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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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bedrückender Gedanken und mit schweren Schritten erreichte er den Treffpunkt mit Tick. Der Drache kreiste einen Moment über ihm, dann landete er und betrachtete ihn traurig.
    „Wohin soll ich Euch bringen, Thrall?", fragte Tick leise.
    „Wir fliegen zum Nexus, so wie geplant", sagte Thrall, seine Stimme klang rau. „Wir werden die blauen Drachen überzeugen, sich mit den anderen Schwärmen zu vereinen, wie Nozdormu es wollte."
    „Und... wir fliegen allein."
    Thrall nickte. „Allein." Er blickte zum Umriss des großen roten Drachen hinauf, dessen Flügel wild schlugen. Ihr Körper wand sich, als sie den gehörnten Kopf zurückwarf. Vielleicht würde sie es sich noch einmal überlegen, wenn sie erst merkte, was die anderen Drachen taten. „Zumindest für den Augenblick."
    Doch selbst während sie nach Norden flogen, konnte Thrall über Ticks Flügelschlag das bittere, brüllende Trauern der gebrochenen Lebensbinderin hören.

    ***
    Wie ein Schatten, der sich zur Dämmerung über das Land ausbreitete, erhob sich etwas Dunkles aus einem Hohlraum, in dem es sich verborgen gehalten hatte. Die Gestalt war weit genug entfernt, sodass sie nicht gesehen wurde, aber noch nahe genug an der Beute dran, um in Reichweite zu bleiben. König Aedelas Schwarzmoor folgte Thrall auf einem Zwielichtdrachen.
    Der Wind wehte sein langes schwarzes Haar zurück. Sein Gesicht war zwar grausam, doch nicht hässlich. Ein kurz geschnittener Spitzbart umgab seine Lippen und seine blauen Augen lagen zwischen den elegant geschwungenen schwarzen Brauen.
    Nach dem ersten Angriff hatte Schwarzmoor sich entschieden, Thrall nicht durch die Zeitwege zu folgen. Das war zu kniffelig. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Beute ihm entkam und ihn auf eine fruchtlose Jagd führte, war einfach zu groß.
    Besser war es, abzuwarten, auf den richtigen Moment zu lauern und bereit zu sein, denn er wusste, dass Thrall schließlich erscheinen musste.
    Thrall. Er hatte genug von Thrall gehört, dass er ihn mit einem Messer zerlegen wollte. Thrall, der ihn getötet hatte, dessen schiere Existenz aus Schwarzmoor einen betrunkenen Feigling gemacht hatte. Thrall, der eine Orc-Armee gegen Durnholde geführt hatte. Nein, es war die reine Freude, die vor ihm lag. Der Sieg würde umso süßer sein, wenn man die Herausforderung bedachte, die die Grünhaut momentan darstellte.
    Flieg weg, Orc, murmelte er. Seine dünnen Lippen kräuselten sich. Flieg, doch du entkommst mir nicht.
    Ich werde dich finden und ich werde dich töten. Und dann werde ich dabei helfen, die Welt zu zerstören.

    DREIZEHN

    Thrall musste sich selbst eingestehen, dass er sich nicht sonderlich wohl dabei fühlte, den blauen Drachenschwarm in dessen eigenem Bau aufzusuchen. Der Umgang mit den riesigen Echsen war keinesfalls weniger einschüchternd geworden. Je mehr er über Drachen erfuhr, desto mehr imponierten sie ihm - grüne und bronzene Drachen oder die starke, doch an gebrochenem Herzen leidende Lebensbinderin, die fraglos der mächtigste Drache in ganz Azeroth war. Selbst der kleinste Drache konnte ihn mit einem einzigen Schwanzschlag unter seinen Klauenfüßen zerschmettern.
    Doch sie hatten ihn nicht nur physisch beeindruckt. Ihre Gehirne waren nicht wie die der „kurzlebigen" Völker, wie sie sie nannten. Sie dachten in größeren Maßstäben, und egal, wie lange er leben würde, Thrall wusste, dass er nur einen winzigen Teil ihrer Komplexität erahnen konnte. So wie Yseras Verträumtheit, die selbst als Erwachte Dinge sah, die kein anderes Wesen erkennen konnte. Oder das Erschaffen des Lebens auf Nozdovmus Schuppen und der Schmerz einer Drachendame, die das Mitgefühl der Welt in ihrem Herzen trug...
    Jetzt flogen Thrall und Tick direkt zu dem Schwarm, der kürzlich so viel Schaden angerichtet hatte. Sein Aspekt war eigentlich als Wächter der arkanen Magie auf dieser Welt ausersehen. Doch Malygos war wahnsinnig geworden. Als er dann endlich gesundete, hatte er Dinge getan, die schlimmer waren als alles, was er im Wahn angerichtet hatte. Thrall war nicht im Smaragdgrünen Traum gewandelt. Doch er hatte sein Bestes gegeben, Alexstrasza zu helfen. Schließlich hatte er den Zeitlosen erleuchten können.
    Aber die Blauen...
    Sie mochten die „niederen Völker" nicht, dieser Schwarm - Meister der arkanen Magie - lebte in Klimazonen, die so blau, weiß und kalt waren wie sie selbst.
    Er lachte bitter, als er an das Treffen dachte. „Vielleicht hätte ich einfach zu Hause bleiben sollen", sagte

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