WoW 09 - Thall-Drachendämmerung
gedankenvoll zu. „Nicht ein Ding."
„Wir sind zu einer Zeit zersplittert, wo wir die Einheit am meisten brauchen", sagte Kalec. „Dieser Chromatus an der Spitze der Zwielichtdrachen... er wird siegen, er wird sowohl mich als auch meinen Schwarm völlig ausradieren, wenn wir ihn auch nur eine Sekunde ohne Verstärkung angreifen."
„Ysera und Nozdormu werden kommen", sagte Thrall zuversichtlich. „Sie und ihre Schwärme werden sich mit Euch verbünden."
„Das wird nicht reichen", erwiderte Kalec matt. „Wir brauchen die roten Drachen. Nein... mehr als das, wir brauchen die Lebensbinderin selbst. Mein Schwarm ist bestürzt, Thrall, und ich gebe es zu: Ich bin es auch. Dieses Ding zu sehen, zu wissen, dass man nicht gewinnen kann..." Er schüttelte den Kopf. „Wir brauchen die Hoffnung, die nur sie uns bringen kann. Doch sie hat selbst keine. Und ohne sie, glaube ich, werden wir fallen."
„Ich werde noch einmal mit ihr reden", sagte Thrall.
„Sie hat Euch schon beim letzten Mal nicht zugehört", sagte Kalec, eine für ihn völlig uncharakteristische Bitterkeit vergiftete seine angenehme Stimme. „Sie wird Euch auch diesmal nicht zuhören. Wir sind verloren, Thrall, und... ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin ein Aspekt. Mir wurden... neue Einblicke gewährt und ich spüre dennoch auf so viele Arten, dass ich mich nicht verändert habe. Ich spüre, dass ich einfach Kalecgos bin und nicht weiß, was ich tun soll."
Thrall ging zu seinem Freund und legte die große grüne Hand auf Kalecs Schulter. „Es ist diese Bescheidenheit in Eurem Herzen, mit der Ihr Euren Schwarm für Euch gewinnen konntet. Ihr mögt all die Macht eines Aspekts besitzen, aber das hat nichts daran geändert, wer Ihr in Eurem Herzen seid. Ich weiß, dass Ihr tapfer seid, Kalec. Und ich weiß, dass es fast unmöglich ist. Aber... während ich im Schnee lag, halb zwischen Leben und Tod...", er zögerte, „... hatte ich eine Vision. Eine, von der ich in meinem Herzen weiß, dass sie wahr ist und nicht der letzte, wirre Atemzug der Hoffnung eines sterbenden Orcs."
Kalecgos nickte und schien ihm zu glauben. „Was war das für eine Vision?"
Thrall schüttelte den Kopf. „Das kann ich Euch nicht sagen, noch nicht. Erst muss Alexstrasza sie hören. Und deshalb glaube ich, dass ich sie vielleicht doch zurückbringen kann. Und mit der Lebensbinderin und ihren roten Drachen an unserer Seite - nun, da denke ich, dass sich Chromatus doch ein bisschen unwohl fühlen sollte."
Und sie grinsten einander an.
***
Die Mitglieder des Schattenhammerkults hatten pausenlos zu tun. Chromatus hatte den Funken des Lebens erhalten, obwohl sein Körper immer noch abscheulich war und verweste. Jetzt lag er völlig ausgehungert auf dem Schnee vor dem Tempel und sie brachten ihm Fleisch, um ihn zu füttern. Jeder Kopf schlemmte gefräßig.
Der Vater des Zwielichts stand neben ihm und war fast euphorisch über den Sieg. Todesschwinge würde keinen Fehler entdecken können bei all dem, was an diesem Tag geschehen war. Schwarzmoor hatte die Enttäuschung namens Arygos vernichtet und das seltene Blut des Drachen benutzt, der Sache auf einer Art und Weise zu helfen, die der blaue Drache zu Lebzeiten versäumt hatte. Außerdem hatte einer der Zwielichtdrachen berichtet, dass Thrall von Kalecs Rücken gefallen war. Schwarzmoor war ihm gefolgt, für den Fall, dass er überlebt haben sollte. Die Zwielichtdrachen hatten die blauen Drachen vertrieben, und was das Wichtigste war, Chromatus war zum Leben erwacht. Und selbst als Neugeborener hatte er die Besten des blauen Drachenschwarms geschlagen, angeführt von ihrem neuen Aspekt Kalecgos.
Chromatus hatte die letzte Stunde meist geschwiegen, während er mit Schneewehenelchen gefüttert worden war. Doch nun machte er eine Pause und hob seinen großen schwarzen Kopf.
„Ich brauche mehr", sagte er ohne Interesse.
„Du bekommst alles, was du brauchst, Chromatus", versicherte der Vater des Zwielichts ihm. „Wir bringen dir Fleisch, bis du selbst jagen kannst."
„Das werde ich bald", sagte der schwarze Kopf mit tiefer Stimme, die man mehr fühlte als hörte. „Je näher es noch dem Leben ist, wenn meine Zähne es zerfleischen, desto süßer der Geschmack."
„Das stimmt", sagte der Vater des Zwielichts.
Chromatus ließ den schwarzen Kopf sinken, um weiterzufressen, aber er hob den roten. Den Kopf im Profil, rollte eines der riesigen Augen und starrte auf den Menschen hinunter.
„Die Drachen werden sich
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