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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Verteidigung hob Durotan die Axt und schwang sie dann. Der andere wich aus, bewegte sich schneller, als Durotan es erwartet hatte, griff wieder an und...
    Der Klang der Schreie änderte sich abrupt, als der Boden unter ihren Füßen rumpelte und ein tiefer, durchdringender Laut sie alle bis ins Mark erschütterte. Die Kämpfe brachen ab, und alle Orcs schauten zum Portal. Noch vor einem Augenblick hatte man zwischen den beiden steinernen Säulen hindurchschauen können und nur die Landschaft der Höllenfeuerhalbinsel gesehen. Auf einmal aber herrschten dort Schwärze und wirbelnde Sterne. Selbst Durotan war von dem Anblick gebannt. Als er genauer hinsah, schimmerte die Schwärze, und ein Bild formte sich, das ihn ebenso erschreckte wie verwirrte.
    Gul'dan hatte von einem schönen Land gesprochen, reich an fetten Beutetieren, fruchtbaren Feldern und blauem Himmel. Durotan sah einen Ort, den er noch nie gesehen hatte. Doch was für ein Unterschied zu dem idyllischen Reich, das Gul'dan beschrieben hatte! Es war so feucht, wie Draenor trocken war. Träger Dunst floss über brackiges Wasser und bewegte Sumpflandgräser. Ein schrilles Zirpen erfüllte die Luft, Immerhin, dachte Durotan, gab es Leben an diesem seltsamen Ort.
    Ein Murmeln lief durch die Menge.
Dahin
wollte Gul'dan sie schicken? Es war auf den ersten Blick nicht viel besser als ihr eigenes Land. Aber dann dachte Durotan daran, dass Wasser Leben bedeutete. Auch wenn der Himmel orange statt blau war und das Land schlammig statt mit Blumen und Wiesen bedeckt, war es doch in der Lage, Leben zu erhalten.
    Er sah Gul'dan an, als das Gemurre anschwoll. Gul'dan musste offenbar noch seinen Schock überwinden. Er gestikulierte um Ruhe.
    »Azeroth ist eine große Welt, so wie diese hier!«, rief er. »Ihr wisst, wie unterschiedlich eine Welt von Land zu Land sein kann. Ich bin mir sicher, genauso ist es hier. Dieser Ort sieht nicht so einladend aus, aber...« Seine Stimme wurde leiser, und er schüttelte sich. »Aber seht, es ist echtes Land, es ist real! Ihr...«
    Gul'dan brach wieder ab und wies auf zwei Dutzend voll gerüstete Orcs, die neben dem Portal standen. Sie sprangen in Habachtstellung. »Ihr wurdet ausgewählt, die Ersten zu sein, die dieses neue Land erkunden. Geht im Namen der Horde!«
    Die Orcs zögerten nur einen Moment, dann rannten sie entschlossen auf das Portal zu und hinein – und hindurch!
    Das Bild verschwand.
    Durotan sah Gul'dan an. Der Hexer bemühte sich, gelassen zu wirken, doch es war offenkundig, dass er verunsichert war.
    »Sie sind unsere Kundschafter«, rief er. »Sie werden mit Neuigkeiten von dieser Welt zurückkehren.«
    Und bevor sich die versammelten Orcs wirklich sorgen konnten, erschien das Bild des Sumpfes wieder. Die Krieger grinsten breit. Mehr als die Hälfte trugen die Kadaver von großen Tieren. Eins war ein Reptil, schuppig, langschwänzig, mit Stummelbeinen und langen Zähnen. Das andere war ein Vierbeiner, pelzig, mit Klauen an allen vier Füßen, einem langen Schwanz, kleinen runden Ohren und Tupfer auf seinem gelben dichten Fell. Beides waren offensichtlich gesunde Spezies.
    »Wir haben beide Arten von Kreaturen getötet und gegessen«, sagte der Anführer der Kundschafter. »Ihr Fleisch ist gut. Das Wasser dort ist rein. Wir brauchen kein schönes Land. Wir brauchen eins, das uns ernährt und uns erhält. Dieses Azeroth wird diesen Ansprüchen genügen, Gul'dan.«
    Erneut ging ein Murmeln durch die Menge. Entgegen seinem eigenen Willen richtete sich Durotans Blick auf die Tiere, die die Kundschafter mitgebracht hatten, und sein Magen knurrte. Er hatte seit zwei Tagen nichts mehr gegessen.
    Gul'dan entspannte sich sichtlich. Er sah zu Durotan hinüber, und seine Augen verengten sich. Durotan hatte eine dunkle Vorahnung, scharf und bitter stieg sie ihm in der Kehle auf.
    Er und sein Clan wurden gebraucht, das wusste er. Er wusste aber auch, dass er dadurch, dass er das Kind hatte retten wollen, selbst bei einigen ehemaligen Unterstützern Sympathien eingebüßt hatte. Beinahe erwartete er schon, dass Gul'dan seine Exekutierung oder Verbannung anordnete, aber offenbar hatten Gul'dan und Schwarzfaust noch Verwendung für Durotan und die Frostwölfe.
    So sollte es sein. Zunächst einmal würde er an der Seite seiner Brüder kämpfen. Morgen würde er sich dann um sich selbst Gedanken machen müssen. Was immer auch geschehen würde, eins stand für Durotan fest: Er würde sterben, ohne seine Ehre befleckt zu haben.
    Gul'dan

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