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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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finde, «brauchst du sie?»
    «Mmm, ich brauche eine Frau, Kate, ja. Wir taugen nicht viel allein, weißt du. Ich verstehe schon, wie du das findest …», er winkt ab, als die Remoulade gereicht wird.
    «Was?»
    «Schwach, nehme ich an.» Er stellt sein Glas ab und kneift sich in die Nasenwurzel. «Niemand wird je ihren Platz einnehmen können, falls du das gedacht hast.»
    Warum sie dann ersetzen, wenn sie unersetzlich ist? Das denke ich. Ich fühle mich ganz hohl vor Trauer, wie am Tag von Jills Beerdigung. Ich habe immer gewusst, wie ich Robin einzuschätzen hatte, er wirkte immer so bodenständig und verlässlich. Wenn ich jetzt über den Tisch schaue, ist es ein Schock, diesen einsamen Jungen zu sehen. Männer ohne Frauen sind eher Waisen als Witwer. Männer ohne Frauen verlieren ihr Rückgrat, ihre Fähigkeit, aufrecht durch die Welt zu gehen, sogar die Fähigkeit, sich den Rasierschaum aus den Ohren zu wischen. Männer brauchen Frauen mehr als Frauen Männer, ist das nicht das verschwiegene Geheimnis der Welt?
    «Ich freue mich ja so für dich», sage ich. «Jill wäre einverstanden. Ich weiß, dass sie die Vorstellung, du könntest nicht zurechtkommen, unerträglich fand.»
    Robin nickt, dankbar dafür, dass er die Neuigkeit aus der Welt geschafft hat, froh, dass er die Zugbrücke wieder hochziehen kann. Die Teller sind abgeräumt worden, und wir widmen uns wieder der Speisekarte. «Wie wäre es mit Siruptarte mit zwei Löffeln?», fragt Robin. «Hast du schon gehört, dass sie nach einem neuen Namen für Ochsenschwanz suchen?»
    «Chris Bunce.»
    «Wie bitte?»
    «Ochsenschwanz. Jedenfalls im Büro. Da kannst du jede Sekretärin fragen.»
    Robin tupft sich die Lippen mit seiner Serviette. «Es macht dich sehr wütend, nicht wahr?»
    «Ja, und wie.»
    Einen Moment lang erwäge ich, ihm von dem Plan zu erzählen. Aber als mein Vorgesetzter würde er ein Veto einlegen müssen, und als mein Freund und Mentor wahrscheinlich auch. Ich sage also: «Ich finde nicht, dass man so ein Arschloch herumlaufen lassen sollte, nur weil es zu unbequem ist, ihn aufzuhalten.»
    Robin signalisiert dem Kellner, dass er die Rechnung möchte. «Jill sagte immer, dass man einen Mann zu allem kriegen kann, solange er nicht merkt, dass er dazu gebracht wird.»
    «Hat sie das mit dir so gemacht?»
    «Habe ich nie bemerkt.»
     
    15.13: Ich verabschiede mich von Robin an der Ecke von Cheapside. Als Nächstes rufe ich Guy vom Handy aus an und sagte ihm, dass ich heute Nachmittag nicht wieder ins Büro komme: Ich habe einen wichtigen Termin mit Kastanien.
    «Was?»
    «Das ist ein Freizeitunternehmen, in das ich kräftig zu investieren gedenke. Muss unbedingt die Konsumentenperspektive untersuchen.»
    Als ich nach Hause komme, sind die Kinder so verschreckt darüber, mich zu sehen, dass sie zuerst gar nicht reagieren. Ich gebe Paula den Rest des Nachmittags frei und ziehe Emily und Ben ihre Mäntel an. Wir gehen in den Park. Emily und ich jedenfalls, Ben weigert sich, irgendwohin zu gehen, er rennt lieber, bis er umfällt. Wir hatten einen Altweibersommer, und die Blätter, in vielen Fällen noch grün mit orangen Streifen, wirken ein wenig überrascht, am Boden zu liegen. Eine ganze Weile, wie lange weiß ich ganz ehrlich nicht, rascheln wir in ihnen herum.
    Ben läuft gern wegen des Raschelns durch die Blätter, das Geräusch macht ihm Freude. Emily findet es herrlich, mit ihm zu schimpfen, während sie eindeutig von ihm entzückt ist. Die beiden haben einen Deal miteinander, er darf frech sein, damit sie es genießen kann, die Artige zu sein. Ich beobachte, wie sie kreischend hintereinander herlaufen, und frage mich, ob das nicht eine Variation des Spiels ist, das Mädchen und Jungen schon immer miteinander gespielt haben.
    Ein Stück weiter finden wir auf dem Weg Kastanien. Einige der stachligen Hüllen sind beim Aufprall geplatzt, und wir lösen die schimmernden Früchte aus den gepolsterten Höhlen.
    «Man kann Kastanien härter machen», sage ich zu Em.
    «Wie denn?»
    «Das weiß ich nicht genau, da müssen wir Daddy fragen.» Scheiße, ich hatte ihn nicht erwähnen wollen.
    Emily schaut erwartungsvoll zu mir auf. «Mummy, wann wohnt Daddy wieder in unserem Haus?»
    «Daddy», zwitschert Ben, «Daddy.»
     
    Zu Hause lege ich Ben zum Mittagsschlaf hin, und Em darf sich ein Video ansehen, während ich Sauce Bolognese koche. Ich kann die Knoblauchpresse nicht finden, und wo ist die Reibe? Ich schlage vor, dass Em sich Dornröschen

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