte sein können. Sie sah ebenso dünn und gehetzt aus, hatte ein identisches Klemmbrett im Arm, und

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