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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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gefehlt, dir nicht?»
    Momos Aufgabe war es, den weltweiten Windelmarkt zu untersuchen. Innerhalb weniger Tage ist sie zu einer Expertin geworden, die einen mit Urinverteilung und Geruchssperren unendlich anöden kann. «Es tut mir Leid, Kate, aber ist dir bewusst, wie viele Zwischenfälle eine durchschnittliche Windel fassen kann?»
    «Davon krieg ich zu Haus schon genug, danke sehr.»
    Meine Assistentin wirkt beunruhigt. «Es wird doch nicht funktionieren, oder?»
    «Der Plan?»
    «Nein, die Windel.»
    «Natürlich nicht.»
    «Wie kannst du so sicher sein, Kate? Ich könnte es nicht ertragen, wenn Bunce ein Vermögen machte.»
    «He, mein Dad hat sie entwickelt, deshalb ist die Katastrophe vorprogrammiert. Außerdem habe ich einen Prototyp mit nach Hause genommen und Ben reingesteckt.»
    «Und?»
    «Die sind derart biologisch abbaubar, dass sie beim ersten Pups auseinander fallen.»
    Alice kommt spät von einer Besprechung mit der BBC in White City. Sie zeigt auf die Mädchen auf der Bühne, und über die hämmernde Musik hinweg flüstert sie lautstark: «Bewerben wir uns hier?»
    Alice kriegt ihren Auftritt, nachdem Bunce in die Windel investiert hat. Es ist so ein Kneifzangenmanöver, wie es Generäle in all diesen Schlachten angewendet haben, deren Namen mir mal geläufig waren: Angriff auf die eine Flanke und dann den Fluchtweg abschneiden. Der Beweis, dass Bunce schamlos Geld für ein untaugliches Produkt aus dem Fenster wirft, wird allein nicht dazu ausreichen, dass Edwin Morgan Forster ihn feuert; wenn er peinliche Dinge in einem Interview sagt, das Alice aufzeichnet und in die Gazetten bringt, dann kann man für ihn im Umgang mit den Kunden keine Haftung mehr übernehmen, und danach baumelt er dann von einem Fleischerhaken in Smithfield.
    Alice muss den Bass überschreien, als sie uns erzählt, dass sie Bunce angerufen und ihn eingeladen hat, in einer großen BBC2-Serie mit dem Titel «MoneyMakers» aufzutreten – da soll den Menschen auf dem Sofa gezeigt werden, wie sexy die City ist.
    «Wie hat er das aufgenommen?», fragt Momo, die so nervös ist wie wir alle.
    Alice grinst. «Er ist praktisch durch die Leitung gekrochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich Schwierigkeiten haben werde, ihn zum Reden zu bringen.»
    Ich versuche die Versammlung zur Ordnung zu rufen, aber ich muss gegen Mamma Mia aus den Lautsprechern antreten. Also lasse ich Zettel herumgehen, auf denen steht, was alle wissen müssen, und ein Foto von Chris Bunce, das Candy von der EMF-Website genommen hat. Ich entschuldige mich und steuere die Damentoilette an.
    In der Nische ganz hinten in der Ecke, neben dem Ausgang, lungert eine dunkelhaarige Gestalt, die mir vage bekannt vorkommt. Ich komme näher und weiß genau, wer es ist.
    «Jeremy! Jeremy Browning!» Ich begrüße meinen Klienten mit einer Wärme und einer Lautstärke, die auf alle Ewigkeit in seiner Seele widerhallen wird.
    «Na so was, Jeremy, dass ich Sie hier treffe», sage ich überschwänglich. «Und das ist sicher … Annabel, hab ich Recht?»
    Das Mädel, das meinem Klienten auf dem linken Schenkel sitzt, sieht mich mit einem Gesichtsausdruck zwischen einem höhnischen Grinsen und einem Lächeln an. Einem Gesichtsausdruck, der sagt, sie sei leider nicht Mrs.   Browning, würde ein entsprechendes Angebot allerdings nicht ausschlagen.
    Ich reiche dem Mädchen eine freundliche Hand, aber es ist Jeremy, der voll Eifer danach grapscht. «Also, Kate», sagt er, «ich hatte nicht damit gerechnet, Sie hier zu sehen.»
    «Nun, ich recherchiere ein wenig, weil ich die Absicht habe, mein Freizeit-Portfolio zu erweitern. Vielleicht können Sie mir ein paar Tipps geben? Dieser Bereich ist ganz neu für mich. Faszinierend, nicht wahr? Also, ich muss weiter, es war reizend, Sie kennen zu lernen …?»
    «Cherelle.»
    «Nett, Sie kennen zu lernen, Cherelle. Geben Sie gut auf ihn Acht.»
    Ich gehe mit der Sicherheit davon, wenigstens einen Mann für alle Ewigkeit in der Hand zu haben. Als ich an den Tisch zurückkehre, ist Candy eifrig dabei aufzuzeigen, wer sich die Möpse hat richten lassen und mit welchem Erfolg.
    «Großer Gott, guckt euch mal das arme Ding mit den roten Haaren an. Ich dachte, sie wollten alle Atomwaffen von britischem Boden entfernen.»
    «Du hättest mal meine Titten sehen sollen, als ich die Zwillinge gekriegt hab», sagt Judith, die bei ihrem dritten Mai Tai angelangt ist.
    Mit Entsetzen sehe ich, dass die betreffende Tänzerin die Bühne verlässt und

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