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Wood, Barbara

Wood, Barbara

Titel: Wood, Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieses goldene Land
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Sie hier warten würden«, sagte er, ohne sie
anzuschauen, und ging, schloss die Tür hinter sich.
    »Was
hältst du davon ...«, hob Hannah an, als Willoughby eintrat. Seine Miene war
düster und formell.
    »Wie geht
es Margaret Falconbridge?«, fragte John Conroy. Obwohl er seinen breitkrempigen
Quäkerhut abgenommen hatte, überragte er den älteren Kollegen um einiges.
    »Lady Margaret«, sagte Willoughby gespreizt, »ist verstorben.«
    »O nein!«,
entrang es sich Hannah. »Und das Kind?«
    »Ist
ebenfalls tot.«
    »Sie
konnten sie nicht retten?«, fragte Conroy.
    Willoughby
richtete sich zu voller Höhe auf und reckte das behaarte Kinn. »Wie hätte ich
das bewerkstelligen sollen, wo Sie doch die beiden vergiftet haben?«
    Conroy
wölbte die Brauen. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass Sie
sie mit diesem Gebräu in der Schüssel vergiftet haben.«
    »Dr.
Willoughby«, mischte sich jetzt Hannah ein, »Jod verursacht keine Krankheiten.
Es verhindert sie.«
    Willoughby
sah sie durchdringend an. Als eingefleischter Junggeselle sah der in Oxford
ausgebildete englische Gentleman auf Frauen herab, und das Gleiche galt für
Iren, Ausländer und Quäker. »Ich sagte nicht, dass Sie Ihre Ladyschaft krank
gemacht haben«, widersprach er wortklauberisch, »ich sagte, dass Sie sie vergiftet haben. Sie haben die Luft mit Toxinen verpestet.«
    »Das habe
ich nicht«, kam es gelassen von John Conroy.
    »Können
Sie das beschwören?«, fragte Willoughby, der wusste, dass ein Quäker dies
niemals tun würde.
    »Freund,
ich rede nicht um den Brei herum, und was ich sage, ist die reine Wahrheit.
Deshalb besteht für mich kein Grund, eine Aussage zu beschwören. Ich kann Ihnen
aber versichern, dass alles, was ich sage, der Wahrheit entspricht.«
    »Das Hohe
Gericht in London wird mehr als das fordern, Sir. Sie werden Ihre Hand auf die
Bibel legen müssen.«
    »Das kann
ich nicht. Aber ich versichere vor Gott, dass ich Margaret Falconbridge nicht
vergiftet habe.«
    »Das
werden wir ja sehen. Seine Lordschaft hat nach dem Constable geschickt. Morgen früh wird Ihr Fall dem Amtsrichter vorgetragen. Es
wird zu einer Verhandlung kommen, und ich werde beantragen, auf ärztliches
Versagen, Amtsmissbrauch und sträfliche Fahrlässigkeit zu erkennen.«
    Willoughby
wandte sich zum Gehen, als sein Blick auf Conroys schwarze Tasche fiel. Ohne zu
fragen öffnete er die Schließe, schaute in die Tasche hinein und zog eine
Flasche mit einer dunkelroten Flüssigkeit heraus, auf der ein Etikett mit der
Aufschrift Proberezeptur # 23 klebte.
»Sie haben an der Baronin ein Experiment vorgenommen! Das hätten Sie sich, wenn
überhaupt, für eines Ihrer Bauernweiber aufheben können, Sir!«
    »Ich habe
nicht experimentiert«, gab Conroy zurück. »Ich bezeichne das lediglich als
meine Proberezeptur. Das ist ein Unterschied. Ich habe sie bereits bei der
Behandlung anderer Patienten angewandt. Ich versichere Ihnen nochmals, Freund,
dadurch, dass ich Jod benutzte, ist Margaret Falconbridge keinerlei Schaden zugefügt
worden.«
    »Und ich
wäre Ihnen verbunden, wenn Sie sich, wenn Sie von Ihrer Ladyschaft sprechen,
nicht länger auf ihren Taufnamen berufen würden!«
    »Mir ist
kein anderer bekannt«, merkte Conroy in aller Ruhe an.
    »Für Sie
ist sie Ihre Ladyschaft, Sir.
Erweisen Sie gefälligst hochgestellten Persönlichkeiten gegenüber Respekt.«
    »Kann er
das, Vater?«, fragte Hannah, nachdem Willoughby gegangen war. »Kann er dich
dieser Vergehen anklagen?«
    »Man kann
wegen allem Möglichen verklagt werden, Hannah.« John Conroy sank in einen
gepolsterten Sessel und starrte trübsinnig in den Regen hinaus. Schatten
krochen über den kalten Teppich, veränderten sich - geisterhafte Phantome,
durchzuckte es ihn, die sich zum Angriff sammeln. Sein Blick streifte die
Regale voller Bücher, die vernachlässigt wirkten und deren Inhalt -
Leidenschaften, faszinierende Lebensläufe, Ekstase - dem Vergessen preisgegeben
war.
    »Mach dir
keine Sorgen, Vater«, sagte Hannah. »Du hast Freunde, und auch deine Patienten
werden zu deinen Gunsten aussagen.« Aber gleichzeitig dachte sie daran, wie
wohlhabend Lord Falconbridge war und welchen Einfluss er besaß. Ein Richter am
Obersten Gerichtshof würde eher ihm und seinesgleichen Glauben schenken als
Bauern und Dorfbewohnern, die einen kleinen Laden betrieben.
    »Ich werde Mrs. Keen bitten, uns Tee zu bringen.«
Hannah zog dreimal nachdrücklich an dem Klingelstrang neben dem dunklen Kamin,
schaute sich

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