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Wood, Barbara

Wood, Barbara

Titel: Wood, Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieses goldene Land
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Clan, der sich alle menstruierenden
Frauen fügen mussten, nicht nötig geworden war. Ein neues Leben wuchs in ihr
heran. Der Clan würde begeistert sein. Thulans Kind, das bedeutete, dass Thulan
selbst für immer bei ihnen bleiben würde, was wiederum hieß, dass der Abschied
von ihm nicht allzu schmerzlich sein würde.
    Sie
verriet es ihm nicht. Jallara wusste, dass weiße Männer merkwürdige Ansichten
über Kinder hatten, insbesondere über männliche. »Das ist meiner«, pflegten sie
zu sagen, dabei wusste doch jeder, dass ein Kind dem Clan gehörte. Wenn sie
Thulan einweihte, entschloss er sich womöglich, bei ihnen zu bleiben und somit
nicht auf seinem eigenen Traumpfad weiterzuwandern, oder aber er würde sie und
das Kind mitnehmen, in die Welt des weißen Mannes. Es war besser, wenn er
nichts erfuhr.
    Die Sonne
brannte heiß auf die dreiunddreißig Aborigines und den
einzelnen weißen Mann nieder, als sie einander schweren Herzens Lebewohl
sagten. Für den Clan war es Zeit, nach Norden zu ziehen, zum Treffen mit den
anderen Clans anlässlich des Jindalee. Anders als
früher, als man sie übergangen hatte, weil sie nicht dem Schönheitsideal der
Männer entsprach, würde Jallara es diesmal nicht schwerhaben, einen Ehemann zu
finden. Diesmal würde man ihre hellere Haut in Kauf nehmen, weil ihre Schwangerschaft
bewies, dass sie fruchtbar war, und das war entscheidender als
Äußerlichkeiten.
    Sie schenkte
Neal einen besonderen Geiststein, der grau und glatt war und sich in seine
Handfläche schmiegte. Mystische Symbole waren hineingeritzt, die ihn, wie sie
sagte, sein Leben lang beschützen würden.
    Dankbar
nahm Neal das Geschenk entgegen. Als er den kleinen Stein in dem ledernen
Beutel verstaute, in dem sich das leere Tränenfläschchen befand, sinnierte er
einmal mehr darüber nach, ob Jallaras Mutter sich wohl aus freiem Willen mit
einem weißen Mann eingelassen hatte oder ob sie dazu gezwungen worden war. Die
Merriwethers fielen ihm ein, dieses wohlmeinende Missionarsehepaar, das
erklärt hatte, Jesus zu den Aborigines bringen zu
wollen.
    »Jallara«,
beschwor er das Mädchen, »bring deine Leute weit weg von hier. Mehr weiße
Männer werden in diese Gegend kommen. Eine Straße wird gebaut werden. Es
heißt, die Eisenbahn wird hier durchführen, sie wird sich durch euer Land
ziehen und die Traumpfade kreuzen. Der Telegraph wird hier durchgehen, Städte
werden entstehen. Euer Leben wird sich zwangsläufig entscheidend verändern.«
    Sie
lächelte, verstand nicht, was Straßen und Eisenbahnen und Telegraphen waren.
»Wir können nicht verändern, was die Erstlinge uns gelehrt haben, Thulan. Wir
können nicht fortgehen von hier.«
    Damit
stand für Neal fest, dass sie dem Untergang preisgegeben waren.
    Es war
Zeit zum Aufbruch. Sechs Monate hatte er mit Jallaras Clan verbracht. Unendlich
lange.
    Zum
Abschied hob Neal noch einmal die Hand, dann wandte er sich, zusammen mit Daku
und Burnu, die ihn begleiten und führen sollten, nach Westen, einer ihm
unbekannten Gegend zu, auf der Suche nach dem Mann, der seinen Tod billigend in
Kauf genommen hatte.
    »Wenn ich
noch einen einzigen Bissen Waran essen muss, häng ich
mich am nächstbesten Baum auf - sofern uns endlich mal ein verdammter Baum
unterkommt!«
    Keiner
nahm Notiz von Billy Pattons Nörgelei. So sehr er sich über das Essen beklagte
- er, der Koch der Expedition! -, schaffte er es doch, allabendlich mehrere
Portionen zu verdrücken.
    Das Lager
war längst nicht mehr so aufgeräumt und makellos sauber wie sechs Monate zuvor
nördlich vom Iron Knob, als Sir
Reginald noch auf täglicher Inspektion bestanden hatte, alles auf Hochglanz
poliert sein musste und es einen streng reglementierten Plan einzuhalten galt.
Ein kräftezehrender Marsch durch Hunderte Meilen Wildnis, auf dem sie Sand und
Wind und Regen trotzen mussten, dazu Dingos und Schlangen, Wasserrationierung
und jetzt diese erbarmungslose Hitze, hatten ihren Tribut gefordert. Die Zelte
waren verdreckt und mitgenommen und die Männer nicht minder.
    Nun aber,
da sie sich ihrem Ziel näherten - einem verheißungsvollen Ort namens
Galagandra -, erwachten ihre Lebensgeister. Nur der junge Fintan Rorke blieb
weiter niedergeschlagen. Er zog es vor, allein zu essen und wann immer möglich
für sich zu bleiben, um an irgendwelchen Holzstücken herumzuschnitzen und den
Tod von Mr. Scott zu betrauern. Dass Sir Reginald nicht nach ihm hatte suchen
lassen, würde Fintan ihm niemals verzeihen.
    Aber auch
wenn

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