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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Kriegsmaschinen, die vor einigen Monaten die Stadt Shattrath verwüstet hatten, wurden wieder in Dienst gestellt, repariert, geölt und überprüft. Rüstungen, die vernachlässigt worden waren, wurden poliert, Dellen aus Brustpanzern und Helmen gehämmert und Schwerter gewetzt.
    Die große orcische Armee, die die Draenei vernichtet hatte, wurde neu aufgestellt.
    Von einigen Clans wurde verlangt, dass sie zurückblieben. Gul'dan hatte sein Bestes gegeben, um den Häuptlingen der Clans der Zerschmetterten Hand, der Schattenmonde, des Donnerfürsten, der Blutenden Augen und des Lachenden Schädels einzureden, dass sie hier, auf dieser Welt, dringend gebraucht wurden. Grom und sein Kriegshymnen-Clan waren besonders schwer zu überzeugen gewesen. Als der Häuptling zu wüten begann, hatte sich Gul'dan für einen kurzen Moment gefragt, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Hellschrei von dem Dämonenblut trinken zu lassen, denn weniger als alle anderen hatte er seine Gefühle unter Kontrolle. Vordergründig schmeichelte ihm Gul'dan, indem er behauptete, wie wertvoll Grom für ihn wäre und wie sehr er ihn hier brauchte. Doch in Wirklichkeit wollte er ihn wegen seiner Wildheit und seiner Unberechenbarkeit auf keinen Fall dabei haben. Er konnte nicht riskieren, dass Grom wegen irgendeiner verrückten Idee Befehle verweigerte. Medivh hätte das sicherlich nicht akzeptiert. Natürlich nicht.
    Schwarzfaust hatte der gesamten Horde befohlen, sich an der Höllenfeuerzitadelle zu versammeln. Während der letzten paar Tage waren einige, die in ihre angestammten Lager zurückgekehrt waren, darunter der Frostwolf-Clan, zurückgekehrt und kampierten nun vor der Zitadelle. Sie waren dem Befehl gefolgt, sich zu bewaffnen, als ginge es in die Schlacht, obwohl die wenigsten begriffen, was vor sich ging.
    Sie kamen, Clan für Clan. Und jeder Clan trug seine traditionellen Farben in Form einer dekorativen Schärpe oder eines Gürtels über der Rüstung. Und an diesem heißen, windigen Tag flatterten ihre Banner stolz im Wind.
    Gul'dan und Ner'zhul beobachteten den Aufmarsch, und Gul'dan wandte sich an seinen ehemaligen Lehrer. »Du und dein Clan seid unter denen, die zurückbleiben«, sagte er knapp.
    Ner'zhul nickte. »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte er fast kleinlaut. Er sagte dieser Tage nicht viel, genauso wie Gul'dan. Der hatte angenommen, dass der ältere Orc versuchen würde, ihm die Macht zu entreißen, nachdem Kil'jaeden ihn verlassen hatte. Aber augenscheinlich war Ner'zhul gebrochen und nicht mehr dazu fähig. Gul'dan dachte verächtlich an die Zeit zurück, als er Ner'zhul geschätzt und geliebt hatte. Wie dumm er damals gewesen war. Er war gewachsen und hatte gelernt, selbst aus der Bitterkeit der Niederlage. Obwohl er manchmal auch einen seltsamen Glanz in Ner'zhuls Augen entdeckte, wie jetzt gerade. Er betrachtete den anderen Orc genau. Wahrscheinlich war es nur eine Täuschung gewesen, ein Lichtreflex. Er konzentrierte sich wieder auf den Aufmarsch und lächelte.
    Es war herrlich! Die brennende Sonne glitzerte auf ihren Rüstungen, ihre Banner wehten im Wind, ihre grünen Gesichter leuchteten in Vorfreude. Wenn alles so geschehen würde, wie Medivh es versprochen hatte, dann war dies der große Wendepunkt. Dann würde Gul'dan zur wahren Größe finden.
    Die Trommeln begannen zu schlagen. Tief und ursprünglich wummerten sie, ließen die Erde vibrieren, den Stein, die Knochen der Hordenmitglieder. Viele warfen ihren Kopf zurück und heulten, als sie zu marschieren begannen. Sie gingen im Gleichschritt, waren wieder ein vereintes Volk.
    Gul'dan hatte keine Eile. Sobald sie alle am Portal versammelt waren, würde er von einem Hexer magisch dorthin transportiert werden. Er konnte die Parade seiner Armee genießen, die die breite Straße zum Portal entlangmarschierte.
     
     
    Vor dem Portal stand ein Kind der Draenei.
    Wo hatten sie das her? Durotan hatte seit Monaten keine Draenei mehr gesehen und auch sonst niemand. Sie mussten sehr viel Glück gehabt haben, einen Draenei zu finden, auch wenn es sich nur um ein Kind handelte.
    Sie standen vor der Menge, neben dem Donnerfürst-Clan und dem Drachenmal-Clan. Das Tor des Portals war fertiggestellt und wirkte gleichzeitig schön und erschreckend. Zwei steinerne Gestalten in Kutten, deren Augen entweder durch Magie oder einen raffinierten Trick rot leuchteten, flankierten die Öffnung. Eine in den Stein gemeißelte schlangenähnliche Kreatur ringelte sich auf der

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