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Wood, Barbara

Wood, Barbara

Titel: Wood, Barbara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieses goldene Land
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bringen sie zurück.
Boden brauchen diese heiligen Dinge. Wir heilen den Boden, wir schicken fort
Krankheit mit Hilfe von heiligen Gegenständen, die dem Boden vertraut sind.«
    Hannah
erkannte Federn, Knochen, Steine, trockenes Laub, Erdklumpen.
    Papunya
stellte die Schale neben Hannah auf den Boden und ließ sich von der anderen
Eingeborenen jetzt einen langen Holzstab reichen, in den aufwändige Muster
eingekerbt waren und von dessen Spitze, jeweils an einer Schnur befestigt, der
Schnabel eines Vogels herabbaumelte, der Zahn eines Krokodils, eine hellrote
Feder, der verwitterte Streifen einer Schlangenhaut sowie ein Büschel
vertrockneter Samenhülsen. Als Papunya den Blick auf das große Backsteingebäude
auf ihrem heiligen Boden richtete, konnte Hannah keine Besorgnis in den dunklen
Augen erkennen, keinen Zorn, keine Ratlosigkeit. Die Stammesführerin schien die
Gegebenheiten abzuwägen, so als versuchte sie, diesen eigentümlichen
Störenfried in ihre Welt zu integrieren.
    Mit einem
nicht zu deutenden Augenausdruck unter gewölbten buschigen Brauen sah sie
jetzt Hannah an und sagte etwas. »Papunya fragen, wer du bist, was dein Traumpfad
ist«, übersetzte Miriam.
    »Mein
Traumpfad?« Hannah tauschte einen Blick mit Neal. »Ich bin Hebamme und
Heilpraktikerin«, sagte sie dann.
    Papunya
schloss lange die Augen, und als sie schließlich etwas erwiderte, übersetzte
Miriam: »Papunya sagen, du suchen verborgenes Wissen. Sehr wichtiges Wissen
für Heilung. Du glauben es verloren, aber es ist nur verborgen. Und es ist ganz
nahe.«
    »Weißt du,
wovon sie spricht?«, fragte Neal Hannah.
    »Ich habe
nicht die leiseste Ahnung.«
    Papunya
hob den langen Holzstab und richtete ihn schräg auf das Hospital, so dass die
mystischen Anhängsel aneinanderklimperten. Miriam übersetzte die Worte, mit
denen die Alte diese Zeremonie begleitete.
    »Da drin.
Was du suchen, ist dort drin. Krokodil-Geist sagen, du finden verborgenes
Wissen. Du heilen
heiligen Boden.«
    »Es tut
mir leid, aber ich verstehe immer noch nicht.«
    Miriam
besprach sich kurz mit der Stammesführerin. »Kann nicht mehr sagen«, erklärte
sie dann. »Tabu, von Toten zu sprechen.«
    »Von
Toten? Von welchen Toten denn? Ich begreife nicht ...«
    »Fackelt
das Hospital ab!«, tönte es aus der Menge, und schon flog ein Ziegelstein durch
die Luft und durchbrach laut krachend eines der Fenster an der Vorderseite. Als
von innen Schreie hörbar wurden, hämmerte Fintan an die Eingangstüren, wurde
eingelassen, und die Türen schlossen sich wieder hinter ihm.
    Wie eine
Brandung aus menschlichen Leibern wogte es in der Menge, und als Männer und
Frauen lärmend zum Sturm ansetzten, angestachelt von der zunehmenden Spannung
und dem Misstrauen gegenüber den Eingeborenen und zusätzlich bestärkt, weil
ihren Forderungen nicht stattgegeben wurde, beschwor Hannah das junge Mädchen:
»Miriam, bitte sag mir, wovon du sprichst. Wer sind die Toten, über die du
nicht sprechen kannst?«
    Da Miriam
beharrlich schwieg, versuchte Hannah es erneut. »Sind es die, die hier im
Hospital gestorben sind?«
    Sie
erhielt keine Antwort. Hannah schaute abwechselnd das Mädchen und die alte Frau
an, forschte in ihren Gesichtern, ohne darin etwas anderes als zur Schau getragene
Gleichgültigkeit zu entdecken. Bis sie plötzlich eine Stimme aus der
Vergangenheit hörte, die Stimme ihres Vaters. »Du musst die Wahrheit über den
Tod deiner Mutter erfahren ... Ich hätte es dir längst sagen sollen ... Der
Brief erklärt alles ... aber er ist versteckt ... suche ihn ...«
    »Neal«,
sagte Hannah, »ich glaube, ich weiß jetzt, wovon Papunya spricht. Ich muss sofort wieder reingehen.«
    »Ich komme
mit.«
    »Nein, du
bleibst hier. Beschütze diese Leute. Wenn das, was ich vermute, zutrifft, habe
ich es in der Hand, diesem Spuk hier ein Ende zu bereiten.«
    Zu den
wankelmütigen Weißen sagte sie laut und nachdrücklich: »Bitte bewahren Sie
Ruhe. Ich werde in Kürze all Ihre Fragen beantworten.«
    Sie
hastete die Stufen hinauf, wo Dr. Iverson wie ein Zerberus die Türen bewachte,
und als sie die Eingangshalle betrat, sah sie, wie am anderen Ende Alice und
Fintan beruhigend auf ein paar Frauen einsprachen, die sich dort an die Wand
drängten, während Blanche angesichts des Scherbenhaufens Margaret Lawrence bat,
einen Besen und eine Kehrschaufel zu holen und quasi im selben Atemzug ihre
Freundin Martha ersuchte, zusammen mit den anderen die Patientinnen auf der
Frauenstation, die den Krach

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