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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Krasus seine Umgebung. Allem Anschein nach lagen er und Rhonin in der Mitte einer mystischen Lichtung, einem Bereich starker Magie, der mindestens so alt war wie die Drachen. Dass die Sonne so hell schien, dass die Blumen, das Gras und die Vögel einen solchen Frieden ausstrahlten, war kein Zufall. Dies war das persönliche Allerheiligste eines Wesens, das Krasus eigentlich hätte kennen müssen – und doch wollte ihm nicht einfallen, wer es sein mochte.
    Und das war ein Problem, über das er seinem Kameraden nicht alles gesagt hatte. In Krasus' Erinnerung klafften gigantische Lücken. Er hatte die Nachtelfen als das erkannt, was sie waren, doch andere Dinge, viele von ihnen vollkommen banal, waren verschwunden. Wenn er versuchte, sich auf sie zu konzentrieren, fand der Drachenmagier nichts als Leere. Er war so schwach im Geiste geworden wie er es auch in seinem Körper war.
    Aber warum? Warum hatten seine Fähigkeiten so viel stärker gelitten als die von Rhonin? Mochte der Mensch auch ein Magier von beeindruckenden Fähigkeiten sein, so war er doch immer noch ein leicht verwundbarer Sterblicher. Wenn irgendjemand von ihrem wilden Flug durch Zeit und Raum schwer hätte geschwächt sein sollen, so hätte es eigentlich der Geringere der beiden Reisenden sein müssen.
    In dem Augenblick, als er dies dachte, übermannte Krasus ein Gefühl der Schuld. Was auch immer der Grund dafür sein mochte, dass Rhonin das Chaos besser überstanden hatte, brachte es nur erbärmliche Schande über Krasus, wenn er sich wünschte, ihr Schicksal wäre vertauscht. Rhonin hatte sich bereits mehrmals beinahe für seinen früheren Mentor geopfert.
    Trotz seiner großen Schwäche und des anhaltenden Schmerzes kam Krasus auf die Beine. Von den Geschöpfen, die sie hierher gebracht hatten, war nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie wieder Teil des Waldes geworden und widmeten sich den Bedürfnissen ihrer grünen Welt, bis ihr Herr ihnen das nächste Mal eine besondere Aufgabe erteilte. Dass sie nur die Einfachsten der Waldwächter gewesen waren, darüber war sich Krasus vollkommen im Klaren. Die Nachtelfen stellten eine relativ armselige Bedrohung für den Wald dar.
    Aber was wollte die Macht, die hier herrschte, von zwei verirrten Wanderern?
    Rhonin schlief noch immer tief und fest, und wenn er an seine eigene Reaktion auf die Pollen dachte, dann rechnete Krasus nicht damit, dass er so bald wieder erwachen würde. Da keine offensichtliche Bedrohung in Sicht war, ließ er den Menschen schlafen und entschied sich, die Grenzen ihrer Freiheit auszuloten.
    Das dichte Blumenfeld umgab das weiche, offene Gras wie einen Zaun, und es schien, als neige sich die gleiche Anzahl an Pflanzen nach innen wie nach außen. Krasus näherte sich den Blumen und beobachtete sie misstrauisch.
    Als er bis auf einen Schritt an sie herangetreten war, wandten sie ihm die Köpfe zu und öffneten ihre Blätter ganz.
    Sofort trat der Drachenmagier zurück … und die Blumen nahmen wieder ihr normale Erscheinung an. Eine Wand aus effektiven Wächtern. Er und Rhonin waren vor jeder Gefahr, die von außen kommen mochte, geschützt, während man sie gleichzeitig davon abhielt, dem Wald irgendwelchen Schaden zuzufügen.
    In seiner gegenwärtigen Verfassung dachte Krasus nicht einmal darüber nach, über die Blumen hinweg zu springen. Zudem hatte er ohnehin den Verdacht, dass er, täte er dies, nur einen weiteren, versteckten Wächter wecken würde – und wahrscheinlich einen, der weniger zurückhaltend war.
    Er sah nur eine Möglichkeit. Um seine Kräfte zu schonen, setzte er sich und kreuzte die Beine. Dann atmete Krasus tief ein, studierte die Lichtung ein letztes Mal … und sagte in die Luft hinein:
    »Ich möchte mit Euch sprechen.«
    Der Wind nahm seine Worte auf und trug sie in den Wald, wo sie mehrmals widerhallten. Die Vögel wurden still. Das Gras hörte auf, sich zu wiegen.
    Dann kam der Wind zurück … und mit ihm eine Antwort.
    »Und also werden wir sprechen.«
    Krasus wartete. In der Ferne hörte er das leise Klappern von Hufen, als sei in diesem wichtigen Augenblick zufälligerweise ein Tier vorbei gekommen. Er runzelte die Stirn, als das Klappern lauter wurde, näher kam. Dann bemerkte er eine schattenhafte Gestalt, die aus dem Wald trat. Ein Reiter mit einem gehörnten Helm auf einem monströsen Pferd?
    Doch dann, als die Erscheinung sich den Blumenwächtern näherte und das Licht der Sonne sie ganz erfasste, konnte der Drache in sterblicher Gestalt nur

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