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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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Pizza und Taschentücher aus dem Nichts hervorzuzaubern, oft in ein und demselben Augenblick, die unvorhersehbaren Gerüche und die kleinen Nickerchen. Die schlechte Laune, die wie ein Panzer angewalzt kommt.
    Kirsty und Simon wirken immer so, als freuten sie sich, uns zu sehen, aber ich glaube, es ist berechtigt anzuführen, dass ihre Verabschiedungen ganz besonders überschwänglich ausfallen, ein Präludium für die Explosion geteilter Erleichterung, wenn sie die Tür hinter uns schließen und sich auf ihr rotzfreies Sofa vertagen können. Aber heute sind sie zu uns gekommen, wo jedes Möbelstück im Prinzip so was wie ein großes Taschentuch ist. Verglichen mit ihrem normalen Zustand ist die Küche jetzt unbefleckt wie die Jungfrau Maria, aber ich sehe, dass Kirsty ein verständnisvolles Lächeln auf ein einziges Spielzeug richtet, dass mitten auf dem Fußboden liegt, und völlig unvernünftigerweise möchte ich ihr dafür eine klatschen.
    Das Essen verläuft prima, und ich nehme die Komplimente für die M & S-Quiche mit erstaunlich wenig Schamgefühl entgegen. Immerhin hab ich große Anstrengungen unternommen, sie zu besorgen. Die Gesprächsthemen der Bings decken ein weites Feld ab. War die Idee, den Hof des Britischen Museums abends der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, denn wirklich so gut? «Ein gescheitertes Experiment», urteilt Simon, der schockiert wäre, wenn er erfahren würde, dass ich vergessen habe, wo das Britische Museum eigentlich ist.
    Dann gehen wir über zur Stagnation des zeitgenössischen Kinofilms. Kirsty und Simon haben irgendeinen französischen Film über zwei Mädchen gesehen, die in einer Fabrik arbeiten, und sind völlig überwältigt davon. Rich offenbart, dass er den Film auch gesehen hat. Wann hat er nur die Zeit dazu gefunden?
    «Kate hat in einer Fabrik gearbeitet, nicht wahr, Liebling?»
    «Oh, wie faszinierend», sagt Simon.
    «Eigentlich nicht. Plastikdeckel für Sprayflaschen. Sehr langweilig, sehr übel riechend und sehr schlecht bezahlt.»
    Das darauf folgende, ein wenig unbeholfene Schweigen wird von Kirsty gebrochen. «Und wie steht’s mit dir, Kate?», fragt sie strahlend. «Irgendwelche guten Filme gesehen?»
    «Oh. Ich fand Kauernder Tiger ganz gut.» Ich mache eine Pause. «Und Kauernder Drache .»
    «Versteckt», murmelt Richard.
    «Versteckter Tiger» , sage ich. «Die chinesischen Teile waren so toll. Mike Leigh ist toll, nicht?»
    «Ang», murmelt Rich.
    «Ich mag Mary Poppins», zwitschert Emily, das gute Kind, die aus der Küche angerannt kommt, nackt, abgesehen von ihrem grünseidenen Meerjungfrauenschwanz. «Jane und Michael gehen mit ihrem Papa zur Arbeit, in die Bank. Das ist ganz in der Nähe von Mummys Arbeit, und da gibt es viele Tauben.» Sie fängt mit kindlicher Unerschrockenheit an, laut und unmelodisch zu singen: «Füttert die Tauben. Zwei Penny die Tüte, zwei Penny, zwei Penny, zwei Penny die Tüte. Mummy, fütterst du auch die Tauben?»
    Nein, ich hole Männer, die sie totmachen. «Ja, natürlich, Schätzchen.»
    «Kann ich mitkommen zu deiner Arbeit?»
    «Ganz bestimmt nicht.»
    Kirsty und Simon lachen höflich. Kirsty versucht das Stückchen orange Knetmasse aus den Zinken ihrer Dessertgabel zu pulen und fragt sich, ob es nicht langsam Zeit wird aufzubrechen.
     
    Nicht vergessen
    Unbedingt Verabredungen meiden, für die man saubere Kleider oder saubere Möbel braucht. Packliste für EuroDisney. Brot? Treppenläufer. Dad anrufen. Bewerbungsunterlagen für Bens Kindergarten. Jill Cooper-Clark anrufen!!! Thorntons Schokoladenentchen! 

22
    Der Preis
    Mittwoch, 22.35: Debra ruft mich zu Hause an, was seltsam ist, weil wir dieser Tage kaum reden, nur noch mailen. Als ich ihre Stimme höre, weiß ich sofort, dass irgendwas nicht stimmt. Deshalb frage ich: Wie steht’s? Und mit einem tiefen Atemzug legt sie los: Ach, nur das Übliche, Jim wird über Ostern weg sein, um irgendeinen Deal unter Dach und Fach zu bringen, und sie muss die Kinder nach Suffolk zu ihrer Familie fahren, und ihr Vater hat einen Schlaganfall gehabt, und ihre Mutter tut so, als käme sie zurecht, aber sie schafft es nicht, und sie will Deb nicht damit belasten, weil Deb so viel zu tun hat und so eine wichtige Funktion innehat, und natürlich würde Deb sich gern um alles kümmern, aber sie hat in der Kanzlei so viel zu tun, wo sie es immer noch hinauszögern, ihr die volle Teilhaberschaft anzubieten, weil Pilbutt dieses Arschloch findet, «über meinem Engagement für

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