Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Würde - Roman

Titel: Würde - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Aufmerksamkeit. Das Ganze kam ihm beinahe unwirklich vor. Vielleicht litt er ja unter Halluzinationen? Er versuchte, dieser Frage nachzugehen, ehe seine Gedanken wieder davondrifteten.
    Auf einmal spürte er ihr Gewicht auf der Massagebank. Das
Metall ächzte ein wenig, und die Polster neben seinen Hüften gaben nach, ohne dass sich die Bank bewegte. Er fühlte die Wärme ihrer Schenkel, als sie sich rittlings auf ihn setzte und ihre Beine eng an ihn presste. Dann ließ sie sich langsam mit ihrem ganzen Körper auf ihn nieder, so dass er den Druck ihrer Brüste und ihres Bauches auf seinem Rücken fühlen konnte. Nach einem Moment erhob sie sich wieder und strich mit den Brustspitzen über die eingeölte Haut unterhalb seiner Schulterblätter. Ihre Brüste wanderten eine Zeit lang vor und zurück. Plötzlich befand sich ihr Gesicht neben dem seinen und berührte beinahe seine Wange.
    »Alles in Ordnung?«, wollte sie mit sanfter Stimme wissen.
    Die Frage kam Richard seltsam vor, und er war nicht in der Lage, die richtigen Worte darauf zu finden. Ihre Stimme hatte ihn aus seinen Träumen gerissen, was überraschend aufregend war, denn das Gefühl, in Wahrheit nur einer Halluzination zu erliegen, hatte ihn auf sich selbst zurückgeworfen. Ihr Atem an seinem Ohr zwang ihn, den Menschen wahrzunehmen, der all das in ihm auslöste. Da war so vieles, was er ihr gern gesagt hätte. Doch es gab nichts zu sagen. Diese Spannung - war es eine Begegnung zwischen Fremden oder zwischen Liebenden? - war fast unerträglich. Lähmend.
    »Es tut so gut«, brachte er mühsam hervor und kam sich ob dieser mageren Worte undankbar vor.
    Er spürte, wie sich ihr Becken auf sein argloses Gesäß senkte. Drahtig kurzes Haar strich aufreizend über seine Haut. In der Mitte etwas Weiches, Feuchtes. Sein Körper reagierte instinktiv, indem er sich zur Quelle dieser Empfindung hochreckte. Er konnte es kaum fassen. Versucht sie wirklich, sich an meiner Haut zu reiben?, dachte er. Allein die Vorstellung hatte etwas Unwirkliches. Doch sie drückte tatsächlich immer wieder mit dem Becken auf ihn herab. Er drängte nach oben, während sie
kreisend nach unten stieß. Es fühlte sich wie die köstliche Übertretung einer unsichtbaren Grenze an.
    Nach einer Weile wurde sie langsamer, rutschte hin und her und löste sich dann einen Moment lang völlig von ihm. Die Luft strich kühl über seine ölige Haut, und er sehnte sich nach dem erneuten Druck ihres Körpers auf seinem Rücken. Etwas Kleines, Warmes berührte ihn nun stattdessen, eine weiche, beinahe flüssig anmutende Bewegung auf seinen Schulterblättern. Wie eine Murmel lief es feucht sein Rückgrat entlang hinunter bis zu seinem Kreuz, wo es tief zwischen den Pobacken verschwand, um dann auf seinem Schenkel kehrtzumachen und wieder hinaufzuwandern.
    Richard hörte ein leises Schmatzen. War es vielleicht ihre Zunge? Er konnte es sich kaum vorstellen. Es war eine derart hemmungslose Bewegung. Er wusste, dass seine Verblüffung nur von seiner Naivität zeugte. Doch eine solche Intimität hatte er nicht erwartet. Die Geste strahlte eine überraschende Ernsthaftigkeit aus: Diese Frau kostete seinen Körper. Sanft biss sie ihn in die Seite seiner Gesäßbacke, dann in seinen Oberschenkel. Sie knabberte an seinem Fleisch. Er konnte es nicht fassen.
    Die Spitze ihrer Zunge verfolgte eine Spur auf seinem Rücken und vibrierte dann über die Hinterseite seines Ohrs. Wieder war ihr Gesicht nah bei seinem. »Ist noch immer alles in Ordnung?«, fragte sie liebevoll, wie es ihm erschien, und ein wenig keuchend. Vor Anstrengung? Oder war auch sie erregt? Es kam ihm so vor, als wären sie ein Liebespaar, das sich schon eine ganze Weile kannte. Und doch hatte er keine Ahnung, was seine Geliebte als Nächstes tun würde. Dieses Unbekannte, dieses Nichtwissen machte ihm fast Angst. Er nickte.
    »Dreh dich auf den Rücken«, flüsterte sie.
    Richard gehorchte. Er befürchtete, sich ungeschickt anzustellen, doch sie zog an einer Seite des Handtuchs unter ihm und
drehte ihn so problemlos um. Jetzt konnte er sie sehen. Sie saß noch immer auf ihm. Ihre Brüste schimmerten ölig. Öl von meiner Haut, auf ihrer Haut, dachte er. Er spürte ihr drahtiges Haar an seinem Bauch und blickte nach unten. Die Frau rutschte vor und zurück, so dass er leise aufstöhnte. Sie lächelte und schob ihr Becken in Richtung seiner Erektion.
    Als er die Augen schloss - das Bild, das sich ihm bot, war zu viel für ihn -, fühlte er, wie

Weitere Kostenlose Bücher