Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
er zu Tick.
    „Wenn Ihr das getan hättet", vermutete Tick, „dann wäre dieser Zeitweg noch viel mehr verändert worden - und Ihr hättet meinen Artgenossen noch mehr Arbeit bereitet."
    Thrall brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass der bronzene Drache, obwohl er meist sehr ernst war, offensichtlich auch einen Sinn für Humor hatte. Thrall lachte.
    Das Blaugrau des kühlen Ozeans unter ihm, das Thrall fast ausschließlich auf dieser Reise begleitet hatte, wandelte sich zu weißgrauen Klippen. Thrall hatte an diesem Tag bereits einige beeindruckende Anblicke erlebt. Doch der Nexus übertraf sie alle.
    Er war blau, völlig blau, mit silbernen und weißen Einsprengseln hier und dort. Mehrere flache Scheiben schwebten in der Luft, die um den Nexus selbst angeordnet waren. Als Tick näher heranflog, konnte Thrall erkennen, dass diese Scheiben Plattformen waren. Ihre Böden waren mit eingelegten leuchtenden Siegeln durchzogen, und auf einigen standen schöne kristalline Bäume, deren Äste aus Eis geformt schienen, mit Frost auf den Blättern.
    Der Nexus selbst schien aus vielen Ebenen zu bestehen, jede über Stränge magischer Energie mit der darüber verbunden. Er gehörte fraglos zu den schönsten Orten, die Thrall je gesehen hatte. Mehrere Drachen kreisten träge um den Nexus - ihre Körper leuchteten in allen Schattierungen von Himmelblau über Aquamarin bis Kobaltblau.
    Thrall und Tick wurden natürlich fast augenblicklich bemerkt und vier blaue Drachen lösten sich von den anderen und kamen näher. Ihre Ablehnung richtete sich zunächst nicht gegen den Orc, sondern gegen den bronzenen Drachen. Thrall wurde von ihnen völlig ignoriert.
    „Wir grüßen unsere bronzene Schwester", sagte einer von ihnen, während sie in einem offensichtlich lässigen, nichtsdestotrotz einschüchternden Kreis um Tick herumflogen. „Doch der Nexus ist kein Zeitweg, den du erforschen sollst. Warum bist du zu unserem Heiligtum gekommen? Niemand hat dich eingeladen."
    „Ich bin nicht hergekommen, sondern der Orc, den ich trage", erklärte Tick. „Und ich habe ihn auch nicht hierher geschickt. Er wurde ursprünglich von Ysera, der Erwachten, ausgesandt - und dann von Nozdormu, dem Zeitlosen. Er heißt Thrall."
    Die blauen Drachen tauschten Blicke. „Ein kurzlebiges Wesen, das auch uns bekannt ist", sagte einer.
    „Thrall", sagte ein anderer, als versuche er sich zu erinnern. „Der Kriegshäuptling der Horde."
    „Nicht mehr", ergriff Thrall das Wort. „Ich bin jetzt ein Schamane, der mit dem Irdenen Ring zusammenarbeitet. Wir wollen diese von Todesschwinge verwundete Welt heilen."
    Kurz fragte er sich, ob er das hätte sagen sollen. Die Augen der blauen Drachen blitzten augenblicklich wütend und einer von ihnen flog los und drehte mehrere Schleifen, bevor er zurückkehrte. Ganz offensichtlich hatte er sich erst beruhigen müssen.
    „Dieser Verräter wollte unseren ganzen Schwarm vernichten", knurrte einer von ihnen. Seine Stimme war kalt wie das Eis, dem er so ähnlich war. „Wir werden die anderen von Eurem Eintreffen unterrichten. Wartet hier, bis wir Euch bitten, näher zu treten oder zu gehen."
    Die blauen Drachen tauchten ab, wurden zu blauen Silhouetten vor dem dunkelblau und lavendelfarbenen Himmel.
    Zu Thralls Überraschung landeten sie nicht auf einer der schwebenden Ebenen des Nexus, sondern flogen stattdessen zum Eis und Schnee unter ihnen.

    ***

    Kalecgos seufzte. Es geht wieder los, dachte er und blickte zur eisigen Decke, die sich über der tief liegenden Versammlungshalle wölbte.
    Der blaue Drachenschwarm hatte viel geredet und es kamen weitere Drachen zum Nexus und erhöhten stetig die zuvor magere Anzahl. Doch er fühlte nicht, dass sie einer Entscheidung näher gekommen wären.
    Die meisten waren der Meinung, dass die Konjunktion der beiden Monde günstig war. Einer oder zwei hatten alte Zauber ausgegraben, die sie ausprobieren wollten, doch bei weiterer Untersuchung hatten diese sich als unzureichend erwiesen. Es schien, als reiche es den blauen Drachen, jemanden aus ihrer Mitte zu „erwählen". Und auch wenn das sicherlich ein bewegender astronomischer Moment war, lag doch kein echtes Gefühl darin. Kein Sinn, der zeigte, dass sie das einzig Richtige taten.
    Arygos pochte immer noch auf seine Abstammung. Er war schließlich der Sohn des Malygos und allein schon deshalb die beste Wahl. Kalec hatte das bereits einmal gehört und war zu niedergeschlagen, um ihn zu unterbrechen. Er blickte auf, als zwei

Weitere Kostenlose Bücher