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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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Falls die eine oder andere meiner Leserinnen zufällig mit einem Mann verheiratet ist, der ihr Nacht für Nacht diese Freuden verschafft, dann hoffe ich, sie weiß, wie glücklich sie sich schätzen kann.
    Eines gleich vorweg: Howard hat in all den Jahren unserer Ehe nie auch nur annähernd das gemacht, was Zachary mit mir angestellt hat. Wo hatte der Junge das bloß alles her? Ganz im Ernst, wer hat ihm diese ganzen Tricks beigebracht? Hat er sie bei anderen Frauen gelernt (und falls ja, wie sind sie darauf gekommen?), oder hat er es aus dem Internet? Kann man so etwas noch im Playboy nachlesen? Ich hatte immer wieder solche Zeitschriften unter Dannys Bett gefunden, als er ein Teenager war, und gelegentlich einen Blick hineingeworfen.
    Möglicherweise lag es auch daran, dass wir uns beide so frei fühlten. Vielleicht lag es an mir. Ich muss gestehen, ich war noch nie so ungehemmt. Howard hat nie den Wunsch geäußert, meinen Körper zu sehen. Nicht ein einziges Mal. Er hat mich nie ausgezogen, wie Zachary es getan hat (nehmen wir bloß mal an, es war so, denn eine Frau, die etwas auf sich hält, trägt natürlich ihre Bettgeschichten nicht in die Öffentlichkeit), einfach nur, um mich zu betrachten und zu befühlen, wie ich es an diesem Morgen selbst getan hatte. Und ich rede hier nicht von den südlichen Gefilden, sondern von meinem gesamten Körper, angefangen von den glatten Ellbogen über die Rundung meiner Schultern
bis hinunter zu den Zehenspitzen. Wer hätte gedacht, dass ich es derart erotisch finden würde, wenn man mich am Kreuz berührt! Eine solche Erregung hatte ich überhaupt noch nie empfunden.
    Ich weiß nicht einmal, wie oft wir es eigentlich getan haben (ich erröte schon bei dem Gedanken daran). Ich weiß nicht, wie oft er meine Lippen (und jede andere Stelle meines Körpers) geküsst hat. Jedenfalls habe ich diese Stunden genau so erlebt, wie solche Ereignisse oft beschrieben werden, von wegen Verschmelzung von Körper und Gedanken und so weiter. Es klingt kitschig, aber genau das empfand ich, wann immer mir Zachary in die Augen sah oder eine Stelle meines Körpers küsste; bei jeder seiner Berührungen, bei jedem Wort aus seinem Mund. Es war Liebe für ein ganzes Leben, konzentriert in einer einzigen Nacht. Wenn ich all die Jahre mit Howard zusammennehme, dann komme ich allerhöchstens auf zehn Minuten; weniger; fünf.
    Ich lag in Zacharys Armen. Wir waren beide erhitzt und schweißgebadet, aber ich brauchte trotzdem die Decke, um mich warm zu halten. Es fühlte sich herrlich an, so an ihn gekuschelt dazuliegen. So natürlich, als könnte es gar nicht anders sein. Ich fühlte mich wunderbar geborgen. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war. Drei oder vier Uhr morgens, nahm ich an. Erst später sollte ich feststellen, dass es noch vor zwölf gewesen sein musste. Ich hatte in einigen wenigen Stunden erlebt, wofür andere ein ganzes Leben benötigen.

    Ich lag mit dem Rücken zu Zachary, die Löffelchenstellung nennt man das, glaube ich, als wir zu reden anfingen. Meine Gedanken rasten. Ich musste an Howard denken.
    Und ich wurde richtig sauer.
    Ich hatte doch tatsächlich das Gefühl, ich würde Howard betrügen. Ist das zu fassen? Keine Ahnung, warum er sich ausgerechnet in diesem Augenblick in meinem Kopf breitmachte. Ich versuchte vergeblich, die Gedanken an ihn zu verdrängen. Da empfand ich all diese Gefühle für Zachary, und trotzdem musste ich an Howard denken. Ich war wütend auf Howard, wütend auf mich selbst, weil ich mein Leben mit ihm verschwendet hatte. Ich dachte an die vielen Nächte, als die Kinder noch klein waren, die Nächte, in denen ich zu Hause gesessen und gewusst hatte, dass Howard mich gerade mit einer anderen betrog. Ich hätte ihn verlassen sollen. Ich hätte es schon irgendwie geschafft, ohne ihn. Ich hätte die Liebe gefunden. Aber nein, ich hatte mein mögliches Glück der Sicherheit geopfert.
    Immer wieder ging mir all das durch den Kopf. Howard. Ich war wütend, ich war traurig, ich vermisste ihn, ich wollte ihm sagen, was ich empfand. Ich hätte gern offen mit ihm darüber geredet. »Na toll«, wollte ich sagen. »Ich besaß haufenweise Diamanten, und meine Mutter war bestens versorgt, aber hättest du mir nicht ein Mal, ein einziges Mal, eine Nachricht mit einem Herzchen drauf zustecken können? Hättest du mir nicht
wenigstens ein Mal sagen können, wie hübsch ich bin, wenn ich mich nicht vorher stundenlang zurechtgemacht hatte? Hättest du mir nicht ein

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