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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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augenblicklich auszogen, um ihren verräterischen Vetter zu töten.
    »Er muss doch irgendwann einmal da herauskommen«, sagte sie nicht zum ersten Mal. »Ich brauche nur einen wohl gezielten Pfeil, um zu beenden, was beendet werden muss.«
    »Wahrscheinlich tötet er Euch, bevor Ihr auch nur den Pfeil auflegt!«, erwiderte Rom. »Er ist anders, als alle Blutelfen, die ich kenne! Er verzehrt sich zwar auch nach Magie, hat jedoch bereits sehr viel gehortet. Das kann er gegen Euch und andere einsetzen. Und dann besitzt er auch noch diesen Stab, von dem ich Euch erzählt habe... und den Magiertöter!«
    »Ich bin kein Magier wie mein Ehemann. Er könnte mir kaum etwas anhaben!«
    »Ihr habt diesen Magiertöter noch nicht erlebt! Mit dem wurde irgendwas gemacht, und ich vermute, dass die schwarze Frau damit zu tun hat!«
    Ihre Augen verengten sich. »Ihr habt diese Person schon einmal erwähnt. Wer ist sie? Noch eine Blutelfe? Eine menschliche Zauberin?«
    Der erfahrene Krieger holte seine Pfeife heraus. Er wollte eher seine Nerven beruhigen als etwas von dem stinkenden Kraut rauchen, das ihm hier als Tabakersatz diente. »Ich weiß nicht viel über sie. Aber ich stelle mal ein paar Vermutungen an. Sie ist sehr bleich, und was am bemerkenswertesten ist: Sie wirkt wie ein Mensch oder wie eine Elfe. Vielleicht ist sie ein Mischling.«
    »Die sind sehr selten, wie ich wegen meiner Söhne weiß. Was meint Ihr mit ,was am bemerkenswertesten ist'?«
    Rom erinnerte sich an das letzte Mal, da er die Frau in Schwarz gesehen hatte. Das war zum Glück aus großer Entfernung gewesen. »Sie trägt einen Schleier, doch der konnte auch nicht verbergen, dass ein Teil ihres verdammten Gesichts – beim Barte meines Großvaters, das
meiste
davon – schlimm verbrannt war!«
    »Sie ist eine Verlassene!«, unterbrach ihn einer der Zwerge.
    »Sie ist keine der Verlassenen«, widersprach sein Anführer. »Sie ist lebendig, selbst wenn dieses Leben nur aus Wahnsinn und dem Bösen besteht!«
    Vereesa grübelte darüber nach. »Wie heißt sie?«
    »Das wissen wir nicht. Sie behandeln sie alle, als wäre sie eine Königin – eine sehr böse Königin. Die Skardyns fürchten sie.«
    »Skardyns?«
    »Einst waren es Zwerge vom Dunkeleisen-Klan. Sie sind eher Tiere als denkende Wesen. Sie bekamen Schuppen wie die Drachenbrut und laufen oft auf allen vieren.«
    »Ihr Biss ist giftig«, fügte Grenda hinzu.
    »Nicht giftig, sondern er macht Euch krank wegen des Drecks, den sie fressen. Die Skardyns interessiert es nicht, ob ihre Nahrung noch frisch oder schon verdorben ist.«
    Vereesa nickte. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen verglich sie vielleicht das Schicksal der Skardyns mit den Veränderungen in ihrem eigenen Volk. Schließlich sagte sie: »Was ist das für eine Zauberin? Was macht sie in Grim Batol?«
    »Ich glaube, dass sie vielleicht aus Dalaran stammen könnte, aber das vermute ich nur, weil sie es versteht, mit Magie umzugehen. Was ihre Pläne angeht: Wenn die mit diesem verfluchten Berg zu tun haben, dann geht es dabei um nichts Gutes, wie das Gebrüll vermuten lässt.«
    Davon hatte er ihr schon berichtet. Auch wie es ihn vor der Falle des Blutelfs bewahrt hatte. Vereesa schien nur zu interessieren, inwieweit Zendarin damit zu tun hatte.
    »Ich kann ihn nicht einfach gewähren lassen!«, sagte sie erneut. »Das werde ich nicht!«
    Rom stöhnte wegen ihrer Besessenheit, obwohl er den Blutelf ebenfalls bekämpfen wollte.
    Einer der Wachtposten eilte herbei. »Rask ist draußen und jagt etwas«, berichtete der aufgeregte Zwerg.
    »Was ist da los?«, fragte Rom.
    »Er befehligt eine Gruppe Skardyns, die die Gegend wie ein Rudel Wölfe durchkämmt. Außerdem ist die Drachenbrut bei ihm.«
    Der Kommandeur der Zwerge rieb sich das bärtige Kinn. »Rask geht nur dann auf die Jagd, wenn die Frau in Schwarz etwas Besonderes plant. Er ist ihr bester Kämpfer, der Einzige, der nicht auf Euren Vetter hören muss, wenn er das nicht will...«
    »Könnte er wissen, wo sich Zendarin aufhält?«
    Rom fluchte. »Milady! Rask zu jagen ist genauso närrisch wie Euren Vetter.
    »Warum seid Ihr dann überhaupt hier, Rom? Diejenigen, die am ehesten Licht ins Dunkel bringen könnten, sind Euch zu gefährlich!« Sie biss sich auf die Lippe, offensichtlich tat ihr der Ausbruch leid. Stille erfüllte den Tunnel.
    Rom klopfte seine Pfeife an der Wand aus – und erkannte erst da, dass er sie gar nicht gestopft, geschweige denn angezündet hatte. Er sagte:

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