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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saint-Honon~ und stoppte kurz, um an einem Automaten der Banque Rothschild Geld zu ziehen. Milo blieb in gebührendem Abstand auf der anderen Straßenseite.
    Sie schlug ein flottes Tempo an, vielleicht ein Zeichen, dass sie von ihrem Verfolger wusste. Wenn ja, hielt sie es nicht für nötig, sich nach ihm umzuschauen. Nervosität hatte nie zu Angelas Eigenschaften gehört. Und in London war sie die Beste gewesen.
    Zum letzten Mal hatten sie sich vor einem Jahr im Peter Luger Steak House zusammen mit Tina und Stephanie getroffen. Er erinnerte sich, dass sie viel gelacht hatten. Angela war zu einem Seminar nach New York geflogen und hatte über fünf Zentimeter dicken Steaks und Ofenkartoffeln die monotonen Stimmen der verschiedenen Redner nachgeahmt. Sogar Stef hatte es komisch gefunden.
    In der Rue Duras trat sie in ein kleines, brechend volles Bistro mit vergoldeten Fenstern. Milo umrundete im Galopp einen heranbrausenden Renault, um die Straße zu überqueren, und postierte sich vor der Speisekarte. Durch die Scheibe beobachtete er, wie sie an die Bar ging. Ein dicker Mann mit Schürze empfing sie mit breitem Lächeln. Anscheinend ihre Stammkneipe. Der Wirt legte ihr die Hand auf die Schulter und führte sie zwischen vornübergebeugten Gästen und gehetzten Kellnern an einen Tisch für zwei an der hinteren Wand. Vielleicht erwartete sie Gesellschaft. Milo öffnete die Tür.
    Nachdem er Angela an ihrem Platz abgesetzt hatte, schlurfte der Wirt mit schmerzlich berührter Miene auf ihn zu. »Je suis desoie, monsieur. Comme vous pouvez voir, pas d' place.«
    »Schon gut«, antwortete er auf Englisch. »Ich gehöre zu der Dame.«
    Der Mann nickte und rannte los, um ein junges Paar zu vertreiben, das nach Milo eingetreten war - ein großer, attraktiver Typ und eine irgendwie lesbisch wirkende Frau mit verquollenen Augen.
    Angela inspizierte die kalligrafisch gestaltete Tageskarte, und das schwarze Haar hing ihr ins Gesicht. Als Milo den freien Stuhl erreichte, blickte sie auf, und ein erschrockener Ausdruck trat in ihre lavendelblauen Augen. »Milo! Heilige Scheiße, was treibst du denn hier?«
    Aha, sie hatte ihn also auf den Botschaftskameras erblickt.
    Und sie hatte tatsächlich Gesellschaft erwartet: ihn. Er beugte sich vor und küsste sie auf die errötenden Wangen. »Ich war auf der Straße, und auf einmal sehe ich, wie eine wunderschöne Frau vom anderen Ufer hier reinspaziert.«
    »Setz dich hin, du alter Spinner. Und erzähl mir absolut alles.«
    Sie bestellten einen Krug Roten der Hausmarke und verfielen schnell in ein oberflächliches Geplauder, wie es Agenten benutzten, um jemanden auszuhorchen. Bloß dass es keiner von beiden darauf anlegte, und das war nett. Milo erkundigte sich, was sie in letzter Zeit so trieb.
    Nicht viel, gab sie zu. Vor einem Jahr, nicht lang nach ihrem gemeinsamen Abend im Steakhouse, hatte sie sich mit ihrer Freundin zerstritten - einer französischen Aristokratin - und sich danach ausschließlich auf ihre Arbeit konzentriert. Angela, noch nie ein übermäßig geselliger Typ, kompensierte ihren Liebeskummer durch beruflichen Erfolg. Inzwischen leitete sie nicht nur die CIA-Basis der Botschaft, sondern hatte auch die Aufsicht über das gesamte diplomatische Netz in Frankreich übernommen, zu dem Konsulate und amerikanische Präsenzposten in Paris, Bordeaux, Lille, Lyon, Rennes, Straßburg, Marseille, Nizza und Toulouse gehörten.
    Sie war stolz auf ihre Leistungen, das war nicht zu übersehen. In den letzten drei Monaten hatte sie persönlich die Aufdeckung von drei undichten Stellen überwacht. Die Begeisterung in ihrem Gesicht, als sie - natürlich ganz allgemein - beschrieb, wie der letzte Spitzel gefasst worden war, war typisch für Angela. Genauso hatte sie vor sechs Jahren dreingeblickt, als ihr Milo seine Heiratspläne eröffnete. Sie schien noch immer die Gleiche wie damals, durchdrungen vor allem von einem Patriotismus, der Milo eher fremd war.
    »Das macht mich wirklich wütend«, schimpfte sie. »Hör dir nur die Franzosen an, wie sie sich über uns auslassen:
    Wir sind ein trampelhafter militärischer Riese, wir machen die Welt unsicher für alle. Keiner von denen sieht unsere Fehler als ehrliche Fehler. Weißt du, was ich meine? Jedes Mal wenn wir irgendwas tun, was ihnen nicht passt, werfen sie uns vor, wir wollen die Ölvorkommen der Welt kontrollieren oder die Europäer von der politischen Bühne drängen.« Sie schüttelte den Kopf. »Merken die denn nicht, dass wir

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