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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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treffen sollte. Aber ich wollte sagen, schon eine komische Sache mit ihm. Westlich von Denver hat er, mit Ausnahme von Vegas, alles fest im Griff. Will sagen, keiner rührt sich, ohne vorher mit Vince gesprochen zu haben. Trotzdem steht fast nie was über Vince in der Zeitung. Und die Polizei von Los Angeles weiß offenbar nicht mal, daß er lebt. Selbst die Jungs vom FBI lassen ihn in Ruhe. Fast könnte man glauben, der alte Vince hat Drähte bis nach Washington.«
    »Könnte man fast glauben«, sagte Durant. »Nur beantwortet das nicht die Frage, welche Pläne Imperlino für unsere saubere Stadt hat.«
    Overby musterte die beiden Männer voller Argwohn. »Wieso interessiert euch das?«
    Wu lächelte und zeigte dabei die großen, breiten, weißen Zähne. »Vielleicht wollen wir ein bißchen mitmischen. Unauffällig, versteht sich.«
    »Vielleicht aber auch nicht«, sagte Durant. »Also, warum fühlst du für uns nicht ein bißchen vor, Otherguy. Warum suchst du deinen Macker nicht mal auf?«
    Overby musterte die beiden wieder, diesmal mit geballtem Argwohn. »Das kostet.«
    »Sagtest du schon«, sagte Durant. »Zehntausend, richtig?«
    »Die kaufen nur ein Interview.«
    Durant nickte. »Wissen wir. Zahl ihn aus, Artie.«
    Wu holte einen dicken Manila-Umschlag aus der Brusttasche und zählte ein Bündel Hunderter auf den Tisch. »Zehntausend.«
    Overby stand auf, ging zum Tisch, zählte das Geld nach und sah Durant an. »Spesen«, sagte er. »Ihr habt doch vorhin Spesen erwähnt.«
    Wu zählte wieder Scheine auf den Tisch. »Zweitausend. Spesen.«
    Overby sah sich im Zimmer um und runzelte die Stirn. »Vielleicht sollte ich in was Gehobeneres umziehen. So als wäre ich plötzlich zu Kies gekommen, zuviel Kies. Würde sich gut machen.«
    Wu warf Durant einen schnellen Blick zu. Durants Gesicht blieb ausdruckslos, aber Wu begann schon, noch mehr Geld auf den Tisch zu zählen. »Macht viertausend an Spesen.«
    »Wollt ihr eine Quittung?«
    »Nein, nein, Otherguy, nicht nötig«, sagte Durant und lächelte. »Wir möchten nur, daß du Kontakt hältst.«
    Wu holte ein Notizbuch aus seiner Tasche, schrieb zwei Telefonnummern auf, riß das Blatt heraus und reichte es Overby. »Unter einer der Nummern kannst du uns normalerweise erreichen.«
    Overby nickte und steckte den Zettel ein. Er nahm das Bündel Geld, rollte es zusammen, fischte aus einem leeren Aschenbecher ein Gummiband und schob es über die Rolle. Er warf sie dann zweimal in die Luft, aber nicht zu hoch, und verstaute sie anschließend in der Hosentasche. »Okay, ich treffe also Simms, halte euch raus, stelle ihm Fragen und sage euch, was er für Antworten parat hatte.«
    »Richtig«, sagte Wu. »Da ist aber noch eine Sache, die du für uns erledigen könntest, Otherguy.«
    »Was?«
    »Kümmere dich mal um den Mord an dem Abgeordneten.«
    »Seine Frau hat ihn erschossen. Das weiß alle Welt.«
    Wu schüttelte geduldig den Kopf. »Kümmere dich darum.«
    Overby starrte ihn an und leckte sich dann die Lippen. »Warum sollte ich?«
    Wu lächelte, aber nicht sehr nett. »Weil wir es dir sagen.«

 
    Teil II

Zwölf
    Es war fast sieben an jenem Freitagabend, als Icky Norris das große, neun Meter lange Winnebago Custom Wohnmobil in die Sea Breeze Lane steuerte, eine enge Einbahnstraße in Venice, die den Küstenstreifen mit seinen zusammengeschusterten Strandhäusern von der Reihe ein- und zweistöckiger Häuser trennte, von denen alle einen Anstrich brauchten und fast alle ein Schild mit ZIMMER FREI im Fenster hatten.
    Norris hielt an und blickte die Straße entlang, in der Wagen an Wagen parkte. Fast alle Auffahrten und Garagen hatten strenge Verbotsschilder: PARKEN VERBOTEN – UNERLAUBT ABGESTELLTE FAHRZEUGE WERDEN KOSTENPFLICHTIG ENTFERNT.
    »Wo parken wir den Schlitten?« sagte Norris.
    Tony Egidio auf dem Drehstuhl neben ihm suchte mit den Augen die Straße ab, bis er fand, was er suchte, ein kleines Schild, auf dem mit ungelenker Hand geschrieben stand PARKGEBÜHR 50 ₵ .
    Egidio zeigte hin. »Da.«
    Norris musterte die enge Straße, die die geparkten Wagen noch enger machten. »Scheiße, Mann, das schaffen wir nie.«
    Egidio steckte den Kopf aus dem Seitenfenster. »Du hast jede Menge Platz.«
    Icky Norris hatte seine Zweifel. »Auf deiner Seite vielleicht.«
    »Soll ich fahren?«
    »Quatsch. Ich bin doch nicht blöd. Ich will ja nur wissen, wie viel Platz wir haben.«
    Norris fuhr den großen Wagen langsam die Straße hinunter in den ungepflasterten

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