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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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trug...
Erschreckt stieß ich einen leisen Schrei aus. Ich war bei der Vorführung wohl
ein wenig zu weit gegangen. Das hatte ihm Appetit gemacht. Seine dreckige Pfote
strich über meinen Schenkel. Mit dem freien Arm umfaßte er meine Schultern und
zog mich zu sich ran. Dabei war er nichts weniger als anziehend. Immer sachte!
Sehen, na gut. Aber nicht anfassen, du dickes Schwein! Auf die Gefahr hin, mein
Haar in Unordnung zu bringen, versetzte ich ihm eins mitten ins Gesicht. Das
beeindruckte ihn kaum. Sein Griff lockerte sich nicht, sondern schloß sich nur
um so fester um mein Kostüm. Gauri lachte auf:
    „Und jetzt mußt du mir noch
deine Titten zeigen. Könnte ja sein, daß ich dich eine stillende Amme spielen
lasse. Die sind bestimmt ganz hübsch.“
    Ich konnte mich etwas von ihm
losmachen, genug, um mit meinen kleinen Fäusten gegen seine breite,
schwabbelige Brust zu schlagen. Das entlockte ihm nur ein Lächeln:
    „Na, was ist denn los,
Schätzchen? Hast wohl noch nie vor ‘ner Filmkamera gestanden, hm?“
    Als Antwort darauf trat ich ihm
mit meinen spitzen Absätzen auf die Zehen. Manchmal haben hohe Absätze auch ihr
Gutes!
    „Dreckiges kleines Biest!“ war
seine Reaktion.
    „Ich kann auch kratzen“, warnte
ich ihn und wollte meine Drohung sofort in die Tat umsetzen. Ohne seine
Umklammerung zu lösen, brachte er sein Gesicht in Sicherheit. Sein Gesicht...
und alles Weitere, nämlich die Perücke auf seiner Glatze, die im Eifer des
Gefechtes erst verrutschte und dann auf den Boden fiel. Beim Anblick dieser
obszön glänzenden, lächerlichen Kugel konnte ich nicht an mich halten und
lachte laut los. Es klang zwar etwas nervös, traf aber Monsieur Gauri
empfindlich, was meine Fäuste nicht geschafft hatten. Er mochte es wohl nicht
sehr, wenn man sein Toupet anfaßte und damit herumalberte. Für ein paar
Sekunden verlor er die Fassung. Ich nutzte das aus und stieß ihn mit aller
Kraft zurück, so daß er auf seinem Sofa landete. Zum Teufel mit Nestor Burma
und seiner geheimen Mission! Wenn er mit den Resultaten meines Besuchs in der
Künstleragentur — also mit nichts! - unzufrieden war, konnte er doch selbst
hierher kommen und dem Direktor seine Kniestrümpfe und seinen Slip Marke
Känguruh zeigen! Ich brachte mein Kostüm mehr schlecht als recht wieder in Ordnung
— dieser Dickwanst hatte mir den obersten Knopf abgerissen — , dann sauste ich
wie der Blitz in Richtung Ausgang.
    Im Vorzimmer wollte sich mir
der schöne junge Mann lässig in den Weg stellen. Ich rempelte ihn um. Wie ein
Gummiball sprang ich die Treppen hinunter; allerdings machten meine Absätze
einen Heidenlärm. Ich weiß nicht, ob die beiden Galgenvögel in der dritten
Etage auf ihren Bänken schliefen oder dort nicht mehr saßen; ich sah nicht ‘mal
zu der dunklen Nische hin. Jedenfalls lief ich ungehindert vorbei.
Tapp-tapp-tapp, Klack-klack-klack, begleiteten meine Absätze die überstürzte
Flucht.
    Drei Männer kamen mir entgegen.
Anscheinend selbstsicher, elegant in ihren gutgeschnittenen Mänteln, gute
Figur. Ihr Anblick hielt mich nicht auf. Sie lachten und ließen den geölten
Blitz vorbeisausen. Bemerkungen in einer fremden Sprache. Klaccklaccklack, noch
ein paar Stufen...“
    Klaccklaccklack... peng, peng,
PENG!
    Ich spürte, wie meine Beine
versagten, klammerte mich ans Treppengeländer, um nicht zu fallen. Unbeweglich
blieb ich stehen, vor Schreck wie gelähmt, unfähig, mich zu bewegen, zu
sprechen, zu denken. Pistolenschüsse hallten durchs Treppenhaus, gefolgt von
ihrem unheimlichen Echo. Ich schloß die Augen. Großer Gott! Das war nicht mehr
Liebe, das war Wut. Fehlte nur noch, daß ich diesen Gauri so verrückt gemacht
hatte, daß er mich mit dem Revolver verfolgte! Da saß ich ja ganz schön in der
Patsche! Es fielen noch zwei oder drei Schüsse, begleitet von Flüchen aus
rauhen Kehlen.
    „ Madre de Dios! “ stöhnte jemand.
    Dann ein Heidenspektakel, dumpf
und plump, der das ganze Haus erschütterte. Hörte sich an, als sprang jemand
die Treppe hinunter, um mich zu erwischen. Die Angst verlieh mir Flügel, arme
kleine Flügelchen. Ich ließ das Geländer los und taumelte die restlichen Stufen
hinunter ins Erdgeschoß. Der Mann kam hinter mir her. Ich spürte seinen
heiseren Atem im Nacken. Plötzlich konnte ich nicht mehr weiter. Der Mann hielt
mich am Rock fest...“
    Besser, der Gefahr ins Auge
sehen. Dadurch wird sie nicht größer. Ich drehte mich um. Der Mann war nicht
die Treppe runtergesprungen, wie

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