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Wood, Barbara

Wood, Barbara

Titel: Wood, Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieses goldene Land
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wurde, bei Unstimmigkeiten als Vermittlerin
gewirkt hatte.
    Ich werde
Marcus sagen, dass für jede Pflegerin ein genau geregelter Dienstplan zu
erstellen ist, und ich werde auf einem eigenen Büro bestehen und auf einem
Gehalt. Ich bin zwar wohlhabend und brauche eigentlich kein Geld, aber es
zeugt von Professionalität, wenn man für seine Leistung bezahlt wird. Und man
wird ernst genommen.
     
    Draußen
auf der Grünfläche gesellte sich Alice zu Hannah, die gerade einen kleinen
Merkzettel studierte. Neal war vollauf damit beschäftigt, die Besucher, die
inzwischen einsichtig geworden waren und sich jetzt darauf freuten, ihre
kranken Angehörigen, um die sie gebangt hatten, wiederzusehen, dazu anzuhalten,
sich hintereinander anzustellen.
    »Was du
getan hast, war unglaublich mutig, Hannah«, sagte Alice und drückte den Arm der
Freundin. »Wahrscheinlich hast du uns dadurch alle gerettet.« Und dann fragte
sie: »Hast du Fintan gesehen?«
    Neal, der
in diesem Augenblick hinzukam, deutete auf den Rohbau des Kindertrakts. »Ich
sah ihn dorthin gehen. Er wollte sich offenbar ein paar Latten zusammensuchen,
um das zerbrochene Fenster abzudichten.«
    Mit
geschürzten Röcken eilte Alice in die angegebene Richtung. »Sie scheint
verliebt zu sein«, konnte sich Neal nicht verkneifen anzumerken.
    »Das kann
ich ihr gut nachempfinden«, meinte Hannah lächelnd. »Wie geht es jetzt
eigentlich mit uns weiter, Neal? Brichst du wieder auf zu deiner Höhle der
Hände?«
    »Nicht
sofort.« Er legte seine Hand auf ihren Arm, zog sie an sich und schaute ihr in
die Augen. »Auf meinem Ritt zurück nach Melbourne war ich außer mir vor Angst,
dich zu verlieren. Ich werde eine Weile hierbleiben, liebste Hannah. Die Höhle
kann warten.«
    Als sie
auf die durch die offenen Türen hell erleuchteten Stufen des Hospitals
zugingen, kamen sie an Papunyas Stab vorbei, der noch immer dort stand, wo ihn
die alte Frau in die Erde gerammt hatte. Samenkapseln und Federn und Tierzähne
bewegten sich leise in der Nachtluft.
    »Neal,
hast du eine Vermutung, wo Papunyas Volk lebt?«, fragte Hannah.
    »Laut
Miriam hoch oben im Norden, mehrere Tagesreisen von hier entfernt. Warum?«
    »Meines
Wissens siedelt kein Stamm der Aborigines unweit der Stadt. Umso erstaunlicher,
dass sie von dem Fieber wussten, noch ehe wir eine Ahnung davon hatten und sogar noch ehe Nellie Turner
eingeliefert wurde, wenn sie, wie du sagst, mehrere Tagesreisen von hier
entfernt leben.«
    »Ich kann
mir das auch nicht erklären.«
    Eine Weile
hing Hannah diesen Gedanken nach, dann deutete sie auf den geheimnisvollen Stab
in der Erde. »Hältst du es für möglich, dass Papunya auf diese Weise ihr
Territorium markiert hat?«
    Neal sah
Hannah an und meinte dann lächelnd: »Oder deins.«
     
    Sechs
Monate später
     
    »Ich nehm
das schon, Mrs. Scott«,
sagte die Haushälterin. »Sie sollen doch keine schweren Sachen heben. Nicht in
Ihrem Zustand.«
    Mit einem
Lächeln überließ es Hannah Mrs. Sparrow, die
Schachtel, die keineswegs schwer war, die Stufen hinauf ins Haus zu tragen. Ich
bin doch nicht krank, hätte sie am liebsten gesagt, ich erwarte nur ein Baby.
Aber seit sie ihre Schwangerschaft bekannt gemacht hatte, behandelte sie jeder
wie ein rohes Ei.
    Sie hielt
beim Entladen ihres Wagens inne und schaute sich in ihrem neuen Zuhause um, das
nicht länger Brookdale Farm hieß, sondern von ihr und Neal den ursprünglichen
Namen zurückerhalten hatte: Warrajinga, was in der Sprache der Aborigines so
viel hieß wie »Ort, an dem Regenbogen geboren werden«.
    Das
Maiwetter hatte der Kleefarm, die auch etwas Vieh und Schafe unterhielt, kühle
Herbstwinde und flauschige weiße Wolken beschert. Das Haus selbst präsentierte
sich im Sonnenlicht durch den neuen Anstrich in strahlendem Weiß; auch Fenster
und Türen waren erneuert und das Satteldach mit Wetterfahnen bestückt worden.
Am unteren Ende einer sanft geneigten Grünfläche hatte man einen Teich
angelegt, auf dem sich Enten und schwarze Schwäne tummelten. Genau wie in Seven
Oaks.
    Sie hatten
Charlie Swanswick schließlich doch noch ausfindig gemacht, oben auf dem
Bendigo-Goldfeld, und er hatte ihnen bereitwillig sein Grundstück verkauft.
Ein Anwalt in Melbourne hatte den Vertrag und die Urkunde für die Übereignung
aufgesetzt, Neal und Hannah hatten den vollen Preis bezahlt und drei Tage
später unter den Schnee-Eukalypten ihres neuen Zuhauses geheiratet. Fintan
Rorke diente als Trauzeuge, seine Braut Alice als Hannahs

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