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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Er sah Iridi an. »Offenbar haben wir jetzt eine eigene Armee«, bemerkte der Zauberer mit einem Funkeln in den Augen. »Und ich frage mich, wie wir sie am effektivsten einsetzen.«
     
     

KAPITEL ACHTZEHN
     
    Vereesa arbeitete sich von einem Durchgang zum nächsten und war sich bewusst, dass sie immer tiefer in den Berg eindrang. Dennoch gab es keine Anzeichen dafür, dass sie sich ihrem Ziel näherte. Sie hatte gehofft, eine Spur zu Zendarin zu finden, doch die Wege wurden immer verlassener. Als die Waldläuferin zurückzugehen versuchte, landete sie nur in einem anderen unbekannten Tunnel.
    Manchmal ist es so, als wäre Grim Batol selbst lebendig und würde mit uns allen spielen,
dachte Vereesa. Sie kannte Legenden von solchen Orten. Gegenden, denen man nachsagte, dass sie ihre eigene Intelligenz besaßen. Oftmals waren es Horte großer Energie gewesen. Das traf sicherlich auch auf Grim Batol zu. Es gab nur wenige Orte auf Azeroth, die so lange von solchen Energien durchsetzt worden waren.
    Fest entschlossen, den Weg zu finden, begann die Hochelfe mit dem kleinen Messer Markierungen an den Wänden zu hinterlassen. Jedes Mal, wenn sie um eine Ecke ging, machte Vereesa ein Zeichen zu ihrer Rechten. Auf diese Weise wollte die Waldläuferin sicherstellen, dass sie sich nicht verlief.
    Doch als ein Durchgang plötzlich endete – und sie zur Umkehr zwang –, konnte Vereesa ihre Markierungen nicht mehr finden.
    Sie trat zurück, versicherte sich erneut der Richtung und ging stur weiter.
    Dennoch sah Vereesa schon bald nichts mehr, was sie wiedererkannt hätte. Selbst den Weg zurückzufinden wurde immer schwieriger.
    Dann hörte die Waldläuferin etwas irgendwo in der Ferne, das wie ein Skardyn klang. Eigentlich hatte sie sich von den schuppigen Zwergen fernhalten wollen. Doch jetzt eigneten sie sich, um ihren Vetter zu suchen und gleichzeitig herauszufinden, wo sie sich eigentlich befand.
    Die zischenden, knurrenden Stimmen schienen sich von ihr fort zu bewegen. Selbst als sie schneller ging, konnte Vereesa nicht aufschließen. Noch beunruhigender war, dass der Weg weitaus steiler abfiel, als ihr lieb war. Sie wusste nicht, was in den Tiefen von Grim Batol hauste, und wollte es momentan auch nicht herausfinden, es sei denn, Zendarin wäre dort... was sie bezweifelte.
    Zum größten Teil hatte sich Vereesa auf ihre Sicht und die kleinen Edelsteine verlassen, die in den Wänden leuchteten und ihr so den Weg wiesen. Es war offensichtlich, dass sie jemand dort platziert hatte. Deshalb hatte sie auch keine allzu große Angst gehabt, sich zu verlaufen, denn diese Durchgänge wurden offensichtlich immer noch von den gegenwärtigen Bewohnern genutzt.
    In einer Kammer hatte sie die Überreste eines Trolls gefunden, der hier wohl zu Zeiten der Orcs gelebt hatte. Der kühle Untergrund hatte den Körper so gut konserviert, dass man problemlos noch ein paar Tätowierungen auf seinem großen, schlaksigen Körper erkennen konnte. Auf dem spitzen Gesicht prangte ein totenkopfähnliches Grinsen. Sie fand sogar eine kleine Axt und einen Dolch. Da beide Waffen in brauchbarem Zustand waren, nahm die Hochelfe sie mit.
    Vereesa überließ den Leichnam wieder seinem endlosen Schlaf. Doch sie wunderte sich, dass sie keinen Hinweis darauf gefunden hatte, woran der Troll gestorben war. Abgesehen davon, dass er erstaunlich dürr war, hatte er fast lebendig gewirkt.
    Hatte der Troll sich verlaufen und war hier verhungert, so nah und doch so fern von seinen Kameraden? Falls dem so war, verhieß es nichts Gutes für die Waldläuferin.
    Mit der Axt und dem Dolch in der Hand fühlte sich Vereesa zumindest besser auf Feinde vorbereitet. Sie versuchte weiterhin, ihren Weg zu markieren.
    Dann wurde der Pfad immer dunkler und verwandelte sich schließlich in eine Passage ohne die leuchtenden Kristalle. Mit wachsender Frustration kehrte Vereesa zu dem vorherigen Gang zurück und ging dann weiter, bis sie einen anderen fand.
    Der war ebenfalls unbeleuchtet.
    Sie legte die gesamte beleuchtete Strecke in zwei weiteren Tunneln zurück, nur um festzustellen, dass die Seitenpassagen allesamt dunkel waren. Jetzt war sie sich sicher, dass entweder ein Wesen – vielleicht Zendarin – oder der Berg selbst mit ihr spielte.
    Vereesa blieb vor einem kleinen schwarzen Tunnel stehen und überprüfte ihre Entscheidung. Da sie offensichtlich gefangen war, trat die Waldläuferin einfach in den vor ihr liegenden Tunnel.
    Aus den Tiefen hörte sie eine ferne Stimme.

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