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Titel: wsmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Wohnung. Möchte wissen, was Sie hier
wollen!“
    Was
ich hier wollte? Was rauskriegen wollte ich. War mir aber nicht gelungen. Vor
allem wollte ich was über Madeleine Souldre wissen. Noch nicht mal ihren Namen
hatte ich genannt! Ich ließ ihren Namen fallen, ohne mir viel davon zu versprechen.
    „Madeleine
Souldre?“ wiederholte sie. „Ja und?“
    „Sie
wissen doch, wer das ist, oder?“
    „J
a und? Hören Sie! Sie gehen mir auf den Wecker mit Ihren Fragen. Ich
hab gesagt, Sie sollen abhauen!“
    Ihre
verstörten Augen füllten sich mit Tränen. Ihre Hände, ihr Kinn, ihre Wangen
zitterten krampfartig. Der Zug war abgefahren. Zu spät. Ich hatte mich mit ihr
zusammen besoffen, das war alles, was ich erreicht hatte. Meine berühmte
Spürnase! Ein toller Detektiv! Ein voller...Jetzt konnte ich nichts mehr
rausholen; höchstens eine Nervenkrise. Besser abhauen, wo mich meine
Gastgeberin mit aller Energie, die ihr noch verblieben war, so nett dazu
aufforderte. Ich hob die Sitzung auf und verschwand, begleitet von wüsten
Beschimpfungen.

13

Abschiedsabend
     
    Draußen
war es ziemlich kalt. Ich nahm meinen Hut ab und kühlte meine Schläfen. Mein
Kopf fühlte sich an wie in einen Schraubstock eingeklemmt. Mir war schlecht.
Kotz und schlaf, Nestor! Den ersten Programmpunkt erledigte ich sofort, neben
dem ehemaligen Frauengefängnis. Dann schwankte ich zu meiner neuen Bleibe in
der Rue des Petits-Hotels, um den zweiten zu erledigen. Kein Flic in der
Hotelhalle. Auch im Zimmer wartete keiner auf mich. Ich zog mich aus und legte
mich hin. Sofort sprang ich wieder auf und entwischte so der Zimmerdecke, die
auf mich zukam, und dem Bett, das gerade Kap Horn bei hoher See umsegelte. Wenn
ich stand oder saß, ging es einigermaßen. Liegen war unmöglich. Ich hatte ganz
schön einen in der Krone. In der Toilette schüttete ich mir kaltes Wasser ins
Gesicht. In meinem armen Magen war noch ein Rest Galle. Ich ebnete ihr den Weg
in die Kanalisation. In meiner Jacke fand ich ein Röhrchen Aspirin. Ich
schluckte drei Tabletten. Abwarten. Ich setzte mich auf die Bettkante.
    Nach
ein paar Minuten ging es meinem Brummschädel schon besser. Nur der Magen machte
noch Theater. Kein Wunder. Ich hatte gesoffen wie ein Loch, ohne etwas zu
essen. Klar, ich hatte abends gar nichts gegessen. Ein gut belegtes Sandwich
würde mich wieder auf die Beine bringen. Der Nachtportier unten hatte so was
bestimmt da.
    Mein
hübsches Zimmer war mit allem Komfort versehen. Nur dieses verdammte Bett hielt
sich für ein Segelschiff. Ein hübsches Zimmer, mit Bad und Telefon. Ich
bestellte mir eine kalte Mahlzeit. Telefonisch. Meine Hand lag auf dem Apparat.
Ich dachte nach. Telefon! Was willst du von mir? Nichts. Im Gegenteil. Ich
wollte was von ihm. Ich sah auf die Uhr. Fast Mitternacht. Vielleicht war Mado
um diese Zeit zu Hause. Ich nahm den Hörer ab.
    Kurz
darauf brachte mir der Nachtportier ein Schinkensandwich mit Senf. Ich bat ihn,
Magenta 14-27 für mich anzumeiden. Wenig später bekam ich die Verbindung.
    „Hallo!“
    Die
Stimme der Blondine, sanft und warm.
    „Hier
Nestor. Endlich erreiche ich Sie!“
    „Oh!
Guten Abend, mein Lieber...“ Sie lachte. „Wirklich, Sie sind begabt!“
    „Wieso
begabt?“
    „Ich
lieg im Bett.“
    „Ich
auch. Wir sind wieder quitt. Wenn das so weitergeht, sollten wir die beiden
Betten in ein Zimmer stellen. Anscheinend will es das Schicksal so.“
    „Ach,
hören Sie auf! Haben Sie mich angerufen, um mir unsittliche Anträge zu machen?“
    „Nein.
Ich muß Sie sehen. Hat lange gedauert, Sie an die Strippe zu kriegen. Jetzt
halt ich Sie fest. Verdammt nochmal! Wo haben Sie gesteckt?“
    „Ach,
ich hatte einen schrecklichen Tag. Mußte mir die Hacken ablaufen für Gils
Tournee. Formalitäten, auf die letzten Minuten. Nahm gar kein Ende.“
    „War
Gil Andréa dabei?“
    „Ja.“
    „Nervös?
Unruhig?“
    „Nicht
mehr als sonst. Ich weiß nicht, ob ich mich nicht zu sehr da reingesteigert habe.“
    „Nein,
Mado. Sie haben sich da nicht reingesteigert. Aber nach meiner Theorie hätte
Ihr Schützling nervöser sein müssen als sonst.“
    „Hab
nichts bemerkt. Mein Gott! Sie... Sie haben was rausgefunden?“
    „Ja.“
    „Was
denn?“
    „Wir
müssen darüber reden. Nicht am Telefon. Kann ich kommen? Bin ganz in der Nähe.“
    Sie
tat kokett:
    „Ich
hoffe, das ist kein Vorwand...“
    „Aber
nein! Ich hab andere Sorgen. Im Moment. Entschuldigen Sie, wenn ich so wenig
galant bin. Sobald der Fall

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