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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Blutverlust oder einer Infektion gestorben. Selbst für ihn war der Schmerz schrecklich. Doch der Angriff hatte ihn vor einem schlimmeren Tod bewahrt, und er war dem Krokilisken fast dankbar dafür.
    Krasus legte eine Hand auf das verwundete Fleisch und konzentrierte sich. Ein schwaches rotes Leuchten schoss aus der Handfläche in die blutige Wunde.
    Die Blutung stoppte. Der Schmerz ließ nach. Die kleineren Wunden von den Zähnen des Krokilisken schrumpften. Die größeren wurden versiegelt.
    Krasus heilte sich nicht einfach nur äußerlich. Es gab Gerüchte von
giftigen
Krokilisken, die erst kürzlich entdeckt worden waren. Woher sie kamen, wusste er nicht. Doch Krasus wollte kein Risiko eingehen. Er kannte die Gefahren einer Vergiftung gut, die die Zähne eines Krokilisken übertragen konnten. In seiner gegenwärtigen Gestalt war er anfälliger dafür. Ob sie ihm jetzt noch schaden konnten, wollte Krasus lieber nicht herausfinden.
    Und so versiegelte er die Wunden von außen und brannte das Gift von innen weg. Der Schmerz war stärker als erwartet, und zum ersten Mal schwitzte Krasus. Aber dadurch, wer – und vor allem
was –
er war, stand er das durch.
    Als er fertig war, blieb keinerlei Narbe zurück. Krasus untersuchte das Bein und hielt es für einsatzbereit. Schließlich bewegte er seine Hände über die Kleidung und reparierte sie so.
    Er hatte jetzt einige Lektionen gelernt. Man durfte nichts für selbstverständlich halten. Zuerst war er ohnmächtig geworden und war fern seines letzten Aufenthaltsorts aufgewacht. Dann wurde sein Geist gefangen, während er in Grim Batol eindrang, und jetzt hatte ihn eine simple Bestie beinahe getötet... teilweise, weil sie eine Fähigkeit erhalten hatte, die es ihr ermöglichte, sich vor seinesgleichen abzuschirmen.
    Ein Muster zeichnete sich ab, das Krasus aufs Äußerste beunruhigte. Besonders, weil er nicht wusste, woher es stammte.
    Aber einer anderen Sache war er sich fast sicher. Seine Ankunft wurde offensichtlich erwartet.
    Also... erwartet man mich... oder jemanden wie mich. Jemand, der gerne Spielchen spielt.
    Aber wer?
    »Wir werden sehen«, murmelte er zu sich selbst. Wenn sein unbekannter Gegner spielen wollte, würde Krasus eben in das Spiel einsteigen. Er war kein Neuling mehr. Sollten sie ruhig wissen, dass er kam. Dieses Wissen würde ihnen eher hinderlich sein, als ihnen nützen.
    Krasus grinste grimmig. »Den nächsten Zug mache ich dann, mein Freund.«
    Er vollführte eine Geste... und verschwand.
     
     
    Die Zwerge kletterten aus ihrem neuen Erdloch, dessen Ausgang dem Sumpfland am nächsten lag. Sie wollten eigentlich nicht hierher, aber die Notwendigkeit hatte ihnen die Hände gebunden. Sie mussten ihre Vorräte auffüllen, besonders Wasser war knapp.
    »Keine Raptoren in der Nähe«, murmelte Grenda. »Überhaupt ist hier nicht viel los...«
    Rom schaute auf die sumpfige Gegend. »Beeilen wir uns.« Er wies auf vier Zwerge, die kleine Fässer mit sich führten. »Ihr geht mit Bjarl und seinen Kämpfern zu dem Bach, von dem wir wissen, dass man daraus trinken kann. Grenda, du und die anderen kommt mit mir. Und wenn wir Raptoren oder Krokilisken essen müssen – wir werden mit frischem Fleisch zurückkommen.«
    So zäh die Zwerge auch waren, verspürte doch keiner von ihnen Lust auf Fleisch von einer dieser beiden Bestien. Es war sehnig und schmeckte, als wäre es bereits drei Tage alt. Doch sie hatten keine große Auswahl. Es war ein Wunder, dass die beiden Rassen überhaupt noch in dieser Region jagten. Das meiste kleinere Wild war schon vor Langem geflohen, denn es hatte, genau wie die Zwerge, das Böse in Grim Batol gespürt.
    Wir kommen der Wahrheit näher,
sagte Rom zu sich selbst.
Da sind dieser Blutelf, die Drakoniden und die Skardyns. Und diese Frau in Schwarz. Wir wissen, dass sie dort sind. Wir wissen nur noch nicht, was sie dort treiben...
    Plötzlich lachte er harsch und verschreckte Grenda. Rom unterband schnell seinen Gefühlsausbruch.
    Die Zwerge wussten einfach nicht, was der Blutelf und die anderen dort machten. Aber Erfolg oder Misserfolg ihrer Mission konnten davon abhängen.
    Er dachte über die verlorene Hand nach. Obwohl der Stumpf versiegelt worden war, pochte er immer noch. Weil er ein Zwerg war, hatte er nach kurzer Zeit den Schmerz unter Kontrolle bekommen. Doch es erinnerte Rom beständig daran, wie ungern er diesen Auftrag übernommen hatte. Er, auf den sich König Magni immer verlassen konnte und der die

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