Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
Vom Netzwerk:
beiden Zwielichtdrachen, gegen die sie und Krasus gekämpft hatten. So sahen die Raptoren die Zwillinge. Mehr als diese Bilder konnte der Stab nicht produzieren.
    »Faszinierend«, keuchte Rhonin und klang in dem Moment genauso wie der Drachenmagier. Es überraschte sie, dass er die Bilder offensichtlich auch gesehen hatte. Doch der Stab erweiterte seine Fähigkeiten ständig.
    Weitere Bilder erschienen. Die Wesen am Boden – die Priesterin erkannte, dass sich die Raptoren selbst so sahen – flohen nach Westen. Der Anblick von Grim Batol kam immer wieder zwischen den einzelnen Szenen vor. Die Draenei vermutete, dass die Raptoren permanent spürten, wie das Böse sich dort erhob. Sie hatten viel zu viel Angst davor, um es zu ignorieren.
    Als nächstes folgte eine Schlacht am Hafen von Menethil. Eigentlich
mehrere
Schlachten. Die Raptoren hatten die Zwerge schon früher angegriffen, doch nicht in solch großer Zahl. Viele Gruppen hatten sich zusammengeschlossen... der Grund dafür war wieder ein Bild von Grim Batol.
    Doch die Schlacht, um neue und sicherere Länder zu erobern, war nicht gut verlaufen. Die Zwerge verteidigten ihr Gebiet gut, obwohl Iridi am Anfang Schwierigkeiten hatte, sie zu erkennen. Die Sichtweise der Raptoren ließ sie den Skardyns ähneln, die diese Bestien ebenfalls kannten.
    Es gab Bilder von den Raptoren, die sich zwischen Berg und Hafen hin- und herbewegten. Die Kreaturen hörten nicht auf.
    Zuerst gingen sie in die eine Richtung, dann in die andere und kamen wieder zurück.
    Und plötzlich erschien
Rhonins
Gesicht, es war aber nicht ganz derselbe Rhonin. Er sah frischer, jünger aus – und er stand einem grünhäutigen Riesen gegenüber.
    »Ich will verdammt sein!«, rief der Zauberer. »Das bin ich zu der Zeit, als wir hier gegen die Orcs kämpften...« Er dachte darüber nach und sagte schließlich: »Einige der Raptoren müssen in der Nähe gewesen sein, vielleicht ist dieser hier auch älter...«
    Er unterbrach sich, und ein rätselhaftes Bild entstand. Es zeigte immer noch Rhonin und den Orc, doch jetzt war auch noch ein Raptor dabei. Er erinnerte die Draenei an den Anführer der Raptoren, der offensichtlich auch am Kampf beteiligt gewesen war. Doch er war nicht auf das Blut des Zauberers aus gewesen, wie man hätte erwarten können, sondern kämpfte gegen den Orc.
    Und dann verwandelte sich der Orc in einen Skardyn, der anschließend zu einem der fledermausähnlichen Raptoren wurde, aus denen schließlich die Zwielichtdrachen entstanden. Egal, welcher Feind ihnen auch gegenübertrat, der Zauberer und der Raptor kämpften Seite an Seite.
    Der Anführer trat zurück. Die Bilder verschwanden.
    »Was sollte das alles bedeuten?«, fragte die Draenei leise und beobachtete, wie der Raptor den Zauberer geduldig ansah.
    Rhonin brauchte eine lange Zeit, um zu antworten. Und als er es tat, bestätigte er den Verdacht der Priesterin. »Um ehrlich zu sein, glaube ich... nun, ich denke, dass sie unsere Hilfe wollen. Sie wollen eine Art Bündnis. So was muss man sich mal vorstellen...«
    Iridi nickte. Wenn die Raptoren tatsächlich so intelligent waren, wie es den Anschein hatte, war das vielleicht gar nicht mal unmöglich. Immerhin lag ihr Land nah an Grim Batol. Und die Biester waren so verzweifelt gewesen, dass sie sogar den Hafen von Menethil angegriffen hatten. Vielleicht spürten sie Rhonins Macht irgendwie, hatten vielleicht gesehen, wie er mit ihr teleportiert war, und betrachteten ihn instinktiv als möglichen Retter.
    Was auch immer die Wahrheit war, Rhonin war bereit, diese Version zu glauben, als er auf den Anführer zutrat. Die große Kreatur senkte erneut den Kopf, als wollte sie alles vermeiden, was den Menschen beleidigen könnte.
    Der Zauberer trat bis auf Reichweite ihrer Gebisse an sie heran. Mit fortgesetzter Ruhe streckte er die Hand aus. »Kommt, meine Freunde«, murmelte Rhonin. »Kommt...«
    Das Reptil schnüffelte daran. Seine Zähne waren so groß, dass sie Rhonins Arm mit einem Biss durchtrennt hätten. Doch es hielt sein Maul respektvoll geschlossen. Die großen Nasenlöcher strichen über Hand und Arm. Manchmal tropfte etwas Schleim heraus, den der Mensch geduldig ignorierte.
    Dann trat der Raptor zurück und stieß ein merkwürdiges, bellendes Geräusch aus, das an die anderen versammelten Kreaturen gerichtet war.
    Wie auf Kommando senkten alle Kreaturen den Kopf fast bis zum Boden... und richteten dann ihre unheilvollen Blicke auf Grim Batol.
    Rhonin lachte düster.

Weitere Kostenlose Bücher