Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Erschließungsfirmen, sogar eine südafrikanische Goldmine.«
    Er blinzelte in den heißen Fahrtwind eines vorbeirauschenden Vaporettos voller Touristen. »Vor zwei Jahren ist er nach Wien gezogen, oder?«
    »Damals haben wir unsere Ermittlungen begonnen. Viel Dreck, aber nichts, was kleben bleibt.«
    »Seine Sicherheitsvorkehrungen sind wasserdicht?« »Unglaublich wasserdicht. Frank wollte Beweise für Ugrimows Pädophilie. Er reist mit seiner dreizehnjährigen Nichte. Bloß dass sie keine Nichte ist. Da besteht nicht der geringste Zweifel.«
    »Wie hängt ihr ihm was an?«
    Angela hielt sich am Rand des schwankenden Boots fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Frank hat eine Quelle aufgetan. Er versteht eben was von seinem Handwerk.« »Genau das macht mir Sorgen.«
    An der Vaporetto-Haltestell e Cal d'Oro bezahlte er den Fahrer und gab ihm ein großzügiges Trinkgeld. Sie schoben sich durch Horden von Touristen, um in das Gewirr der kleinen rückwärtigen Gässchen zu gelangen. Nach einigem Herumirren fanden sie schließlich den Rio Terra Barba Fruttariol, einen kleinen, offenen Platz.
    Roman Ugrimows Palazzo war ein verfallener, aber stattlicher Eckbau, der sich hoch in die Luft erhob. Er ging auf die Barba Fruttariol, doch die lange, sonnengeschützte Terrasse wand sich nach hinten in eine Seitenstraße. Angela beschirmte die Augen mit der Hand und spähte hinauf. »Beein d ruckend. «
    »Viele Ex-KGBler wohnen in beeindruckenden Häusern.« »KGB?« Sie starrte ihn an. »Du weißt also schon über den Typen Bescheid. Woher?«
    Charles berührte den Umschlag mit Dexedrin in seiner Tasche, weil er eine Aufmunterung brauchte. »Mir kommt eben einiges zu Ohren.«
    »Ach so, alles streng geheim.« Charles schenkte sich eine Antwort. »Willst du die Sache übernehmen?«
    »Lieber nicht. Ich hab keinen Company-Ausweis bei mir.« »Immer seltsamer und seltsamer.« Angela drückte auf die Türklingel.
    Sie zeigte einem kahlköpfigen, klischeehaften Bodyguard mit Ohrhörer ihren Botschaftsausweis und bat um ein Gespräch mit Roman Ugrimovv. Der Riese nuschelte etwas in sein Revers, hörte sich die Antwort an und führte sie dann eine halbdunkle, steile Treppe aus abgenutztem Stein hinauf. Oben sperrte er eine massive Holztür auf.
    Ugrimows Einrichtung wirkte, als wäre sie direkt aus Manhattan eingeflogen worden: hochglanzpolierte Parkettböden, moderne Designermöbel, Plasmafernseher und eine zweiteilige Glasschiebetür vor einer langen Terrasse, die eine abendliche Aussicht über die venezianischen Dächer bis zum Canal Grande bot. Sogar Charles mu sste zugeben, dass das Panoram a atemberaubend war.
    Ugrim ow saß auf einem Stuhl mit gerader Lehne an einem Stahltisch und konzentrierte sich auf ein Notebook. Mit einem gekünstelt überraschten Ausdruck stand er auf und streckte ihnen die Hand entgegen. »Die ersten Besucher in meinem neuen Heim. Willkommen.« Er sprach fließend Englisch.
    Er war groß und um die fünfzig, mit welligem grauen Haar und einem freundlichen Lächeln. Trotz schwerlidriger Augen, in denen Charles seine eigene Müdigkeit widergespiegelt fand, strahlte er jugendliche Vitalität aus.
    Nach der Vorstellung führte er sie zu den gestylten Sofas. »Also, sagen Sie mir, was ich für meine amerikanischen Freunde tun kann.«
    Angela reichte ihm das Foto von Frank Dawdle. Ugrimow setzte sich eine Bifokalbrille von Ralph Lauren auf und hielt das Bild schräg ins dämmerige Abendlicht. »Wer soll das sein?«
    »Er arbeitet für die amerikanische Regierung«, antwortete Angela.
    »Auch bei der CIA?«
    »Wir sind nur Botschaftsangestellte. Er wird seit drei Tagen vermisst.«
    »Oh.« Ugrimow gab ihr das Foto zurück. »Da sind Sie bestimmt sehr besorgt.«
    »Allerdings. Sind Sie sicher , dass er nicht bei Ihnen war?«
    Ugrimow wechselte kurz ins Russische. »Nikolai, hatten wir in den letzten Tagen Besucher
    Der Bodyguard schob die Unterlippe vor und schüttelte den Kopf.
    Ugrimow zuckte mit den Achseln. »Leider nein. Vielleicht wollen Sie mir verraten, warum Sie glauben, dass er mich aufgesucht haben könnte. Ich kenne diesen Mann doch gar nicht.« Charles schaltete sich ein. »Unmittelbar vor seinem Verschwinden hat er Erkundigungen über Sie eingeholt.«
    »Ach.« Der Russe hob den Finger. »Wollen Sie damit sagen, dass jemand von der amerikanischen Botschaft in Wien Nachforschungen über mein Leben und meine Arbeit angestellt hat?«
    »Alles andere wäre doch eine Beleidigung für Sie«,

Weitere Kostenlose Bücher