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Würfelwelt (German Edition)

Würfelwelt (German Edition)

Titel: Würfelwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg
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Ich habe inzwischen eine Menge gelernt: über Creeper, Skelette, Zombies und Riesenspinnen, denen wir auf dem Weg hierher begegnet sind und die wir in heldenhaften Kämpfen besiegten. Über den Nether, einen finsteren Ort, zu dem ich anscheinend wollte, bevor ich etwas falsch gemacht habe und zusammen mit Gronkh in den Abgrund gestürzt bin, an dessen Rand ich jetzt stehe. Ich beuge mich vor und sehe tief unten ein rötliches Glühen. Die Vorstellung, da hinabzustürzen, lässt mich schaudern.
    „Der Knopf war eine Falle“, erklärt der Kastenritter. „Er war viel zu leicht zu finden.“
    „Aha“, sage ich.
    „Bestimmt gibt es hier noch einen zweiten Schalter, der eine Zugbrücke ausfährt oder so. Hilf mir mal suchen. Aber falls du ihn findest, drück auf keinen Fall drauf, okay?“
    Bevor ich antworten kann, höre ich eine Stimme, die wie aus weiter Ferne durch die Höhle hallt: „Marko! Kannst du mich hören?“
    „Ja!“, rufe ich so laut ich kann. „Ich höre dich!“
    Anscheinend nicht laut genug. „Oh Marko!“, sagt die Stimme, dann ein Schluchzen.
    „Was sollte das jetzt wieder?“, fragt Gronkh.
    „Diese Stimme ... sie hat mich gerufen. Hast du sie nicht gehört?“
    „Oh Mann, wo bin ich da bloß reingeraten!“, sagt Gronkh.
    Ich stimme ihm zu.
    Nach einer Weile findet Gronkh einen Knopf an einem Felsblock in der Nähe der Kluft. Seinen eigenen Rat ignorierend drückt er ihn ohne zu zögern. Als Ergebnis schiebt sich eine Art Brücke über den Abgrund. An ihrem Ende öffnet sich ein Tor in der moosbewachsenen Mauer.
    „Na bitte!“, sagt Gronkh triumphierend. „Man muss nur den richtigen Knopf ...“
    Er verstummt, als ein Pfeil dicht an seinem Kopf vorbei sirrt. Aus dem Eingang strömen ein paar Dutzend Zombies, Skelette und Creeper. Sie stürmen über die Brücke, wobei einige beiseite gedrängt werden und abstürzen. Gleichzeitig tauchen am oberen Rand der Mauer Skelette auf und nehmen uns unter Beschuss.
    „Wir müssen uns über die Brücke zum Eingang durchkämpfen!“, ruft Gronkh.
    Ich bin kein Experte in Sachen Burgeroberung, aber darauf wäre ich auch allein gekommen.
    Wir dreschen mit unseren Schwertern auf die Monster ein, dass die Fleischfetzen fliegen. Dabei führt Ritter Gronkh die ganze Zeit Selbstgespräche: „Mann, das war knapp. Ganz schön gemein, der Bursche. Na warte, dir werd‘ ich’s zeigen. Ha! Habt ihr das gesehen?“
    Es ist ein Glück, dass die Brücke so schmal ist, dass wir nur ein oder zwei Monster gleichzeitig bekämpfen müssen. Dumm ist nur, dass die ganze Zeit ein Pfeilhagel auf uns herabprasselt. Meine Lebensenergie ist schon fast auf null.
    „Rückzug!“, brüllt Gronkh. Wir geben Fersengeld und halten erst in sicherer Entfernung an. Die Monster verlieren das Interesse an uns und patrouillieren vor der Festung umher.
    Gronkh spuckt einen Gegenstand, der wie eine bauchige Flasche aussieht, in meine Richtung. „Heiltrank“, sagt er.
    Ich nehme die Flasche in die Hand und denke, dass ich sie trinken will. Die Flasche verschwindet und ein bitterer Geschmack erfüllt meinen Mund.
    „Bääh!“, sage ich. Im selben Moment spüre ich, wie die Kraft in meinen Körper zurückkehrt.
    „Was?“, fragt Gronkh.
    „Diese Medizin. Schmeckt scheußlich.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Na, ich hab sie doch gerade getrunken!“
    Gronkh antwortet nicht, sieht mich nur lange stumm an.
    Wir stürzen uns erneut ins Kampfgetümmel, bis uns die Pfeile fast den Garaus machen. Noch einmal ziehen wir uns zurück, doch diesmal haben wir die Monstermeute schon ziemlich dezimiert. Dabei hat uns ein Creeper geholfen, der auf der Brücke explodiert ist und ein halbes Dutzend Zombies und Skelette in den Abgrund gesprengt hat.
    Im dritten Anlauf schaffen wir es, die Brücke zu überqueren. Wir betreten einen mit Fackeln beleuchteten Raum und sind erst mal aus dem Schussfeld der Skelette heraus. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass unsere Schwierigkeiten erst anfangen.
    „Das hätten wir geschafft“, sagt Gronkh. „Aber ich habe das Gefühl, unsere Schwierigkeiten fangen erst an!“
    Am Ende des Eingangsraums versperrt uns eine Metalltür den Durchgang. Sie hat keinen erkennbaren Öffnungsmechanismus. Links daneben hängt ein Schild mit der Aufschrift „Sprich das Zauberwort!“
    „Bitte öffnen!“, sage ich, ohne lange nachzudenken.
    Gronkh sieht mich an. Ich habe das Gefühl, er würde sich gern an den Kopf tippen, wenn er nur einen Zeigefinger hätte.

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